17 Einsätze pro Tag für die Weilheimer Polizei

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Weilheims Polizei-Chef Harald Bauer (rechts, hier 2022 mit Bürgermeister Markus Loth) gibt im Stadtrat regelmäßig Berichte zur Sicherheitslage in der Kreisstadt. © Gronau

Es lebt sich außerordentlich sicher in Weilheim. Das betonte Polizei-Chef Harald Bauer, als er im Stadtrat jetzt die Kriminalitätsstatistik für 2023 vorstellte. Die Beamten hatten dennoch reichlich zu tun, auch wegen besonderer Ereignisse.

Weilheim – Insgesamt 6262 Einsätze hatten die Beamtinnen und Beamten der Polizeiinspektion (PI) Weilheim im Jahr 2023 zu bewältigen; das sind im Durchschnitt 17 Einsätze pro Tag. Und an manchen Tagen waren es auch deutlich mehr, wie PI-Leiter Harald Bauer bei seinem jüngsten Sicherheitsbericht im Weilheimer Stadtrat sagte: Aufgrund des Wintereinbruchs in der Nacht auf 2. Dezember musste die Polizei in und um Weilheim 38 mal ausrücken – wegen Verkehrsunfällen, Gefahren durch umgestürzte Bäume und auch, weil ein Mehrfamilienhaus im Paradeis einsturzgefährdet war.

„Die Wahrscheinlichkeit, hier Opfer einer Straftat zu werden, ist sehr gering“

Doch was die Kriminalität betrifft, lebt man in der Kreis㈠stadt fast im gelobten Land: „Die Sicherheitslage in Weilheim ist weiterhin sehr gut“, betonte Bauer: „Die Wahrscheinlichkeit, hier Opfer einer Straftat zu werden, ist sehr gering. Und wenn eine Straftat begangen wird, ist die Wahrscheinlichkeit, als Täter zu ermittelt werden, relativ hoch.“ Die Aufklärungsquote in Weilheim lag vergangenes Jahr bei 74,9 Prozent und damit fast zehn Prozent höher als landesweit. 720 Tatverdächtige wurden insgesamt ermittelt, 40 Prozent davon sind dem Weilheimer Polizei-Chef zufolge „Nichtdeutsche“. Wobei sich bei diesen beispielsweise Körperverletzungen zumeist „untereinander“ abspielten.

Dass in der Kreisstadt der Anteil der Jugendlichen unter den Tatverdächtigen mit zwölf Prozent etwas höher liege als im Bayern-Durchschnitt, erklärte Bauer mit Weilheims Funktion als Oberzentrum und Standort vieler Schulen. Besondere Brennpunkte gebe es in der Kreisstadt diesbezüglich nicht, meinte er auf Nachfrage aus dem Stadtrat. Auch nach der Personalsituation bei der PI Weilheim erkundigten sich die Ratsmitglieder. Die sei „sehr angespannt“, antwortete der Dienststellenleiter. Seitens der Politik werde da viel versprochen, und an sich steige die Zahl der Polizeibeamten auch. „Aber das kommt an der Basis nicht an.“ Zudem würden immer mehr Kollegen in Teilzeit arbeiten.

47 Versammlungen wurden betreut, darunter viele „Montagsspaziergänge“

Einiges zu tun hatten die Kräfte auch rund um Veranstaltungen in Weilheim. Neben diversen Festen wie dem Volksfest galt es 47 Versammlungen zu betreuen, berichtete der PI-Chef; 37 davon waren „sogenannte Montagsspaziergänge in Bezug auf die Corona-Thematik“. Bauer ist froh, dass bei Veranstaltungen wie dem Volksfest oder der Französischen Woche auch die Sicherheitswacht mitwirkt – und diese zudem gezielt an Treffpunkten in der Innenstadt, an der Ammer, in der Au, an den Hochlandhallen, am Gögerl oder am Dietlhofer See Streife gehe. 935 Stunden habe Weilheims Sicherheitswacht 2023 geleistet, sie zähle aktuell neun Angehörige. Weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger seien dafür immer gesucht.

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Auch Zahlen zum Straßenverkehr umfasste der Jahresbericht 2023 des Polizeioberrats: Zwar stieg die Zahl der Verkehrsunfälle in Weilheim gegenüber dem Vorjahr um 80 auf 726. Doch waren seltener Personenschäden zu beklagen, nämlich in 94 Fällen (2022 waren es 109). Bei 46 Unfällen waren Radfahrer beteiligt, dabei kamen außer in vier Fällen immer Personen zu Schaden; fünf Personen wurden bei diesen Unfällen schwer verletzt. Die Fahrradunfälle passierten quer durchs Stadtgebiet, wie eine Übersicht der Polizei zeigt. Besonders auffällige Schwerpunkte sind dabei laut Bauer nicht auszumachen.

Polizei-Statistik 2023 für die Stadt Weilheim

Kriminalität:

Straftaten insgesamt: 1176 (im Jahr 2022: 1155)

– davon:

Körperverletzungen: 162 (133)

Diebstahlsdelikte: 292 (229), darunter 121 (53) Ladendiebstähle

Wohnungseinbrüche: 8 (4)

Sachbeschädigungen: 108 (140)

Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz: 108 (111)

Anzeigen wegen Widerstand und tätlichem Angriff gegen Vollstreckungsbeamte: 20 (10)

Betrugsdelikte: 104 (126)

Aufklärungsquote: 74,9 % (71,4 %)

Straßenverkehr:

Verkehrsunfälle: 726 (646)

davon Unfälle mit Personenschaden: 94 (109)

Unfallflucht: 187 (174) Fälle; davon wurden 73 (75) aufgeklärt

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