Putin holt Nordkoreaner – Ukraine vor „existenziellem“ Problem: brisanter US-Vorschlag
Der Druck auf die Ukraine wächst. In Kursk rückt Russland zunehmend vor. Und die ukrainische Armee hat nach nunmehr zwei Jahren Krieg auch personelle Probleme.
Kiew/Washington – Die scheidende US-Regierung von Präsident Joe Biden hat der Ukraine empfohlen, das Mindestalter für die Mobilisierung zum Wehrdienst von 25 auf 18 Jahre zu senken. Diese Empfehlung kommt angesichts eines „existenziellen“ Rekrutierungsproblems, das die Ukraine vor Herausforderungen stellt, um Verluste auf dem Schlachtfeld auszugleichen und mit der russischen Militärstärke im Ukraine-Krieg Schritt zu halten.
Radikale Maßnahme im Ukraine-Krieg: Könnte Kiew bald auch 18-Jährige einziehen?
Ein hochrangiger US-Regierungsbeamter erklärte am Mittwoch gegenüber der Financial Times, dass die Ukraine derzeit nicht genügend Soldaten mobilisiert oder ausbildet, um ihre militärischen Kapazitäten aufrechtzuerhalten. Die Herabsetzung des Rekrutierungsalters auf 18 Jahre, was der US-Altersmarke entspräche, wird als sinnvoll erachtet, um diesem Problem entgegenzuwirken.
John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates in Washington, betonte, dass die US-Militärhilfen für die Ukraine nicht von einer Änderung des Mindestalters abhängig gemacht werden. Die USA seien bereit, ihre Ausbildungskapazitäten zu erhöhen, falls die Ukraine geeignete Maßnahmen ergreift, um ihre Truppenstärke ebenfalls zu erhöhen.
Soldaten-Mangel im Ukraine-Krieg: USA empfiehlt der Ukraine das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre zu setzen
Ein US-Beamter, der mit der Sache vertraut ist, äußerte sich gegenüber Reuters: „Was benötigt wird, sind Rekruten. Die Russen machen tatsächlich Fortschritte, stetige Fortschritte, im Osten, und sie beginnen, die ukrainischen Linien in Kursk zurückzudrängen(…). Mobilisierung und mehr Rekruten könnten zu diesem Zeitpunkt einen bedeutenden Unterschied machen, wenn wir uns das Schlachtfeld heute ansehen.“
Erst im April senkte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das wehrpflichtige Alter von 27 auf 25, um die ukrainischen Streitkräfte im Krieg gegen Russland zu vergrößern. Doch schon jetzt hat die Ukraine nicht das nötige Equipment, die eigenen Truppen vollständig auszurüsten. Eine Quelle nahe Selenskyj äußerte sich anonym gegenüber Reuters: „Bei unseren derzeitigen Mobilisierungsbemühungen verfügen wir nicht über genügend Ausrüstung, z. B. gepanzerte Fahrzeuge, um alle Truppen zu unterstützen, die wir einberufen. Wir können die Verzögerungen bei der Entscheidungsfindung und den Lieferketten unserer Verbündeten nicht mit dem Leben unserer Soldaten und den Jüngsten unserer Männer kompensieren.“
Während die Ukraine mit Rekrutierungsproblemen kämpft, hat Russland seine Truppen mithilfe nordkoreanischer Soldaten verstärkt. Im Austausch für russische Flugabwehrsysteme hat Nordkorea geschätzte 12.000 Soldaten bereitgestellt, die nun an Kampfhandlungen an der Seite russischer Truppen beteiligt sind, insbesondere in der russischen Region Kursk.
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Nächste Verstärkung für Putins Truppen? Huthi-Rebellen wohl für Russland im Ukraine-Krieg
Einem Bericht der Financial Times zufolge sollen mittlerweile auch Huthi-Rebellen aus dem Jemen die russischen Truppen unterstützen. Es handle sich um einen „zwielichtigen Menschenhandel“, über den das russische Militär schon „Hunderte“ jemenitische Söldner gewonnen habe, berichtete die britische Zeitung.
Unter Berufung auf Betroffene berichtete die Financial Times, die Männer seien in ihrer Heimat teils mit bezahlter Arbeit in Russland und der Aussicht auf russische Staatsbürgerschaft geködert worden. Bei ihrer Ankunft in Russland seien sie aber für die russischen Streitkräfte zwangsverpflichtet und umgehend an die Front in der Ukraine geschickt worden. Die Rekrutierung im Jemen laufe über ein Unternehmen, das von einem prominenten Huthi-Politiker gegründet worden sei. Ein Rekrutierungsvertrag, der der Financial Times vorlag, deutete demnach darauf hin, dass Jemeniten bereits seit Juli für das russische Militär angeworben werden. (sischr)