Trump gegen Brasilien: Seine Unterstützung für Bolsonaro geht nach hinten los

Die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Brasilien stehen unter Druck, nachdem US-Präsident Donald Trump mit einem Handelskrieg droht. Er hat angekündigt, ab August Zölle in Höhe von 50 Prozent auf brasilianische Importe zu erheben. Er will damit den ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro unterstützen, der wegen eines angeblichen Putschversuchs vor Gericht steht.

Trump will brasilianische Regierung unter Druck setzen

Dieser Schritt überraschte die brasilianische Justiz, die sich derzeit in der Sommerpause befindet. Richter Alexandre de Moraes, der die Ermittlungen gegen Bolsonaro leitet, forderte eine schnelle Antwort auf die Drohungen des US-Präsidenten. Man müsse die Souveränität des Landes schützen, sagte er.

Auch Präsident Lula betonte in einer Stellungnahme laut "Bloomberg": "Brasilien ist ein souveränes Land mit unabhängigen Institutionen". "Wenn Trump Brasilianer wäre und wenn er das getan hätte, was auf dem Capitol Hill passiert ist, würde er auch in Brasilien vor Gericht stehen", sagte er gegenüber "CNN".

Bolsonaro-Sohn bat Weißes Haus um Unterstützung

Trump hatte zuvor angedeutet, dass er die brasilianische Justiz unter Druck setzen wolle. Laut der "Washington Post" hat Eduardo Bolsonaro, der Sohn des ehemaligen Präsidenten, in den USA Lobbyarbeit geleistet, um Trump zur Unterstützung zu bewegen. Der US-Präsident ergriff daraufhin Maßnahmen gegen Moraes und warf ihm vor, eine "Hexenjagd" gegen Bolsonaro zu betreiben. Dem Richter und seinen unmittelbaren Familienangehörigenwurden die Visa entzogen - sie können also nicht mehr in die USA einreisen.

Der Präsident von Brasilien, Luiz Inacio Lula da Silva.
Der Präsident von Brasilien, Luiz Inacio Lula da Silva. dpa

Trumps Zoll-Drohung könnte zum Eigentor werden

Die von Trump ergriffenen Maßnahmen könnten nun sogar zu einem politischen Vorteil für Lula werden. Laut der "Washington Post" zeigen Umfragen, dass die brasilianische Öffentlichkeit angesichts der US-Drohungen hinter ihm steht. Die Zölle schaden auch den Interessen der Wirtschaftseliten, die oft die größten Unterstützer von Lulas konservativer Opposition sind.

Beide Seiten wollen nicht nachgeben

Die brasilianische Justiz will den Prozess gegen Bolsonaro abschließen, bevor die nächsten Wahlen stattfinden. Moraes setze sich sowohl gegen Desinformation als auch für eine zügige Prozessführung ein. Die US-Regierung hingegen ist fest entschlossen, weitere Maßnahmen zu ergreifen, falls Brasilien nicht einlenke. Trump schrieb in einem Brief an Bolsonaro, er werde alles "genau beobachten".