Kleine Blühstreifen reichen: Ochsenwiese bleibt Parkfläche
Bei den Fürstenfelder Gartentagen wird die Ochsenwiese zum großen Parkplatz. Das ist Naturschützern ein Dorn im Auge. Aber es bleibt dabei.
Fürstenfeldbruck - Die Ochsenwiese liegt östlich des Klosters Fürstenfeld. Sie wird von einem Biobauern als landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet. Bei Großveranstaltungen - unter anderem den Fürstenfelder Gartentagen - wird die Wiese als Parkplatz genutzt. Schon öfter lagen in den städtischen Gremien Anträge vor, das Parken ad acta zu legen und die Fläche zu einer hochwertigen Blühwiese zu entwickeln.
Antrag: Zwölf Meter langer Blühstreifen
Jetzt beantragte Thomas Brückner (Grüne), entlang der Oskar-von-Miller-Straße einen zwölf Meter breiten Blühstreifen anzulegen und dauerhaft zu pflegen. Das würde bedeuten, dass dieser Bereich nicht mehr als Parkplatz genutzt werden kann. Die restliche Fläche dürfe bei maximal drei Veranstaltungen im Jahr zum Parken verwendet werden. Zudem sollen sich Verwaltung und Großveranstalter Mobilitätskonzepte überlegen, um das Pkw-Aufkommen der Besucher künftig zu reduzieren.
Bereits im Mai 2022 hatten Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Tiefbau sich nach einem ÖDP-Antrag die Wiese bei einem Ortstermin angeschaut. Damals wurde vereinbart, zwischen den Parkreihen zwei Meter breite Blühstreifen stehenzulassen. Zudem wurde verfügt, dass die Wiese erst ab Mai als Parkplatz genutzt werden darf, berichtet OB Christian Götz dem Tagblatt. Damit verschiebt sich auch die nötige Mahd. Bereits in diesem Jahr mussten sich daher im April die Gäste der Animuc andere Parkmöglichkeiten suchen. So bleiben als Großveranstaltung fast nur noch die Gartentage übrig. „Und die gehen sehr pfleglich mit der Fläche um“, sagte Götz.
Konzept hat sich bewährt
Martin Lohde, Organisator der Gartentage, bezeichnet ein Verkehrskonzept ohne Ochsenwiese, die bis zu 1000 Autos Platz bietet, als nicht umsetzbar. Es würde die Existenz der Veranstaltung gefährden. Zudem habe das Blühstreifen-Konzept Vorteile gegenüber dem zwölf Meter breiten Streifen an der Oskar-von-Miller-Straße: Der Samen könne sich auf der gesamten Wiese verteilen, Insekten blieben dort und die Wiese bleibe auch nach der Parkplatznutzung mit ihrem Blütenreichtum erlebbar.
Das überarbeitete Konzept habe sich bewährt, sagte Götz. „Es ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der ursprünglichen Nutzung.“ Bezüglich des zwölf Meter breiten Blühstreifens sei die Frage, ob es der Artenvielfalt so viel bringe. Das müsse ein externes Büro bewerten. Und so ein Blühstreifen fordere Vorarbeit und kontinuierliche Pflege. „Das ist eine große Maßnahme, die mit einem sechsstelligen Betrag verbunden ist.“ Brückner zog seinen Antrag zurück. Der Umweltausschuss beschloss mit großer Mehrheit, das bisherige Konzept beizubehalten.