Die altehrwürdige Sakristei der Sankt-Lorenz-Basilika in Kempten lockte am Tag des offenen Denkmals zahlreiche interessierte Besucher an.
Kempten – Aufmerksam lauschen die beiden rüstigen Kemptenerinnen den Worten des 88-jährigen Hugo Naumann, der den Besuchern von der Entstehungsgeschichte der Sakristei der Basilka St. Lorenz erzählt. Es fallen bekannte Namen wie Rupert von Bodman, Michael Beer und Johann Serro, die am Bau der Basilika St. Lorenz mitgewirkt haben.
Hinter dem Hochaltar
Die altehrwürdige Sakristei, in dem für den Gottesdienst notwendige Utensilien wie liturgische Gewänder, Paramente, Kelche, Hostienschalen, Leuchter, Bücher, Hostien, Messwein und Kerzen aufbewahrt werden, verbindet in Kempten die Basilika mit der Residenz. Zwei Fenster in östlicher Richtung öffnen den Blick auf den Innenhof der Residenz. Die seitlichen Wände sind mit dunklem Holz vertäfelt, darin eingelassen Ruhebänke, die den Geistlichen zur Kontemplation und Vorbereitung auf Gottesdienste dienen.
Oberhalb einer der langen Seitenwände sind ikonenartige Darstellungen der 12 Apostel zu sehen. Auch ein Bildnis von Hildegard, der Frau Karls des Großen, ist zu entdecken. Das Deckengewölbe ist von Stuck umfasst, darin ein Gemälde vom Barockmaler Franz Georg Hermann Junior.
Kulturelles Erbe zeigen
„Wir haben den Tag des offenen Denkmals genutzt, um unter fachkundiger Führung einmal eine Blick in die Räumlichkeiten unserer Basilka zu werfen, die sonst nicht frei zugänglich sind“, sagt eine der beiden älteren Damen. Am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr unter dem Motto stand „WERT-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“, hatten sich viele Kemptener Bürger auf den Weg gemacht, um einige Sehenswürdigkeiten der Stadt unter fachlicher Begleitung kostenfrei in Augenschein zu nehmen.
Führungen gab es auf dem Friedhof der Burghalde, in der ehemaligen Leprosenkapelle St. Stephan, im Kempten-Museum, im APC, auf der Burghalde und wie erwähnt in der St. Lorenz Basilika. Die Stadt Kempten unterstützt den Tag des offenen Denkmals, da dieser „die Menschen unserer Stadt für die Bedeutung ihres kulturellen Erbes sensibilisiert und das Interesse für Denkmalpflege weckt“.
Ehrenamtliche Helfer tragen dazu bei, dass der Tag des offenen Denkmals stattfinden kann. In der Basilika half Kulturamtsmitarbeiterin Therese Waldmann, die Besucherströme zu lenken. „Unsere Angebote wurden von sehr vielen Menschen mit Freude angenommen. Wir konnten insgesamt mehr als 800 Besucher an allen Ausstellungsstationen begrüßen“, so das Résumé von Therese Waldmann.
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