Weitnau: Alarmtest im Dorf am nationalen Warntag

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Nach der Entwarnungs-Rundfahrt demontiert ein THW-Mann die Sirenen vom Fahrzeugdach. © Jörg Spielberg

Wie viele Einsatzfahrzeuge brauche ich, um im Notfall die Bevölkerung einer ganzen Gemeinde wie Weitnau über mobile Lautsprecher vor einer akuten Gefahrenlage zu warnen? Dies war die Fragestellung, die sich das Landratsamt Oberallgäu unter der Ägide von Christine Hecht vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz am nationalen Warntag gestellt hat.

Weitnau – Exemplarisch wollte man gemeinsam mit der Gemeinde Weitnau ein mögliches Katas­trophenszenario durchspielen, um Erkenntnisse darüber zu erzielen, mit welcher Manpower und Anzahl an Fahrzeugen eine solche Herausforderung zu bewältigen ist.

„Wir haben heuer sechs Fahrzeuge mit jeweils zwei Mann Besatzung der lokalen Feuerwehr und des THW Sonthofen im Einsatz, um die Bevölkerung über eine fiktive Gefahrenlage zu informieren“, erklärt Robert Denz, einer der Einsatzleiter vom Landratsamt. Insgesamt stehen dem Landkreis Oberallgäu rund 70 Einsatzfahrzeuge der örtlichen Feuerwehren, des THW und anderer Blaulicht­organisationen zur Verfügung, so Denz.

Durchsagemarathon in Weitnau am nationalen Warntag

Punkt 11 Uhr am Warntag startete die Aktion, nachdem das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) eine Probewarnung über das Modulare Warnsystem (MoWas) ausgelöst hatte. Dann ertönten zeitgleich die Warnsirenen auf den Fahrzeugen, Warnmeldungen wurden über das Mobilfunknetz als „Cell-Broadcast“ verbreitet. Im Anschluss setzten sich die sechs Einsatzwagen in Bewegung und hielten in Abständen von 70 bis 100 Metern auf ihren zuvor festgelegten Routen, um über Lautsprecher Warndurchsagen abzuspielen. Nach der rund halbstündigen Tour fuhren sie die selbe Strecke ab, um Entwarnungen durchzugeben.

Beim Standort der Einsatzleitung auf dem Hof der Feuerwehr Weitnau erhielt die Presse Informationen zum großflächigen Einsatz der Lautsprecherfahrzeuge. Ziel war es, so Robert Denz, die Weitläufigkeit des Warnsignals und die Funktionstüchtigkeit der Warninfrastruktur zu überprüfen. „Aus dieser heutigen Momentaufnahme werden wir alle wesentlichen Erkenntnisse evaluieren, um Alarmierungspläne für mögliche Ernstfälle zu erstellen. Mögliche Szenarien sind größere Stromausfälle, Großbrände oder ein ABC-Austritt“, so Denz. Nun prüfen die Verantwortlichen, wie die Topografie, die Wetterlagen und die gewählten Kommunikationswege sowie technische Hilfsmittel den Einsatz positiv wie negativ beeinflusst haben.

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