Bei der Alpentour in Schladming ging es vier Tage lang zur Sache: Gut in Form zeigten sich dabei Tanja Priller aus Penzberg und Daniela Höfler aus Burggen.
Schladming – Ganz am Ende befand sich Tanja Priller im Zwiespalt der Gefühle. Die Saison war für die Mountainbikerin aus Penzberg bislang durchwachsen verlaufen. Umso schöner war es also für sie, dass sie beim Alpentour-Etappenrennen in Schladming mit den Besten mithielt.
„Ich hätte davor nicht gedacht, dass ich so weit vorne mitfahren kann“, so die Fahrerin vom Team „Humanpwr Racing“. Als Vierte hatte sie allerdings auch nur zwei Minuten Abstand zum Bronzerang – nach fast zwölf Stunden Fahrzeit. Daher war Priller „fast etwas traurig, dass ich das Podest so knapp verpasst habe“.
Alpentour: 200 Kilometer und 8600 Höhenmeter in vier Tagen
Gleichwohl hat sie bei dem UCI-Rennen der Kategorie S1 in der Steiermark – gefahren wurde rund um Schladming – eine starke Leistung geboten. „Das gute Gefühl kann ich jetzt auf jeden Fall für die nächsten Rennen mitnehmen“, so Prillers Fazit. An den vier Tagen wurden rund 200 Kilometer mit knapp 8600 Höhenmeter absolviert.
Den furiosen Schlusspunkt setzte, wie in den Vorjahren auch, ein Bergzeitfahren hinauf auf die Schafalm. Auf elf Kilometern waren 1100 Höhenmeter zu überwinden. Priller zeigte, dass ihr derartige Anstiege liegen. Die Penzbergerin, als Gesamtvierte in den Abschlusstag gestartet, stürmte regelrecht nach oben und fuhr mit der zweitbesten Zeit (1:03:51) über die Ziellinie.
Schneller war nur Adelheid Morath; die amtierende Europameisterin im MTB-Marathon gewann alle Etappen und wiederholte so ihren Vorjahressieg bei der Alpentour. Priller verbesserte sich so noch um einen Rang in der Gesamtwertung und rückte nahe an die Dritte, Tereza Tvaruzkova (Tschechien), heran.
Die erste Etappe (60 Kilometer/2130 Höhenmeter) beendete Priller als Vierte. „Überrascht und glücklich“ war sie, dass sie so weit vorn gelandet war. Am zweiten Tag (70 Kilometer/2760 Höhenmeter) „hatte ich leider ein paar kleinere Probleme“, berichtete die Penzbergerin. Als Sechste verlor sie in der Gesamtwertung einige Zeit. Tags darauf war alles Vergessen: „Ich konnte eines meiner besten Rennen fahren“, so Priller. Die Etappe über 59 Kilometer (2580 Höhenmeter) beendete sie als Vierte, der Abstand auf Siegerin Morath war aber über so eine Distanz so gering wie noch nie. Das gab Priller fürs Bergzeitfahren nochmals einen echten Push.
Zum dritten Mal in Schladming dabei
2021 (7. Platz) und 2022 (4. Platz) war die Penzbergerin bereits bei der Alpentour am Start gewesen. Im Vergleich zu den Auflagen davor war das Feld der Lizenzfahrerinnen aber deutlich größer. Heuer traten 16 Frauen in der Elite-Klasse an, 14 kamen in die Wertung.
Mit dabei war heuer auch Daniela Höfler. Die aus Burggen stammende Mountainbikerin, fürs Team „MTB Ladies by R-Suspension“ unterwegs, fuhr drei Tage lang sehr konstant.
Dreimal überquerte Höfler als Fünfte die Ziellinie. Im abschließenden Bergzeitfahren wurde sie als Siebte notiert. In der Gesamtwertung landete die in der Schweiz lebende Ausdauersportlerin auf dem sechsten Rang. Der Abstand zur Gesamtfünften, Sabine Sommer aus Österreich, betrug gut drei Minuten.