Unterwegs in Köln - Abdul sammelt ganzen Tag lang Pfandflaschen - und verdient damit riesige Summe

Köln ist im Ausnahmezustand, tausende Menschen waren am Montagmorgen (11. November) in der Stadt unterwegs – es ist mal wieder der Elfte im Elften.

Die fünfte Jahreszeit wird in der Stadt am Rhein standesgemäß mit Singen und Schunkeln eingeläutet. Dazu gehört, besonders auf der Zülpicher Straße, auch der Konsum von Alkohol – nicht selten führt dieser bereits im Laufe des Vormittags zu einigen körperlichen und geistigen Ausfällen.

Abdul und seine Freunde sammeln 1300 Euro mit Pfandflaschen

Und wenn die mitgebrachten Flaschen leer sind, landen sie in der Deckung der großen Menge oft einfach auf der Straße – und da kommt Abdul ins Spiel. 

Der gebürtige Afghane sammelt Flaschen, zum Karneval herrscht für den unscheinbaren Mann daher Hochkonjunktur. Zusammen mit zwei weiteren Freunden ist er bereits seit 6 Uhr im Zülpicher Viertel unterwegs.

Einer passt auf, zwei gehen einsammeln

Der Plan: Einer passt auf die bisherige Beute auf, zwei weitere gehen in der feierwütigen Menge sammeln. Nach zehn Minuten wird der Aufpasser abgelöst. 

Gegen 13 Uhr hat das Trio bereits zehn große Müllsäcke an Pfandflaschen gesammelt – da kommt eine stattliche Summe zusammen!

"Pro Sack kann man von 30 Euro ausgehen"

Vor allem die kleinen Dosen (zum Beispiel Cola oder Energy) gelten als Objekt der Begierde. Denn sie bringen bei der Abgabe 25 Cent und nehmen nur wenig Platz ein. 

„Pro Sack kann man ungefähr von 30 Euro ausgehen. Wir teilen das Geld dann im Nachhinein durch drei“, sagt Abdul zu EXPRESS.de.

24h Arbeit bis tief in die Nacht

Bereits im vergangenen Jahr waren der Afghane und seine beiden Kumpels gemeinsam sammeln – „da kamen 1300 Euro zusammen“, sagt Abdul.

Dafür haben die drei aber auch beinahe 24 Stunden durchgearbeitet, das soll auch dieses Jahr so sein, wie er sagt: „Wir werden wohl bis 4 Uhr morgens unterwegs sein, das haben wir uns als Ziel gesetzt. Und dann schauen wir mal, wie viel dieses Jahr so zusammenkommt.“

Dann wird Abdul auch schon wieder abgelöst – und er schlängelt sich wieder durch die Menge der Jecken auf der Zülpicher Straße.

Von Niklas Brühl