Penzberger Grüne schicken Wolfgang Schweiger ins Rennen um Bürgermeister-Amt

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Penzberg

Kommentare

Der Bürgermeister-Kandidat der Penzberger Grünen Wolfgang Schweiger (Mi.) flankiert von der Ortsverbandssprecherin Katharina von Platen und dem Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat John-Christian Eilert. © Seliger

Die Penzberger Grünen schicken Wolfgang Schweiger bei der Kommunalwahl am 8. März 2026 ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Bei der Aufstellungsversammlung wurde der 57-Jährige nahezu einstimmig nominiert. Stadtrat John-Christian Eilert zog seine Kandidatur zurück.

Schuhe können durchaus Symbolkraft haben. Wer John-Christian Eilert kennt und weiß, dass der Grünen-Stadtrat eigentlich nie derartige an seinen Füßen trägt, konnte sich kurz vor Beginn der Nominierungsversammlung am Mittwochabend im Penzberger Bürgerbahnhof durchaus fragen, ob die Schuhe an seinen Füßen in Kombination mit einem dunklen Anzug bedeuteten, dass er für seine Partei ins Rennen um den Rathaus-Chefsessel gehen wollte. Doch das wollte Eilert nicht – nicht mehr, wie er auf Nachfrage der Heimatzeitung erklärte. Zwar trat er an diesem Abend ans Podium, nachdem er aus den Reihen seiner Partei als Bürgermeisterkandidat vorgeschlagen worden war. Doch statt sich in seiner Rede als Bewerber zu präsentieren, betonte er vielmehr, dass er in Wolfgang Schweiger, der ebenfalls als Bewerber vorgeschlagen worden war, den besten Kandidat sehe und er ihn vollumfänglich unterstützen wolle. Nach einem kurzen Überraschungsmoment gab es für dieses Statement stehende Ovationen, bevor Eilert seine Schuhe demonstrativ wieder auszog und Schweiger das Podium überließ.

John-Christian Eilert zieht Kandidatur zurück

Vor Eilerts Rede hatte sich der 57-jährige Schweiger bereits für eine Kandidatur bereit erklärt und in knappen zehn Minuten seine Person und seine Ziele als Bürgermeister umrissen. Dabei betonte der Vater zweier Kinder, der seit zehn Jahren als Kreisgeschäftsführer der Caritas Bad Tölz-Wolfratshausen tätig ist, seine Motivation liege darin begründet, der Stadt, in der er ein Zuhause gefunden habe, etwas zurückgeben zu wollen.

Geboren und aufgewachsen auf einem Bauernhof bei Bad Aibling lebe er mit seiner Familie seit rund 18 Jahren in Penzberg. Beruflich habe er zunächst eine Elektroniker-Ausbildung absolviert, bevor er Soziale Arbeit studierte und dann im Abendstudium Politik draufsattelte. Denn für Politik habe er sich von jeher interessiert.

Schweiger war schon einmal Mitglied des Stadtrates

Schweiger machte keinen Hehl daraus, dass er aktuell über kein Insider-Wissen aus dem Stadtrat verfüge. Zwar war er 2019 als Nachrücker seines Grünen-Parteifreundes Klaus Adler einige Zeit Mitglied des Gremiums gewesen. Bei der Kommunalwahl 2020 habe er aus familiären Gründen allerdings nicht kandidiert. Er sehe sich durch seine Tätigkeit als Caritas-Kreisgeschäftsführer aber gut für das Bürgermeisteramt geeignet, denn: „Verhandeln ist mehr oder weniger die Hälfte meines Jobs“ – eine Tätigkeit, die auch eine der Kernaufgaben eines Bürgermeisters sei.

„Solide und planbare Finanzen“ seien eines seiner Grundanliegen. Außerdem sei ihm ein nachhaltiges Stadtleben wichtig. Da er zuletzt immer wieder von Unruhe in der Rathausverwaltung und von der Unzufriedenheit der Bürger mit derselben gehört habe, betonte Schweiger außerdem, er wolle sich in diesem Bereich für mehr Stabilität, Serviceorientierung und Zufriedenheit einsetzen. Zudem sehe er aktuell die Interessen von Jugendlichen sowie von Familien zu wenig vertreten. Trotz der aktuellen finanziellen Probleme der Stadt wolle er ein kulturelles Leben erhalten.

Kulturelles Leben erhalten

„Ich glaube vieles mitzubringen“, so Schweiger und nannte als Beispiele seine „fachlichen Kompetenzen“ sowie seine „Bodenständigkeit“. Auf die Fragen aus dem Kreis seiner Parteimitglieder antwortete er unter anderem, er wolle auch für den Kreistag kandidieren, werde sich für eine parteiübergreifende Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt einsetzen und glaube an die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie.

Bei der geheimen Wahl sprachen sich 22 der 23 anwesenden Wahlberechtigten für Schweiger als Kandidaten aus. Es gab eine Enthaltung. Damit hat der amtierende Bürgermeister Stefan Korpan, der von seiner CSU bereits Ende Mai nominiert worden war, den ersten Gegenkandidaten.

Auch interessant

Kommentare