„Jeder Meter war schwer erkämpft“: Mountainbikerin erlebt in Tschechien besonderes Etappenrennen

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Freude über Platz zwei: Daniela Höfler (links) bei der Gesamtsiegerehrung gemeinsam mit Siegerin Tereza Tvaruzkova (MI.) und Cornelia Holland. © Jan Steiner

Daniela Höfler hat zum ersten Mal bei der „MTB Trilogy“ in Tschechien teilgenommen. Dabei lief es für die Burggenerin bestens, trotz schwieriger Kurse.

Teplice nad Metuji – Eine Genusstour war es wahrhaftig nicht. „Jeder Meter war schwer erkämpft“, berichtete Daniela Höfler. Und dennoch hatte die Mountainbikerin aus Burggen mächtig Spaß bei der jüngsten Auflage der „MTB Trilogy“, die im Grenzgebiet zwischen Tschechien und Polen über die Bühne ging.

Am Ende der vier Abschnitte stand die Fahrerin vom Team „MTB Ladies by R-Suspension“ auf dem Podest. Hinter Tereza Tvaruzkova, die auch schon mal tschechische Meisterin im Cross-Country-Olympic war (2020), belegte Höfler den zweiten Platz. „Es ist mega-gut gelaufen“, freute sich die Wahl-Schweizerin.

Mountainbike, Daniela Höfler (Bruggen), 2025, 2. Platz bei der MTB Trilogy in Teplice nad Metuji (Tschechien).
Da war höchste Konzentration gefragt: Insbesondere die Bergab-Passagen waren bei der „MTB Trilogy“ knifflig für die Teilnehmer. Daniela Höfler kam zumeist gut durch. © Jan Steiner

Ein Prolog und drei Etappen standen für die Teilnehmer auf dem Programm. Rund 240 Kilometer und mehr als 8000 Höhenmeter waren zu absolvieren. Was das Rennen so besonders macht: Es geht ständig auf und ab und „es sind sehr, sehr technische Trails“, so Höfler, die erstmals bei der „MTB Trilogy“ startete.

Schilder mit Totenköpfen als Warnung

Anstrengend waren nicht zuletzt die Bergab-Passagen. „Das war eher wie bei einem Enduro-Rennen“, so die Burggenerin. „Man konnte sich dabei nicht erholen.“ Die Fahrerinnen und Fahrer waren ständig gefordert, konzentriert zu sein und die möglichen Fahrlinien sauber zu erwischen. Wurzeln und Steinblöcke lagen im Weg. So eine Streckencharakteristik „kennt man bei uns gar nicht“, sagte sie mit Blick auf das Terrain in den Alpen. Vor den schwierigsten Bergab-Stücken hatten die Veranstalter Schilder mit Totenköpfen aufgehängt, damit jeder auch ja gewarnt ist und aufpasst.

Höfler kam mit den Bedingungen gut zurecht. „Ich konnte so gut wie alles fahren, nur einmal musste ich absteigen.“ Auf der Königsetappe, die über 68 Kilometer (2700 Höhenmeter) führte, kam sie zu Sturz. Auf einem steilen Schottertrail bergab sank plötzlich ihr Vorderrad ein. „Ich hab‘ kurz mal den Abgang übern Lenker gemacht“, so schilderte Höfler die Szene. Das Ganze ging ohne größere Blessuren ab.

Mountainbike, Daniela Höfler (Bruggen), 2025, 2. Platz bei der MTB Trilogy in Teplice nad Metuji (Tschechien).
Mountainbike, Daniela Höfler (Bruggen), 2025, 2. Platz bei der MTB Trilogy in Teplice nad Metuji (Tschechien). © Jan Steiner

Die Resultate konnten sich von Beginn an sehen lassen. Den Prolog (10 Kilometer/475 Höhenmeter) beendete sie als Dritte. Der Abstand zur Zweitplatzierten betrug nur drei Sekunden. An den folgenden drei Tagen glänzte Daniela Höfler jeweils als Zweite in der Tageswertung. Insbesondere auf der Schlussetappe machte Konkurrentin Cornelia Holland ihr das Leben schwer. Bergab war die Österreicherin schneller und zog regelmäßig vorbei. Doch Höfler bewies mentale Stärke, ließ sich nicht verunsichern, spielte ihre Vorteile bergauf aus und überholte ihrerseits wieder.

In der Gesamtwertung lag sie am Ende mit 14:18 Stunden deutlich vor Holland (14:37). Dass Höfler in der Ergebnisliste als Tschechin geführt wird, war den etwas unübersichtlichen Anmeldemodalitäten auf der zumeist in Tschechisch gehaltenen Event-Homepage geschuldet. Sie sei weiterhin Deutsche, betonte sie mit einem Schmunzeln. Vom Team „MTB Ladys by R-Suspension“ war auch noch Diana Steffenhagen mit dabei, die einen soliden sechsten Gesamtrang einfuhr.

Hoffen auf gutes DM-Resultat

Der gute Auftritt in Tschechien lässt Höfler optimistisch auf die deutsche Marathon-Meisterschaft blicken, die heuer Mitte August in Schierke im Harz stattfindet. Das Terrain dort ähnelt laut Höfler etwas den Gegebenheiten, die sie bei der „MTB Trilogy“ vorfand. „Vielleicht ist ein Podestplatz drin“, sagt die Burggenerin.

Die Saison insgesamt verlief für sie „solide“, wie sie sagt. Beim Andalucia Bike-Race, einem Team-Rennen, belegte Höfler mit Antonia Sossau-Daubermann den dritten Rang. Der kam, weil es eben erst der Saisonstart war, überraschend. Das „4 Islands Epic“ in Kroatien musste Höfler vorzeitig beenden. Beim Etappenrennen um die Alpentrophy in Schladming landete sie auf dem sechsten Rang; zwei Plätze hinter der Penzbergerin Tanja Priller. Da kam ihr allerdings das Profil nicht so entgegen wie nun in Tschechien. „Meine Stärken liegen eher im welligen Terrain mit technischen Trails“, so Höfler. Gute Aussichten also für die Marathon-DM.

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