Irres Phänomen - Krasser Wind fegt über Deutschland: Wie sich das auf den Strompreis auswirkt
Die Stromproduktion Erneuerbarer Energie ist stark vom Wetter abhängig. Insbesondere die Leistung von Sonnen- und Windkraftwerken kann im Minutentakt schwanken. Starke Winde steigern die Produktion von Windenergie erheblich. An einem Tag mit besonders hohen Windgeschwindigkeiten laufen Anlagen auf Hochtouren, was das Angebot an Strom deutlich erhöht. In solchen Fällen kann der Preis für Strom aus Windenergie drastisch sinken. Dies macht sich besonders in Regionen mit einer hohen Dichte an Windkraftanlagen bemerkbar.
Strom für lau? CEO eines Anbieters rechnet vor
Philipp Schröder, CEO des Energie-Startups 1KOMMA5°, weist auf seinem X-Kanal auf einen historisch niedrigen Strompreis an der Strombörse hin. Mit dem Kommentar „Windstrom gibt es heute Nacht an der Strombörse für 4 Stunden für knapp 0 Cent.“ zeigt er eine Strompreis-Grafik, die über mehrere Stunden einen Kurs von null Cent für die Kilowattstunde dokumentiert. Ursache war ein gleichmäßiger starker Wind, der zu einer Spitzenproduktion von Windenergie führte. Bei gleichzeitig niedriger Nachfrage in der Nacht reagierten die Strombörsen auf dieses hohe Angebot.
Leider ist der Strompreis von null Cent/kWh nicht der Preis, der beim Endverbraucher ankommt. Dennoch bietet dieses Ereignis an der Strombörse ein schönes Beispiel dafür, wie sich Preise auf einem dynamischen Strommarkt entwickeln können.
Das Marktverhalten zeigt auch ein Screenshot des Anbieters Tibber, der den Börsenstrompreis zuzüglich Netzentgelt, Steuern und Gebühren direkt an den Endkunden weitergibt. Der stundenaktuelle Verlauf des Preises bei Tibber zeigt für heute (21.12.2023) mit unter 20 Cent pro Kilowattstunde einen bemerkenswert niedrigen Tagesdurchschnitt auf.