Regen macht für Festzug Pause: Gelungener Höhepunkt für Gautrachtenfest des Oberen Lechgaus

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„D´Lechtaler“ Urspring präsentierten nicht nur ihre Gebirgstracht, sondern auch ihre historischen Trachten. © Christine Wölfle

Sie haben bis zur letzten Minute gezittert, aber dann hat es doch geklappt: Der große Festzug zum 96. Gautrachtenfest des Oberen Lechgaus konnte am Sonntag in Urspring stattfinden. Und alle Teilnehmer sind trockenen Fußes geblieben.

Urspring – Das Wetter hat man einfach nicht im Griff, da kann man planen, wie man will. Weil die Prognosen für den Festsonntag alles andere als rosig waren, hatten die Verantwortlichen bereits am Samstagabend entschieden, den feierlichen Gottesdienst im Zelt abzuhalten. Pater Joyice zelebrierte eine wunderbare Messe, musikalisch umrahmt von der Festkapelle, dem Musikverein Steingaden. „Tracht vermittelt Halt und Geborgenheit. Das ist nicht altmodisch“, sagte der Pfarrer in seiner Predigt. Und: „Lasst uns feiern mit Musik und Tanz, und mit einem dankbaren Herzen.“

Das hatten vor allem die Mitglieder des gastgebenden Vereins „D´Lechtaler“ Urspring. Denn kurz nach dem Mittagessen und dem letzten Regenguss verkündete Vorstand Toni Hollerbach: „Es luagat so aus, als hätt ma jetzt dann a trukas Loch.“ Kurzerhand wurde der große Festzug um eine Viertelstunde vorverlegt, und die Entscheidung war goldrichtig.

Grauer Himmel, aber kein Regentropfen: Gelungener Höhepunkt für Gautrachtenfest

Zwar war der Himmel strahlend grau statt blau, aber es fiel kein einziger Tropfen. Der fehlende Sonnenschein wurde durch die leuchtenden Augen der Festzugteilnehmer, allen voran der Urspringer Trachtler, ersetzt. Knapp 4500 Trachtler, Musiker, Trommler und Fuhrleute waren gekommen, um am Höhepunkt des Gaufestes dabei zu sein. Und fast ebenso viele Zuschauer bejubelten am Straßenrand die prächtigen Festwagen, die schneidigen Kapellen und Trommlerzüge und die sauber herausgeputzten Mitglieder der Trachtenvereine.

Zwei Mal „St. Maria Magdalena“: Der Festwagen der Urspringer zeigte ihre Heimatkirche.
Zwei Mal „St. Maria Magdalena“: Der Festwagen der Urspringer zeigte ihre Heimatkirche. © Wölfle

Auf der Ehrentribüne stellte Walter Sirch, der ehemalige Vorstand des Oberen Lechgauverbands, mit viel Hintergrundwissen und lockeren Sprüchen die jeweiligen Teilnehmer vor. Diese kamen, natürlich, aus dem Oberen Lechgau, aber auch aus dem Lechgau, dem Allgäuer Gauverband und sogar bis aus dem Tiroler Lechtal.

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Eine gute Stunde marschierte der Zug durch den Ort, bevor es wieder ins Zelt ging, wo die traditionellen Ehrentänze aufgeführt wurden. Und das war nicht zu früh, denn nur eine gute halbe Stunde später öffnete der Himmel wieder seine Schleusen.

„Das ist jetzt ganz egal“, sagte der überglückliche Vereinsvorstand Toni Hollerbach. Hatten sie Dusel? „Nein, das Glück der Tüchtigen“, sagte er und lacht. Und damit hat er vollkommen recht. Denn „D´Lechtaler“ haben drei Tage lang ein wirklich wunderbares 96. Gautrachtenfest auf die Beine gestellt.

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