Närrische Zeit - Was genau ist Karneval? Das steckt hinter der Geschichte des Festes

Am 11.11.2024 beginnt der Karneval. An diesem Tag versammeln sich die Jecken und feiern ein Fest, das es schon sehr lange gibt. Bis Anfang März nächsten Jahres an Rosenmontag werden zahlreiche Veranstaltungen angeboten.

Doch was genau ist Karneval? Es ist ein Fest über mehrere Tage, das die Fastenzeit vor Ostern einleitet. Dieser Begriff wird hauptsächlich im Rheinland verwendet. In anderen Regionen wie Baden oder Franken wird diese Zeit als „Fastnacht“ bezeichnet und in Bayern und Brandenburg „Fasching“. 

Karneval gibt es seit der Antike

Schon im alten Rom wurde ein dem Karneval ähnliches Fest gefeiert. Zu Ehren des Gottes Saturn wurde das Fest der Saturnalien gefeiert, bei dem der Alltag ebenfalls in einen Ausnahmezustand versetzt wurde. Mehrere Tage lang standen Essen, Trinken, Musik und Umzüge auf dem Programm. Die Römer wechselten ihre Kleidung und verkleideten sich als Sklaven, Tiere oder Fantasiegestalten. Das Fest fand im Dezember statt.

Die Germanen feierten zum Frühlingsanfang ein heidnisches Fest, das ebenfalls an den heutigen Karneval erinnert. Mit Masken und Verkleidungen wurde der Winter vertrieben und der Frühling begrüßt. Mit lautem Trommeln und Schellen wurden die bösen Geister der dunklen Jahreszeit vertrieben.

Bedeutung von Karneval - warum wir die närrische Zeit feiern

Mit der Verbreitung des Christentums wurde der Karneval in das kirchliche Festjahr integriert, indem die antiken und heidnischen Bräuche umgedeutet wurden. Nicht mehr die bösen Geister, sondern der Teufel sollte vertrieben werden. Außerdem wurde ein fester Termin festgelegt, der sich an Ostern orientierte. In den Tagen vor Aschermittwoch und der Fastenzeit feierte man Karneval, um noch einmal ausgiebig zu essen und zu trinken, bevor man sich enthaltsam bist Ostern verhalten musste. Der Begriff Karneval leitet sich daraus ab: „carne“ ist lateinisch und bedeutet Fleisch, „vale“ ist ebenfalls lateinisch und bedeutet Lebewohl. 

Auch wenn Priester und Bischöfe misstrauisch gegenüber dem närrischen Treiben waren, ließen sie es dennoch zu. Selbst Verkleidungen und Spottlieder auf die Kirche wurden im begrenzten Umfang erlaubt. Höhepunkt war unter anderem die Ernennung des „Narrenpapst“, der auf einem Esel in die Kirche ritt.

In dieser Zeit darf jeder in eine andere Rolle schlüpfen

Sehr wichtig für die Zeit des Karnevals – und bedeutsam seit der Antike – ist die Verkleidung. Sie erlaubt es den Feiernden, in eine andere Rolle zu schlüpfen und den Alltag hinter sich zu lassen. Im Straßenkarneval sind alle möglichen Verkleidungen zu sehen: Von klassischen Kostümen wie einem Pirat oder Clown bis hin zu Gruppenkostümen oder selbst gebastelten Verkleidungen ist alles vertreten und das meiste erlaubt. Einige wenige Kostüme sind verboten und werden sogar mit einem Bußgeld bestraft.

Wegen der Verkleidungen gab es immer wieder Diskussionen bezüglich kultureller Aneignung, Rassismus oder Geschlechterstereotype. Jetzt haben sich auch erste Künstler geäußert, bestimmte Lieder kritisch zu hinterfragen. Brings wird zum Beispiel auf den Song „Indianerland“ zukünftig verzichten.