Schwimmen in Geretsried wird teurer – Zuschüsse für Vereine sorgen für Diskussion

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Die Nutzungsgebühren fürs interkommunale Hallenbad erhöhen sich um zehn Prozent. Der Haupt-und Finanzausschuss der Stadt beschäftigte sich nun mit der Höhe der Zuschüsse für die Vereine. © Stadt Geretsried

Im Haupt- und Finanzausschuss ging es kürzlich um die Sportförderung im interkommunalen Hallenbad, genauer um die Festlegung der Fördersummen für das Jahr 2024. Mit dem Ergebnis war nach der Debatte wohl nicht jeder im Sitzungssaal zufrieden.

Geretsried – Wie Rathausmitarbeiterin Stephanie Dickel erklärte, legte der HFA für die Jahre 2021 bis 2023 auf Grundlage der Nutzungsstunden aus dem alten Hallenbad die Freistunden zur Förderung der Schwimmvereine fest. Eine Bahn kostet 36 Euro pro Stunde, und für die Nutzung von Lehr- und Sprungbecken werden 90 Euro in der Stunde fällig. Demnach erhielten die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Jahr 2022 für 818 zu 100 Prozent geförderte Stunden 29 448 Euro, die Rehasportfreunde (RSFG) für 116 Stunden 4176 Euro, der Tauchclub Oberland (TCO) für 181 Stunden 6516 Euro und der Wasserball- und Schwimmverein (WSV) für 779 Stunden 27 461 Euro.

Rehasportfreunde und Tauchclub mussten nach der bisherigen Förderung tief in die Tasche greifen

Besonders die Rehasportfreunde und der Tauchclub mussten nach der bisherigen Förderung tief in die Tasche greifen, da beide Vereine im neuen Bad Lehr- und Sprungbecken für 90 Euro in der Stunde nutzen. Auf die RSFG kam demnach ein Eigenanteil ohne Förderung von 1044 Euro zu, und der TCO musste 1350 Euro zahlen.

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Wie Dickel weiter ausführte, wurde die Stadtverwaltung im September über eine Gebührenerhöhung im Hallenbad ab dem 1. Januar 2024 informiert. Demnach erhöhen sich die Gebühren für die Vereinsnutzung um zehn Prozent. Die Kosten für eine Bahn betragen nun 39,60 Euro in der Stunde, und für das Lehr- und Sprungbecken werden 99 Euro in der Stunde fällig. Mit dieser Erhöhung würde die Fördersumme der Stadt von bisher 67 601 Euro auf 74 361,10 Euro steigen.

Eintrittspreise im Hallenbad angepasst

In einer Mitteilung informiert die Stadt Geretsried über die Anpassung der Eintrittspreise im Hallenbad durch die Stadtwerke. Die neuen Preise gelten laut Stadt ab dem 1. Januar 2024.

Vollzahler: 1 Stunde: 4,50 Euro, 1,5 Stunden: 5,50 Euro, 3 Stunden: 7 Euro

Kinder (5 bis 12 Jahre): 1 Stunde: 1,50 Euro, 1,5 Stunden: 2,50 Euro, 3 Stunden: 4 Euro

Mehrfacheintritt: 10 Eintritte zu je 1,5 Stunden, Vollzahler: 50 Euro, Kinder (5 bis 12 Jahre): 20 Euro

Für Nachzahlungen wird je angefangene halbe Stunde 1 Euro fällig.

Alle Einzeltarife für Erwachsene sind einen Euro teurer geworden. Der Preis für eine Zehner-Karte für Erwachsene ist ebenfalls um zehn Euro gestiegen. Die Kindertarife und das Nachzahlen sind auf dem bisherigen Preisniveau geblieben. oy

Verschiedene Stufen der Förderung vorgestellt

„Eine 100-Prozentförderung zieht die Verwaltung aus Gründen der Gleichberechtigung anderer Sportvereine gegenüber nicht in Betracht“, sagte Dickel. Sie zeigte in der Sitzung Vorschläge auf, die von 95 Prozent geförderter Stunden, abgestuft in Fünferschritten, bis hin zu 80 Prozent reichen. Nach diesem Modell würde auf die DLRG nach der 95-Prozent-Regelung ein Eigenanteil von 1619,64 Euro zukommen, RSFG und TCO müssten jeweils 183,15 Euro berappen und der WSV 2151,65 Euro. Die Stunden von TCO und RSFG wurden dem tatsächlichen Nutzerverhalten angepasst – 74 Stunden im halben Lehr- und Sprungbecken. „Ein nicht unerheblicher Unterschied“, wie Dickel sagte.

Die Räte waren unterschiedlicher Meinung

Die Räte hatten dazu verschiedene Ansichten. „Ich finde dieses System gerechter“, meinte CSU-Stadträtin Sabine Lorenz. „Wer viele Stunden hat, muss eben mehr bezahlen. Und wer weniger hat, muss weniger zahlen.“ Gerhard Meinl (CSU) gab zu bedenken: „Bei uns geht das Geld aber auch schon leicht und locker raus, sobald man ,Förderung‘ sagt. Da möchte ich andere Städte sehen.“

Volker Reeh (Geretsrieder Liste) fand: „Dass wir Sport fördern, macht Sinn.“ Beim Tauchsportclub war er allerdings skeptisch: „Da habe ich wirklich meine Probleme, dass die in Zukunft nichts mehr zahlen müssen, obwohl sie einem der teuersten Hobbys nachgehen.“ Er konnte sich mit keinem dieser Vorschläge anfreunden.

Hopfner sah die Gefahr, dass Vereine ihre Mitgliedsbeiträge erhöhen müssen

Hans Hopfner (SPD) sah die Gefahr, dass Vereine wie der WSV und die DLRG ihre Mitgliedsbeiträge stark erhöhen müssten, da sie die gestiegenen Preise ansonsten nicht stemmen könnten. Er plädierte „am ehesten noch“ für eine 95-Prozent-Förderung. Der Bürgermeister wertete das als Antrag, für den außer Hopfner nur Volker Reeh und Prof. Dr. Detlev Ringer (Grüne) stimmten. Das restliche Gremium stimmte für die 90-Prozent-Förderung.

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