2000 Euro steuerfrei für Rentner fix – ab wann der Merz-Plan greift und ab welchem Alter er gilt

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Die Aktivrente soll Rentnern ermöglichen, bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei hinzuzuverdienen. Doch wann kommt sie?

München – Die geplante Aktivrente zielt darauf ab, Menschen über das Rentenalter hinaus im Arbeitsleben zu halten. Schon im September 2023 hat die CDU das Konzept vorgestellt, durch das Rentnern ermöglicht werden soll, monatlich bis zu 2.000 Euro steuerfrei dazuzuverdienen. Mit dem Regierungswechsel Anfang des Jahres wurde die Aktivrente auch in den Koalitionsvertrag aufgenommen.

Die Aktivrente soll sich an Personen richten, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben und freiwillig weiterarbeiten möchten. Seit 2023 dürfen Rentner zusätzlich zu ihrer Altersrente beliebig viel Geld hinzuverdienen. Dieses zweite Einkommen muss jedoch regulär versteuert werden. Durch die geplante Aktivrente bleiben bis zu 2.000 Euro des Zusatzverdiensts steuerfrei.

Übergang zwischen Beruf und Rente neu gestalten – Merz will mehr Flexibilität durch Aktivrente

Laut Koalitionsvertrag soll damit mehr Flexibilität für den Übergang zwischen Beruf und Rente geschaffen werden. Dafür plant Friedrich Merz außerdem, das Vorbeschäftigungsverbot aufzuheben.

Bundeskanzler Friedrich Merz spricht im Plenum des Bundestags
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) möchte durch die Steuerentlastung mehr Rentner zur Lohnarbeit aktivieren. © dpa/Niklas Treppner

Allerdings kam kürzlich auch Verwirrung um die genaue Umsetzung der geplanten Aktivrente auf. Dabei musste CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann die Aussagen eines Parteikollegen korrigieren.

Bundesbank ist bei Aktivrente skeptisch – und würde Rentenalter an Lebenserwartung anpassen

Unterdessen steht die Bundesbank den Plänen skeptisch gegenüber. Im Monatsbericht der Bundesbank aus dem Juni 2025 wird argumentiert, dass finanzielle Anreize nicht der Hauptgrund seien, weshalb Menschen länger arbeiten. Entscheidend seien eher soziale Aspekte und der Spaß an der Arbeit. Die Aktivrente würde demnach vor allem denen zugutekommen, die ohnehin über den Renteneintritt hinaus arbeiten würden.

Ein viel gravierenderer Faktor zur Entlastung des Rentensystems sei laut der Bundesbank hingegen das Renteneintrittsalter. Die könne beispielsweise an die allgemeine Lebenserwartung angepasst werden. Laut Koalitionsvertrag soll das Renteneintrittsalter allerdings nicht weiter erhöht werden.

Weg zum Gesetzesentwurf: Wann kommt die Aktivrente wirklich?

Wie Rentenexperte Peter Knöppel für rentenbescheid24.de erklärt, müssen insgesamt noch einige Details zur Aktivrente geklärt werden, bis es zu einem Gesetzesentwurf kommt. Beispielsweise, ob sie auch für Menschen gelten soll, die vorzeitig in Altersrente gehen. Das ist nach aktuellem Stand nicht geplant.

Wann die Aktivrente für Arbeitnehmer kommt, die nach 1967 geboren sind und regulär nach dem 67. Lebensjahr in Rente gehen, ist ebenfalls unklar. Derweil gab es Anfang Juli eine Rentenerhöhung – und für einige Personen gleich doppelten Grund zur Freude. (sv)

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