Neue Juwelen aus ganz besonderer Sammlung am Starnberger See

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Das Ölgemälde „Alter Bauer“ von Ernst Ludwig Kirchner zählt zu den Paradestücken der Schau. © Buchheim-Museum Bernried, Reproduktion: Nikolaus Steglich

Auch höchst sehenswerte Raritäten zeigt eine ganz besondere Ausstellung im Bernrieder Buchheim-Museum. Motto: „Inside Out?“

Bernried – „Das unterste zu oberst wenden und manches selten gezeigte Stück wieder ins Bewusstsein rufen“, das ist den Machern zufolge die Intention der Ausstellung „Sammlung Buchheim – Inside Out?“, die bis Januar 2025 im Bernrieder Buchheim-Museum läuft. Neben Paradestücken expressionistischer Kunst wie die berühmten Ölgemälde „Der schlafende Pechstein“ (Erich Heckel) oder „Alter Bauer“ (Ernst Ludwig Kirchner) zeigt diese Präsentation auch wertvolle Papier-Arbeiten, die in der Regel nur rund drei Monate dem Licht ausgesetzt werden und sich danach im Depot von diesem „Stress“ erholen müssen.

Die groß angelegte Ausstellung zeigt immer wieder neue Werke

So ergibt sich ein stetiger Austausch in der groß angelegten Ausstellung. In einer ersten Tranche wurden in den vergangenen Wochen Aquarelle und andere Originalgrafiken auf Papier wie Emil Noldes „Mohn“ gezeigt. Auf diese folgen nun Holzschnitte, Radierungen und Lithografien. „Die dadurch erzwungene Reduzierung der Form auf das Schwarz der Druckplatte und das Weiß des Papiers hat die Künstler des Expressionismus offensichtlich in besonderer Weise angespornt“, erklärt dazu die Museumsleitung: „Bei der vergleichenden Betrachtung von so frühen Schwarzweißdrucken wie Heckels ,Am Spiegel‘ oder Pechsteins ,Akt auf Teppich‘ mag es einem gar nicht in den Sinn kommen, dass es darin keine Farbe im herkömmlichen Sinn gibt. Oder haben die Künstler Schwarz und Weiß in ihren Formen so geschickt eingesetzt, dass wir in diesen Arbeiten die Farbe spontan mitdenken?“

 Max Pechsteins „Akt auf Teppich“
Auch Holzschnitte wie Max Pechsteins „Akt auf Teppich“ sind für kurze Zeit zu sehen. © Pechstein Hamburg Tökendorf, VG Bild-Kunst 2024 Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg

Wie Expressionisten ihre Städte sahen

Bei den Interieurs, die diese Ausstellung zeigt, beeindruckt unter anderem die subtile Lichtgestaltung. Sie ist beispielsweise ein Hauptthema in Schmidt-Rottluffs „Abendunterhaltung“ – neben der Kommunikation der drei Protagonisten. Spannend ist zudem, wie verschieden sich die Künstler in ihren Selbstporträts charakterisieren.

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Dazu gesellen sich Ansichten von Städten, die seit jeher ein bevorzugtes Thema der Druckgrafik bilden. In Bernried ist nun zu sehen, mit welchen Augen Kirchner, Schmidt-Rottluff oder Dix ihre Städte gesehen haben. Oder wie sie die Glitzerwelt der Varietés in das Schwarzweiß der Druckgrafik umgesetzt haben. „Das sind nur einige mögliche Gedanken, die man sich in den nächsten drei Monaten beim Rundgang durch diese Ausstellung durch den Kopf gehen lassen könnte“, wirbt die Einladung.

Und was hat es mit dem Fragezeichen im Ausstellungstitel „Inside out?“ auf sich? Das Fragezeichen, so die Ausstellungsmacher, „steht für das Angebot an die Besucher, sich neben dem ästhetischen Genuss angesichts der Exponate Gedanken über Ausstrahlung und Zusammensetzung der Sammlung Buchheim zu machen“.

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