Der 8-er Rat in Isny hat seine Ideen für die Stadtentwicklung im Rathaus und im Stadtrat vorgestellt und erntete viel Beifall.
Isny – Der 8-er Rat besteht aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe acht, seine Mitglieder erarbeiten jedes Schuljahr neue Vorschläge, wie das Leben in ihrer Stadt für Kinder und Jugendliche attraktiver gestaltet werden kann. Diese Institution wurde vor fünf Jahren ins Leben gerufen und heuer für den Jugendbildungspreis des Landes Baden-Württemberg nominiert.
Die jungen Menschen treffen sich dreimal im Jahr und zwischendrin arbeiten sie in Kleingruppen an konkreten Projekten. Betreut werden sie von der Schulsozialarbeiterin Elisabeth Schlauch und vom Jugendhausleiter Max Konrad. Nachdem die Ideen feststehen, unterstützen erwachsene Experten sie dabei, diese den Realitäten anzupassen und eventuelles Scheitern zu akzeptieren. Vor der letzten Stadtratssitzung der Wahlperiode zeigten sie ihre Entwürfe im Treppenhaus des Rathauses und anschließend in der Sitzung. Erstaunlich, mit welcher Selbstsicherheit sie die Fragen der Stadträte beantworteten.
ÖPNV verbessern und neue Sportangebote schaffen
Eine Gruppe beschäftigte sich mit der Verbesserung des ÖPNV. Sie drehten einen Werbefilm, in dem sie sich für die Wiederherstellung des Zugverkehrs nach Kempten und für einen neuen Bahnhof einsetzen. Außerdem erarbeiteten sie Vorschläge, wie man die Busse pünktlicher machen und das Informationssystem verbessern könnte.
Eine andere Gruppe versucht für die Installation neuer, stabiler Basketballkörbe Partner und finanzielle Mittel zu finden. Ein weiteres Team plant ein großes Sportevent. Die Gamer-Gruppe organisiert für den Herbst mehrere Treffen. Die Konsolen seien zu teuer und bräuchten daheim viel Platz. Wenn man zusammen spiele, habe man auch ein Gemeinschaftserlebnis, betonen sie. Ein Team plant eine Müllsammelaktion und entwirft eine Aufklärungskampagne zum Thema.
Skaterplatz und Schülerkiosk
Eine Gruppe hat Sitzmöglichkeiten für den Skaterplatz besorgt und sucht nach einem stabilen Mülleimer. Für die Verlängerung des Kinderfestes setzen sich einige Jungen und Mädchen ein.
Andere Schüler organisieren einen Schülerkiosk. Ein Team ist dabei, eine „Back to school Party“ im September auf die Beine zu stellen. Da das McDonalds in Isny zumachte, kontaktieren einige junge Menschen mehrere Fastfoodketten und fragten an, unter welchen Bedingungen sie in ihrer Stadt eine Filiale aufmachen würde. Einige Jungs fragten die örtlichen Dönerläden an, ob sie bereit wären, Schawarma in ihr Angebot aufzunehmen.
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Respekt vor der Arbeit der Jugendlichen
Samuel Holzhäuer, Konrektor der Verbundschule am Rotmoos, betonte, dass es ihm sehr gut gefalle, wie man in Isny junge Menschen in den politischen Prozess einbeziehe. Viele Ideen hätten sich zu Generationsprojekten entwickelt, viele könnten sie rasch umsetzen. Er finde es sehr sinnvoll, dass die Schüler ein direktes Feedback bekommen und lernen, Frust auszuhalten, wenn ihnen Grenzen aufgezeigt werden. Die Gemeinderätinnen und -räte zeigten viel Respekt für die Arbeit der Jugendlichen.
Bürgermeister Rainer Magenreuter gefällt, dass junge Menschen lernten, mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen und dass sie mitbekommen, dass man Mehrheiten brauche, um die eigenen Ideen umzusetzen. Er sicherte den Jugendlichen seine Unterstützung zu.
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