Haushalt ist vorsichtig geplant, aber jeder Einwohner hat ein Pro-Kopf-Guthaben von über 600 Euro
Ziemlich genau sechs Millionen Euro umfasst der Haushalt der 1876 Einwohner zählenden Gemeinde Böbing in diesem Jahr. Er ist damit um 308 000 Euro niedriger als im Vorjahr. Eine Besonderheit, von der andere Gemeinden nur träumen können: das Pro-Kopf-Guthaben beträgt 631 Euro.
Böbing – „Wir konnten den Haushalt so hinrechnen, dass es naus geht“, betonte Böbings Bürgermeister Peter Erhard in der Haushaltssitzung des Gemeinderates. Kämmerin Claudia Schmid, Finanzausschuss -Vorsitzender Robert Eder und er selbst hätten den Haushalt nach bestem Wissen und Gewissen aufgestellt. Die Ausgaben nicht zu niedrig, die Einnahmen nicht zu hoch. „Damit vermeiden wir seit Jahren böse Überraschungen“, so Erhard aus Erfahrung.
Über eine Million Euro Kreisumlage
An Ausgaben mangelt es in diesem Jahr in Böbing wahrlich nicht: Der größte Posten ist die Kreisumlage mit 1,1 Millionen Euro. Erfreulich: Sie ist um 150 000 Euro niedriger als im Vorjahr und damit exakt gleich groß wie der größte Einnahmeposten der Gemeinde, die Einkommensteuerbeteiligung. Die Grundlage für diese Umlage ist die jeweilige Steuerkraft der Gemeinde, die vom Statistischen Landesamt mitgeteilt wird. Berechnungsgrundlagen sind die Grundsteuer und die Einkommensbeteiligung aus dem Jahr 2024 und 80 Prozent der Schlüsselzuweisung aus 2024.
Nahezu gleich groß wie die Kreisumlage sind die Personalausgaben inklusive aller Sozialausgaben mit 1,2 Millionen Euro. Diese Ausgaben bewegen sich aufgrund von einkalkulierten Lohnsteigerungen deutlich mit 45 000 Euro über denen des Vorjahres.
Thema Kindergarten: Bei dem standen Einnahmen von 638 000 Euro Ausgaben von 840 500 Euro gegenüber.
Baugebiet „Lehmgrube“ ein großer Posten
Die Umlage für die Verwaltungsgemeinschaft beträgt heuer 330 000 Euro. Sie ist um 26 000 Euro niedriger als im Vorjahr. Weitere Ausgaben sind die 310 000 Euro für das neue Feuerwehrlöschfahrzeug. Für die Mittagsbetreuung der Kinder sind 62 000 Euro vorgesehen und für den Spielplatz am Friedhof weitere 10 000 Euro. Für das Baugebiet „Lehmgrube“ sind 30 000 Euro für die Planung, 110 000 Euro für die Kanalarbeiten und weitere 40 000 Euro für weitere Arbeiten eingeplant. Für Baumaßnahmen an der Kläranlage werden 365 000 Euro benötigt. Darin enthalten sind allerdings 25 000 Euro für die Klärschlamm㈠entwässerung.
Alle diese Ausgaben wären ohne Einnahmen natürlich nicht möglich. Den dicksten Brocken bildet dabei wie erwähnt die Einkommensteuerbeteiligung mit 1,1 Millionen Euro. Die zugesagte Schlüsselzusage liegt in diesem Jahr bei 902 000 Euro. Vorsichtig ist der Ansatz bei der Gewerbesteuer mit 400 000 Euro sowie bei der Grundsteuer A und B mit je 229 000 Euro. Sonstige Zuweisungen vom Land sind mit 100 000 Euro einkalkuliert. Stattlich sind zudem die Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen im Baugebiet „Lehmgrube“ mit 560 000 Euro und der Erschließungsbeiträge in Höhe von 378 000 Euro.
Einstimmig beschlossen
Zusammenfassend könne man sagen, dass die Konzentration 2025 auf den wesentlichen Investitionen und der Erschließung des Baugebiets „Lehmgrube“ liege, so Erhard. Die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde bleibe gegeben. „Sofern in diesem und den nächsten Jahren keine bösen Überraschungen durch Finanzkrisen und Gewerbesteuereinbrüche entstehen“, meinte Robert Eder. Dieser Optimismus ist bei Rücklagen in Höhe von 1,6 Millionen Euro berechtigt. Denen stehen überschaubare Schulden von 78 500 Euro gegenüber.
Geschlossen hat der Gemeinderat dem Haushalt 2025 zugestimmt.