Neues Video aus dem Bundestag: Scholz ignoriert seine Parteivorsitzende Esken erneut eiskalt

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Olaf Scholz muss sich für zwei Videos rechtfertigen, in denen er seine Parteivorsitzende nicht unbedingt galant behandelt. Er entschuldigt sich.

Berlin – Olaf Scholz hat im Bundestag die Vertrauensfrage gestellt. Doch nicht nur die Frage selbst und die Reden der führenden Politiker aller Parteien sorgten für Aufsehen. Auch zwei Videos, in denen der Kanzler zu sehen ist, sorgen für Gesprächsstoff. Scholz ist auf diesen mit seiner Parteivorsitzenden Saskia Esken zu sehen, und behandelt diese mit auffällig wenig Aufmerksamkeit.

Olaf Scholz drehte Saskia Esken gleich zweimal den Rücken zu.
Olaf Scholz drehte Saskia Esken gleich zweimal den Rücken zu. © Screenshot/X@NiemaMovassat

Scholz stellt sich Saskia Esken in den Weg und dreht ihr den Rücken zu

In dem einen Video ist zu sehen, wie Scholz sich mit Kollegen unterhält, unter anderem Parteikollege Rolf Mützenich. Esken gesellt sich zu der Runde dazu. Der andere SPD-Parteivorsitzende Lars Klingbeil macht Esken Platz, die offenbar gerne mitreden und mithören will. Scholz jedoch bewegt sich keinen Zentimeter. Esken versucht, sich an Schulter des Kanzlers und der Abgeordnetenbank vorbei in die Runde zu strecken. Scholz reagiert weiter nicht.

Doch dann bewegt sich der Kanzler doch: Er stellt sich noch mehr in Eskens Weg, dreht ihr fast schon demonstrativ den Rücken zu und schließt sie so komplett aus der Runde aus. Esken reagiert wiederum darauf, geht einmal ganz um Scholz‘ Rücken herum, um nun auf dessen anderer Seite Einlass in die Runde zu finden. Das Video endet damit, dass sie einigermaßen integriert scheint, obwohl Scholz immer noch von ihr abgewendet steht.

Scholz lässt Saskia Esken stehen und entschuldigt sich später dafür

Ein weiteres Video zeigte noch deutlicher Scholz‘ ablehnende Körperhaltung gegenüber Esken. Er unterhält sich erneut mit Mützenich, diesmal allein. Esken kommt hinzu, Scholz bemerkt sie bei einem kurzen Seitenblick. Als sie aber angekommen ist, gehen der Kanzler und Mützenich weg und lassen Esken stehen. Diese spreizt die Finger in einer offenbar frustrierten Geste. Die Szene wurde aus mehreren Blickwinkeln aufgenommen.

Scholz entschuldigte sich für die letzte Szene auf X: „Peinlich von mir - zum Glück konnten wir beide drüber lachen“, schrieb er in Richtung von Esken. Wie eine aufrichtige Entschuldigung klingt dies eigentlich nicht. Dennoch postete der Kanzler ein Foto, wie er gemeinsam mit Esken auf ein Handy schaut. Letztlich bekam sie also doch noch etwas Aufmerksamkeit von ihm.

„Kanzler demonstriert öffentlich seine Verachtung“

The Pioneer-Journalistin Karina Mößbauer schreibt dazu auf X: „Der selbst ernannte Respekt-Kanzler demonstriert öffentlich seine Verachtung für die eigenen Parteichefs (v.a. sie).“ Scholz hatte in seiner Rede vor der Vertrauensfrage unter anderem Ex-Finanzminister Christian Lindner die „sittliche Reife“ in der zerbrochenen Ampel-Koalition abgesprochen, da dieser die Regierung wochenlang sabotiert habe. Lindners Partei FDP hatte durch die „Tag X“ viel Kritik einstecken müssen. Esken indes verteidigte zuletzt Scholz. (cgsc)

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