Putins Geheimwaffe erstmals im Einsatz: Russland feuert Zirkon-Rakete auf Kiew ab

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Laut ukrainischen Berichten hat Moskau zum ersten Mal eine Hyperschall-Rakete Typ Zirkon auf Kiew gefeuert. Warum diese Art von Waffe besonders tückisch ist.

Kiew – Sie sind besonders tückisch und gelten als Wladimir Putins Ass im Ärmel: Hyperschallwaffen. Denn sie sind schwer abzufangen, da sie mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen und manövrierfähig sind. Darunter fällt auch die Hyperschallrakete vom Typ „Zirkon“, die vom Kreml als „unsichtbar“ bezeichnet wurde, da sie für die gegnerische Luftabwehr nur sehr schwer aufzuhalten ist. Dieser Waffentyp soll jetzt auch erstmalig im Ukraine-Krieg zum Einsatz gekommen sein.

Überbleibsel vom Luftangriff Anfang Februar: Fragmente stammen von Zirkon

Bereits in der vergangenen Woche wurde die Hauptstadt Kiew vom russischen Militär mit einer „Zirkon“ angegriffen. Beweise dafür lieferten jetzt übergebliebene Fragmente, die vom Kiewer wissenschaftlichen Forschungsinstituts für forensische Untersuchungen (KNDISE) untersucht wurden. Die Überbleibsel des Luftangriffes vom 7. Februar seien laut den Experten einer 3M22-Zirkon-Rakete zuzuordnen.

Der Direktor des Instituts, Oleksandr Ruvin, veröffentlichte die ersten Ergebnisse des KNDISE am Montag (12. Februar) auf seinem Telegramm-Kanal und fügte hinzu, dass die fragliche Rakete „auf ein Gebiet gerichtet war, in dem es keine militärischen Einrichtungen gibt, zivile Infrastruktur und Zivilisten betroffen waren“. Nach ukrainischen Angaben sollen fünf Menschen bei dem Angriff getötet worden sein.

Zirkon-Raketen haben eine maximale Reichweite von etwa tausend Kilometern. Die Waffe war erstmals im Oktober 2020 getestet worden, seitdem folgten mehrere weitere Versuche. Anfang 2023 hatte Moskau verkündet, die Hyperschallrakete Zirkon werde in das Arsenal der russischen Armee aufgenommen. Die Waffe könne sich mit neunfacher Schallgeschwindigkeit fortbewegen und habe einen Sprengkopf mit einem Gewicht von etwa 300 bis 400 Kilogramm, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Wettrüsten: China, Amerika, Russland und Nordkorea forschen zu Hyperschallwaffen

Laut dem Deutschen Institut für Wehrwissenschaft und Strategische Studien (GIDS) forschen sowohl die Chinesen, Amerikaner und Russen an den extrem effizienten Waffen. Das Institut nennt die Art von Waffen „ein zusätzliches Instrument der Eskalation“. Und auch Nordkorea forscht zu Hyperschallwaffen. Tatsächlich soll laut eigenen Angaben die selbst ernannte Atommacht Nordkorea bei der Entwicklung weitreichender Raketen mit Hyperschall-Gefechtsköpfen Anfang dieses Jahres weitere Fortschritte erzielt haben. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hatte das Land unter Kim Jong-un in den vergangenen zwei Jahren den Umfang seiner Raketentests deutlich erhöht und die Rhetorik gegen die USA und Südkorea verschärft.

Laut den Experten des GIDS stellt der Einsatz von Hyperschallwaffen eine Bedrohung dar. Besonders für die Ukraine, die auch ohne Einsatz der extrem effizienten Hyperschallwaffen Probleme hat, ihren Luftraum zu sichern. Westliche Verbündete, darunter auch die Vereinigten Staaten, haben sich angesichts der russischen Aggression kontinuierlich für eine Verstärkung der ukrainischen Luftverteidigung eingesetzt. Einem Bericht von CNN zufolge, der sich auf Daten der ukrainischen Luftwaffe berief, konnte Kiew nur zwei Drittel der Raketen und Drohnen abfangen, die Russland bei dem Angriff am 7. Februar abgefeuert hatte.

Mehr Unterstützung für ukrainischen Luftraum: Niederlande sendet 24 Kampfflugzeuge

Die EU forciert für 2024 bessere Unterstützung der Ukraine im Luftraum. Erst Anfang Februar versprach Nato-Mitglied Niederlande, sie werde nun 24 statt wie bisher geplant 18 Kampfflugzeuge an die Ukraine liefern. Dies teilte die Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren auf X (ehemals Twitter) mit. „Die Lufthoheit der Ukraine für die Abwehr der russischen Aggression von entscheidender Bedeutung“, schrieb Ollongren in ihrem Post. (bg/dpa/reuters)

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