Solarpark Warngau kommt kleinen Schritt voran

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Sonne ernten am Waldrand: Die Planung für einen Solarpark bei Einhaus nimmt Fahrt auf. © Karte: Bayernatlas/Grafik: Münchner Merkur

Die Planung für den Solarpark Warngau scheint Fahrt aufzunehmen: Gemeinde und Investor haben nun einen Durchführungsvertrag geschlossen.

Warngau – Die Energie der Sonne ernten im Solarpark Warngau: Dieses Ziel rückt wieder in den Fokus. In nicht-öffentlicher Sitzung hat der Gemeinderat nun dem Durchführungsvertrag für das Agri-PV-Projekt zugestimmt, gab Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) nun in der öffentlichen Sitzung am Dienstagabend bekannt. Das bedeutet: Die Gemeinde packt die Ausweisung von Baurecht an. Ein kleiner Schritt Richtung Realisierung.

Die Pläne wurden heuer im März im Gemeinderat von Vertretern der beiden Kooperationspartner vorgestellt, die den Solarpark auf einem privaten Grundstück am Waldrand bei Einhaus umsetzen wollen: das Energieunternehmen Energie Südbayern (ESB) und 17er Oberlandenergie, eine GmbH der Gemeindewerke Murnau und der Stadtwerke Bad Tölz, Geretsried, Penzberg und Wolfratshausen sowie über 30 Gemeinden im Oberland. Eine ähnliche Anlage wie die in Warngau hat das Duo bereits realisiert: zusammen mit der Gemeinde Greiling entstand eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage an der B472 vor den Toren von Bad Tölz. Die Anlage in Warngau wäre sogar noch etwas größer vorgesehen.

Strom für 1000 Drei-Personen-Haushalte

Auf den 3,2 Hektar – bislang Grünland – könnten gemäß der ersten Präsentation etwa 5016 Solarmodule aufgebaut werden mit einer Gesamtleistung von circa drei Megawatt (MW). Damit könnten jährlich rund 3560 Megawattstunden (MWh) Strom im Jahr erzeugt werden – genug, um ein knappes Viertel des Warngauer Verbrauchs rechnerisch zu decken und im Schnitt 1000 Drei-Personen-Haushalte zu versorgen. Die Fläche soll weiterhin als landwirtschaftliche Weidefläche dienen – als sogenannte Agri-PV-Anlage. Die Module werden dafür aufgeständert, in der Präsentation war von 3,50 Metern Höhe die Rede. Das Investitionsvolumen wurde im März auf 2,3 Millionen Euro geschätzt.

Der Gemeinderat hatte bereits im März den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst, der für das Projekt Baurecht schaffen soll. Die Planungen wurden seither im Hintergrund vorbereitet, erklärt Thurnhuber auf Nachfrage unserer Zeitung. „Es gab Vorgespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde, um zu klären, ob etwas entgegensteht“, berichtet der Rathauschef. Dieses Vorgehen sei sinnhaft, findet Thurnhuber. Dem Solarpark soll es nicht ergehen wie einem ähnlichen Projekt in Waakirchen, wo der eigentliche Investor entnervt hinwarf, nachdem nach und nach immer noch mehr Vorgaben seitens des Naturschutzes gekommen seien. Dort sprang schließlich die Gemeinde in die Bresche. Die Anlage dort soll 2025 in Betrieb gehen.

Für den Solarpark Warngau würden nun die Planunterlagen zusammengestellt, berichtet Thurnhuber. Der Durchführungsvertrag mit dem Unternehmen ESB als Grundlage für das Bebauungsplanverfahren steht. Womöglich im Februar oder März könnte dann der erste Entwurf für den Bebauungsplan im Gemeinderat auf den Tisch kommen.

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