Ein Gauschießen wie keines zuvor

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Es ist wieder so weit: Die Schützen aus dem Schützengau Schongau messen sich ab Mitte Mai für etwa zwei Wochen beim Gauschießen in Schwabsoien (hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2023 vom Gauschießen in Kinsau). © Dietmar Friebel

Die Schönach-Schützen und die Landjugend Schwabsoien haben ein Doppeljubiläum zu feiern. Und das wird besonders begangen.

Schwabsoien – Es dauert nicht mehr lange, dann wird in Schwabsoien der Bär steppen. Vom 16. Mai bis zum 1. Juni begehen die Schönach-Schützen ihr 150-jähriges Bestehen mit der Ausrichtung des Gauschießens. Das ist jedoch noch nicht alles. Weil die örtliche Landjugendbewegung heuer 75 Jahre alt wird, steht gleich ein Doppeljubiläum an. „Soien feiert“ heißt es deswegen ab Mitte Mai in der 1447 Seelen großen Gemeinde.

„Ohne die Zusammenarbeit mit der Landjugendbewegung hätten wir das Fest gar nicht stemmen können“, räumt Stefan Feneberg ein. Für den Schützenmeister war es ein absoluter Glückstag, als sich vor drei Jahren Lorenz Knappich bei ihm meldete. Der Vorsitzende der Landjugend hatte davon Wind bekommen, dass sich die Schönach-Schützen erfolgreich um das Gauschießen beworben hatten und bot seine Zusammenarbeit an.

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Für die Schützen wäre es unmöglich gewesen, den ganzen Aufwand alleine zu betreiben. Der Verein ist ungefähr 140 Mitglieder stark, von denen 40 aktiv den Schießsport betreiben. „Wir haben eine heterogene Alters- und Geschlechterstruktur“, ist Feneberg stolz auf seinen Verein. Gut zehn Prozent der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche.

2500 Stunden in Projekt investiert

Als die Planungen so langsam anliefen, merkte der Schützenchef recht schnell, auf was er sich eingelassen hatte, denn das Fest sprengte alle Dimensionen. Bisher wurden bereits über 2500 ehrenamtliche Stunden in das gemeinsame Projekt gesteckt, das entspricht mehr als 100 volle Tage. „Keinem war bewusst, wieviel Arbeit auf uns zukommt“, räumt Feneberg ein. „Wenn es mir jemand vorher gesagt hätte, hätte ich es nicht gemacht.“

Im Nachhinein war es gut gewesen, dass die Geheimnisträger dichtgehalten haben. Zum einen entstand eine fruchtbare Kooperation zwischen den Schönach-Schützen und der Landjugend, die richtungsweisend sein kann für spätere Projekte. Zum anderen erfasste den gesamten Ort in den vergangenen Monaten eine immense Euphorie und ein belebender Gemeinschaftsgeist, zusammen die Herausforderung zu meistern. Der Landwirt Leonhard Lautenbacher stellte für die drei Festwochen seinen Stadl zur Verfügung, in dem bis zu 1500 Gäste Platz haben. Die werden über die Tage aufs Feinste bewirtet. Für die Preisverleihung an Christi Himmelfahrt (29. Mai) haben die Organisatoren allein 100 Kuchen in Auftrag gegeben, für den Abschluss-Sonntag am 1. Juni sind es gar 120. „Da muss das gesamte Dorf dahinterstehen, sonst geht es nicht“, stellt Feneberg klar. Derlei Anstrengungen seien nur gemeinsam zu bewältigen.

Damit ein Gauschießen auch attraktiv ist, braucht es lukrative Preise. „Wir haben da ein paar tolle Sponsoren an Land gezogen“, verkündet Feneberg, dass es an nichts fehlen wird, wenn der Wettstreit der Schützen am Freitag, 16. Mai, eröffnet wird. So kann er Sachpreise im Wert von 15 000 Euro unter die Leute bringen. Die absoluten Highlights sind ein Luftgewehr und eine Luftpistole im Gesamtwert von 6000 Euro. Außerdem gibt es noch Geldpreise im Wert von 10 000 Euro zu gewinnen.

Heimische Künstler gestalten Scheiben

Teilnahmeberechtigt ist jeder Schütze im Alter von mindestens zehn Jahren, der eine Erstmeldung bei einem Verein im Gau Schongau nachweisen kann. Erwartet werden um die tausend Kombattanten. Geschossen werden die Waffengattungen Luftgewehr, Luftpistole und Luftgewehr-Auflage. Mehrfacheinlagen sind natürlich möglich und lohnen sich. Feneberg hat bei ortsansässigen Künstlern einmalige Scheiben in Auftrag gegeben, die einen hohen ideellen Wert besitzen. „Die Palette geht von klassisch bis ganz modern“, sagt der Schützenchef. Herausragend ist die Darstellung der Wieskirche, die wohl sogar den einen oder anderen Theologen motivieren könnte, noch schnell Mitglied in einem Schützenverein zu werden.

Einen gewaltigen Anreiz sollte auch das Finalschießen am 27. Mai bieten. „Das wird etwas ganz Tolles“, wirbt Feneberg. Denn vor einem so großen Publikum werden die Sportschützen in Schwabsoien so schnell nicht noch einmal schießen. Denn es ist in 150 Jahren des Bestehens der Schönach-Schützen das erste Gauschießen, das der Verein ausrichtet.

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