Mehr Rente im Alter sichern: Diese Möglichkeit lohnt sich besonders für eine Gruppe
Die Altersvorsorge ist eines der beherrschenden Themen des Berufslebens. Auch die gesetzliche Rente bietet eine Absicherung durch den zusätzlichen Erwerb von Rentenpunkten.
Frankfurt – Viele Bundesbürger sorgen sich um ihren Ruhestand. Millionen von Rentner leben bereits am Existenzminimum, obwohl sie Jahrzehntelang hart gearbeitet und in die Rentenkasse eingezahlt haben. Für zukünftige Generationen stehen die Zeichen in Zuge des demografischen Wandels sogar schlechter. Die Deutsche Rentenkasse empfiehlt Bürgern, sich neben der gesetzlichen Rente auch mit betrieblicher und privater Altersvorsorge abzusichern.
Bei der Wahl der Absicherung spielen jedoch diverse Faktoren eine Rolle. Auch die gesetzliche Rente bietet eine zusätzliche Absicherungsmethode: den zusätzlichen Erwerb von Rentenpunkten. Versicherte sichern sich so mittels der Zahlung von freiwilligen Beiträgen höhere Auszahlungen.
Altersvorsorge durch Zukauf von Rentenpunkten: So viel kostet die Rente
Mit der Einzahlung in die gesetzliche Rentenkasse sammelt jeder Erwerbstätige in Deutschland Rentenpunkte. Bei steigendem Gehalt wächst auch die Anzahl der erworbenen Rentenpunkte. Diese werden nicht nur in Zeiten der Erwerbstätigkeit gutgeschrieben – auch beitragfreie Anrechnungszeiten, Arbeitslosigkeit oder Kindererziehung und Pflege gehören dazu.
Bruttogehalt (Jahr) | Rentenpunkte 2024 | Rentenpunkte 2025 |
---|---|---|
30.000 € | 0,66 | 0,59 |
40.000 € | 0,88\t | 0,79 |
45.358 € | 1,00\t | 0,89 |
50.000 € | 1,10\t | 0,99 |
50.493 € | 1,11 | 1,00 |
60.000 € | 1,32\t | 1,19 |
70.000 € | 1,54\t | 1,39 |
80.000 € | 1,76\t | 1,58 |
90.000 € | 1,98\t | 1,78 |
Die gutgeschriebene Zahl der Rentenpunkte orientiert sich dabei an dem Durchschnittsverdienst aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: 2025 soll dieser vorläufig 50.493 Euro betragen. Verdient ein Erwerbstätiger jährlich genauso viel wie die Solidargemeinschaft durchschnittlich, wird einen Rentenpunkt gutgeschrieben. Verdient die arbeitende Person mehr oder weniger vom Durchschnitt, so werden anteilig auch entsprechende Punkte vergeben.
Mehr Rente im Alter: Voraussetzungen für den Erwerb von Rentenpunkten
Die Kosten für einen zusätzlichen Rentenpunkt ergeben sich aus dem Durchschnittsentgelt geteilt durch den Beitragssatz von 18,6 Prozent. Auf Basis dieser Berechnung kostet im Jahr 2025 ein Rentenpunkt rund 9.392 Euro. Für den Kauf müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden:
- Erwerbstätige müssen mindestens 50 Jahre alt sein
- Mindestversicherungszeit von 35 Jahren sollte voraussichtlich erfüllt werden
- Die Regelaltersgrenze von 67 Jahren wurde noch nicht erreicht
Ein Rentenpunkt entspricht dem jährlich angepassten Rentenwert, der aktuell bei 39,32 Euro liegt. Für jeden gesammelten Rentenpunkt erhalten Ruheständler diesen Betrag als monatliche Rente. Ursprünglich diente dies dem Zweck, Abschläge auszugleichen, falls man früher in Rente gehen will. Jeder zusätzlich erworbenen Rentenpunkt kann auch steuerlich als Altersvorsorgeaufwendungen abgesetzt werden.
Meine News
Wann lohnt sich der zusätzliche Kauf von Rentenpunkten?
Experten raten bei der Entscheidung über den zusätzlichen Erwerb von Rentenpunkten dazu, vorab zu prüfen, wie viel Einkommen zum Zeitpunkt des Eintritts in den Ruhestand zur Verfügung steht. Besteht eine vollkommene Abhängigkeit von der gesetzlichen Rente allein, oder sind andere Einkünfte vorhanden?

Zahlen Menschen in die gesetzliche Rente ein, können sie das Geld – anders als bei Investitionen in den Kapitalmarkt — nicht zurückholen. „Jeder sollte sich fragen, was ihm wichtiger ist: heute mehr finanzielle Flexibilität oder im Alter mehr Rente“, sagte Thomas Neumann, Präsident des BV der Rentenberater dem Handelsblatt.
Ein Vorteil von Rentenpunkten ist, dass ihr Wert aufgrund der Rentengarantie nicht verfällt, sondern sich über Rentenerhöhungen steigert. Wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt, betrug die Steigerung seit dem Jahr 2000 durchschnittlich 1,67 Prozent im Jahr. Beispielweise unterliegen ETFs dagegen Schwankungen und einem gewissen Risiko.
Besserverdienende bei Zukauf von Rentenpunkten klar im Vorteil
Wollen Versicherte also mit mehr Sicherheit investieren, so sollten sie den Erwerb von Rentenpunkten in Betracht ziehen. Das eingezahlte Geld wird mit Sicherheit im Ruhestand wieder ausgezahlt – bei einem Todesfall wird es nahestehenden Familienmitgliedern übertragen. Im Falle von ETFs muss ein zusätzlicher Auszahlplan erstellt werden. Wenn Anleger Pech haben, gehen sie zum Zeitpunkt einer Schwächephase in den Ruhestand, was die Rente schmälert.
Je nachdem, wie es um die Lebenserwartung der Renteneinzahler steht, demnach richtet sich auch die Rendite aus der gesetzlichen Rentenversicherung. „Bei familiären Vorbelastungen oder einem ungesunden Lebensstil muss man sich ernsthaft fragen, ob sich das lohnt“, so Fabian Frey vom VZ Vermögenszentrum.
Bei heutigen Konditionen rentiere sich der Kauf von Rentenpunkten jedoch nach knapp 20 Jahren. Die 20 Jahre können sich durch die Steuerentlastung und mögliche Rentenerhöhungen in der Zukunft noch um ein paar Jahre reduzieren, fügte Neumann hinzu. Beides steigert die Rendite. Vor allem für Besserverdienende ist der Zukauf von Rentenpunkten wegen der steuerlichen Absetzbarkeit lohnenswert, denn durch die progressive Besteuerung ergibt sich daraus ein Vorteil.