Exklusive Zahlen - Nächste Zins-Klatsche für Sparer - Talfahrt bei Tagesgeld und Festgeld setzt sich fort

In den letzten Monaten sind die Zinsen für Fest- und Tagesgeldanlagen deutlich gesunken. Ein Vergleich der aktuellen Konditionen mit der Entwicklung des vergangenen Jahres zeigt, dass Sparer nun gezielter nach attraktiven Angeboten suchen sollten.

„Wer sein Geld aus Bequemlichkeit einfach bei der Hausbank anlegt, lässt sich fast immer eine Menge Zinsen durch die Lappen gehen“, so Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich.

Festgeld: Nur noch bei 2,76 Prozent Zinsen

Aktuell liegt der höchste Zinssatz für eine zweijährige Festgeldanlage bei 2,76 Prozent, das geht aus einer exklusiven Auswertung von Verivox hervor. Wer 10.000 Euro investiert, erhält über die gesamte Laufzeit insgesamt 559,60 Euro an Zinsen. 

Zum Vergleich: Vor einem Jahr boten die besten Angebote noch vier Prozent, was einem um 326 Euro höheren Ertrag entsprochen hätte. 

Die besten Angebote lauten: 

  • Haitong Bank (2,76 Prozent), Einlagesicherung: Portugal
  • Auto Bank (2,75 Prozent), Einlagesicherung: Italien
  • Banca Progetto (2,75 Prozent), Einlagesicherung: Italien
  • Crédit Agricole Consumer Finance (2,75 Prozent), Einlagesicherung: Frankreich
  • Cronbank (2,75 Prozent), Einlagesicherung: Deutschland
  • Yapi Kredi Bank Nederland (2,75 Prozent), Einlagesicherung: Niederlande

Deutsche Banken zahlen derzeit maximal 2,75 Prozent (Cronbank) für diese Laufzeit. Es folgt die Grenke Bank (2,6 Prozent) und die IKB - Deutsche Industriebank (2,6 Prozent). 

Für einjähriges Festgeld bietet die deutsche Cronbank mit 2,8 Prozent derzeit die attraktivste Verzinsung, so das Vergleichsportal. Es folgen Auto Bank (Italien), Crédit Agricole Consumer Finance (Frankreich) mit jeweils 2,75 Prozent und die Işbank (Deutschland) mit 2,7 Prozent. Um das Angebot nutzen zu können, müssen Sparer allerdings ein Girokonto bei der Işbank eröffnen oder bereits führen. 

Tagesgeld: Top-Angebote unter drei Prozent 

Die Bank Norwegian führt derzeit die Liste der Tagesgeldanbieter an, die sowohl Neu- als auch Bestandskunden attraktive Zinsen bieten. Beim „Sparkonto Plus“ gibt es 2,85 Prozent Zinsen, jedoch mit einer begrenzten Anzahl kostenloser Verfügungen. 

Der Online-Broker Trade Republic bietet mit 2,75 Prozent eine im Marktvergleich sehr attraktive Verzinsung auf nicht investiertes Guthaben. Anleger sollten jedoch beachten, dass ihr Guthaben bei verschiedenen Partnerbanken des Anbieters angelegt wird, darunter deutsche Institute wie die Deutsche Bank sowie internationale Banken wie HSBC und Citibank. 

Je nach Partnerbank unterliegt das Guthaben der jeweiligen nationalen Einlagensicherung: Bei der Deutschen Bank greift die deutsche Einlagensicherung, während bei HSBC und Citibank die französische beziehungsweise irische Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro Schutz bieten. 

Für höhere Sparbeträge kann es vorkommen, dass ein Teil des Guthabens in Geldmarktfonds investiert wird. Diese gelten als sehr sicher, unterliegen jedoch nicht der gesetzlichen Einlagensicherung. 

Die Distigo Bank (Frankreich) liefert auf dem Gesamtmarkt 2,71 Prozent für das Tagesgeldkonto. Die Bank11 und die Varengold Bank liefern wiederum 2,5 Prozent mit deutscher Einlagensicherung. 

Diese Lockangebote sollten Sparer kennen

Wer mehr aus seinem Geld machen will, sollte genauer auf Zinsangebote achten. Wie eine jüngste Auswertung zeigt, gibt es besonders für Neukunden lukrative Konditionen. Die sogenannten Lockangebote der Banken erfordern jedoch eine aufmerksame Marktbeobachtung, um schnell auch auf Zinsänderungen reagieren zu können.

Diese Banken locken Neukunden mit besonderen Konditionen für Tagesgeldkonten.

Ikano Bank: 3,51 Prozent für Neukunden
Die schwedische Ikano Bank (Ikea-Partnerbank) bietet Neukunden einen Zinssatz von 3,51 Prozent bis zum 28. Februar 2025. Danach erfolgt eine variable Verzinsung zum regulären Nominalzins, der aktuell bei 2,76 Prozent liegt.

Advanzia Bank: 3,35 Prozent für drei Monate
Bei der luxemburgischen Advanzia Bank profitieren Neukunden für drei Monate von einem Zinssatz von 3,35 Prozent. Nach Ablauf dieser Zeit wird das Guthaben variabel zum regulären Nominalzins von derzeit 2,10 Prozent  verzinst.

1822direkt: 3,15 Prozent für vier Monate
Die deutsche Direktbank 1822direkt gewährt Neukunden für vier Monate einen Zinssatz von 3,15 Prozent. Danach fällt der Zinssatz auf aktuell 0,60 Prozent. Eine Voraussetzung für die Eröffnung ist ein Girokonto bei der Bank.

Consorsbank: 3,15 Prozent für drei Monate mit Wertpapierdepot
Die Consorsbank, eine Tochter der BNP Paribas mit Sitz in Frankreich und Deutschland, bietet 3,15 Prozent Zinsen für drei Monate. Danach beträgt der variable Nominalzins 1,00 Prozent. Zusätzlich wird ein kostenloses Wertpapierdepot eröffnet.

Openbank: 3,15 Prozent für drei Monate mit Girokonto
Die spanische Openbank zahlt Neukunden für drei Monate 3,15 Prozent. Nach der Laufzeit sinkt die Verzinsung auf 2,60 Prozent. Voraussetzung ist ein Girokonto bei der Bank.