Früher in Rente? Das birgt einige Gefahren – So wirkt sich die Entscheidung aufs Geld aus

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Viele träumen davon, vor dem regulären Rentenalter aus dem Beruf auszusteigen. Doch wer früher in Rente geht, muss mit finanziellen Einbußen rechnen – und sollte genau kalkulieren.

Das reguläre Renteneintrittsalter in Deutschland liegt derzeit bei 67 Jahren – zumindest für alle, die nach 1964 geboren wurden. Ein früherer Renteneintritt ist zwar möglich, aber in der Regel mit dauerhaften Abschlägen verbunden. Pro Monat, den die Rente früher bezogen wird, verringert sich der Rentenanspruch um 0,3 Prozent – das macht 3,6 Prozent pro Jahr.

Wer also mit 64 statt 67 in Rente geht, muss mit 10,8 Prozent weniger monatlicher Rente rechnen – und das lebenslang.

Früher in Rente gehen: Voraussetzungen für die „Rente mit 63“

Ein früherer Renteneintritt ohne Abschläge ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich – etwa für Menschen mit besonders langer Versicherungsdauer. Wer 45 Beitragsjahre nachweisen kann, darf bereits mit 63 bis 65 Jahren (je nach Geburtsjahr) abschlagsfrei in Rente gehen.

Berücksichtigt werden unter anderem:

  • Zeiten mit sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung
  • Kindererziehungszeiten
  • Pflege naher Angehöriger
  • Zeiten des ALG I-Bezugs (eingeschränkt)

Nicht berücksichtigt werden in der Regel:

  • Zeiten des ALG II
  • längere schulische Ausbildungszeiten
  • Minijobs ohne Rentenbeiträge

Beispielrechnung: Was kostet der frühere Ruhestand?

Eine Person mit einer Bruttorente von 1.500 Euro würde bei einem Renteneintritt drei Jahre vorzeitig rund 162 Euro pro Monat weniger erhalten (10,8 %). Hochgerechnet auf eine durchschnittliche Rentenbezugsdauer von 20 Jahren bedeutet das fast 40.000 Euro weniger Gesamtrente.

Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, rät: „Wer über den vorzeitigen Ruhestand nachdenkt, sollte frühzeitig rechnen – und prüfen, ob Rücklagen oder zusätzliche Altersvorsorge den Abschlag ausgleichen können.“

Eine oft unterschätzte Option: freiwillige Ausgleichszahlungen an die Deutsche Rentenversicherung. Diese können geleistet werden, um die Rentenminderung für einen geplanten vorzeitigen Rentenbeginn auszugleichen. Die Zahlungen müssen vor Rentenbeginn erfolgen – idealerweise gestreckt über mehrere Jahre.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Arbeit schrittweise zu reduzieren – z. B. über Teilrente oder Altersteilzeitmodelle.

Früh in Rente – aber bitte mit Plan

Der frühere Ausstieg aus dem Arbeitsleben kann viele Vorteile bringen: mehr Freizeit, Gesundheit, Zeit für Familie. Doch ohne finanzielle Vorbereitung kann der Wunsch zur Belastung werden. Eine klare Strategie ist entscheidend – auch für Frauen, die durch Teilzeit oder Sorgearbeit ohnehin geringere Rentenansprüche haben.

„Ein zu früher Rentenbeginn ohne finanzielle Planung kann gerade für Frauen zur Armutsfalle werden“, warnt Margarethe Honisch. „Wer rechtzeitig handelt, kann sich jedoch bewusst für Freiheit statt für Verzicht entscheiden.“

Content-Partnerschaft:

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Fortunalista entstanden.  Ob die eigene Altersvorsorge wirklich reicht, zeigt der kostenlose Renten-Check von Fortunalista. In wenigen Minuten liefert das Tool eine erste Einschätzung – und konkrete Hinweise, wie sich mögliche Lücken schließen lassen. Hier klicken zum kostenlosen Renten-Check.

Die Entscheidung, früher in Rente zu gehen, ist individuell – und sollte es auch bleiben. Wer die finanziellen Auswirkungen kennt und gezielt gegensteuert, kann sich den Traum vom früheren Ruhestand erfüllen. Die Voraussetzung: realistische Planung, ehrliche Rechnungen und im besten Fall: ein gut gefülltes Rücklagenkonto.

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