"Arbeiten bis zum Umfallen?": Leser wütend über Vorschlag der Rentner-Musterung

Ein Vorschlag mit Konfliktpotenzial: Der Artikel "Jetzt kommt deutscher Princeton-Ökonom mit bizarrer Renten-Idee um die Ecke" über die Kopplung des Renteneintrittsalters an die individuelle Lebenserwartung durch KI-basierte Amtsärzte entfacht eine heftige Debatte unter unseren Lesern. Die einen fürchten die Unzumutbarkeit höherer Renteneintrittsalter für Menschen mit körperlich schweren Berufen sowie die Missachtung ethischer Grenzen, wenn Maschinen über das Lebensende mitentscheiden. Andere wiederum kritisieren die Misswirtschaft des aktuellen Systems, werfen der Politik Versäumnisse vor und fordern tiefgreifendere Reformen bis hin zur Gleichbehandlung von Beamten, Rentnern und Steuerzahlern. 

Verteilung der Meinung zu "Hitzige Rentendebatte: Leser prallen an KI, Ethik und Politik"
In den Kommentaren spiegelt sich vor allem eine Skepsis gegenüber technokratischen Lösungen und eine tiefe Unzufriedenheit mit der deutschen Rentenpolitik wider. FOCUS Online

„Arbeiten bis zum Umfallen?“ - Kritik an verlängertem Rentenalter für harte Jobs

Mit einem Anteil von 14 Prozent kritisieren Leser vehement die Verschiebung des Rentenalters nach oben, vor allem mit Blick auf körperlich anstrengende Berufe. Sie bezweifeln die Umsetzbarkeit, sehen erhebliche Gesundheitsgefahren und lehnen die Vorstellung von einer Art 'Rententauglichkeits-Musterung' entschieden ab.

"Es wird immer dafür plädiert, dass bis 70 Jahren gearbeitet werden soll. Nun, dann findet doch erst einmal den Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter auch bis 70 Jahren arbeiten lässt und nicht schon vorher kündigt oder dafür sorgt, dass der Mitarbeiter freiwillig geht. Und, welcher Arbeitgeber stellt Mitarbeiter jenseits der 50 und älter noch ein? Die Arbeitgeber plädieren immer dafür, tun es aber nicht. Und das ist gewollt."  Zum Originalkommentar

"Als Professor kann man offenbar arbeiten, bis man umfällt. Auch wenn die Ergebnisse immer dünner werden, wie man hier sieht. Fraglich ist, wie das etwa bei einem Dachdecker funktionieren soll."  Zum Originalkommentar

"Super. Also ab 60 alle zum Amtsarzt zwecks 'Renten-Musterung'! Und das jedes Jahr. Wer fit geschrieben wird, muss weiter ran, notfalls von zu Hause aus. Wer so gerade eben noch atmen kann, geradeaus schauen und 1 und 1 zusammenzählen kann, der kann ja für ein Callcenter o.ä. von zu Hause arbeiten bis ca. 75. 'Renten-Musterung beim Amtsarzt'."  Zum Originalkommentar

„Respektlos gegenüber Alten“ – Ethische Kritik an individueller Lebenserwartungsmessung

Einige Leser (13 Prozent) lehnen die Idee strikt ab, das Rentenalter an die individuell berechnete Lebenserwartung zu koppeln. Neben grundsätzlichen Zweifeln an Sinn und Umsetzbarkeit sehen sie darin eine ethisch fragwürdige und potenziell respektlose Behandlung älterer Generationen.

"Das Problem daran ist aber, es kann vielleicht die Lebenserwartung sehr gut geschätzt werden, aber kann es denn auch vertretbar sein? Man will ja noch was von seiner Rente haben, also muss die Rente ja eine gute Zeit vor dem Ableben beginnen. Und wer gibt jemandem das Recht zu bestimmen, wie lange er noch zu leben hat nach dem Rentenbeginn."  Zum Originalkommentar

"Bekommt man dann einen Feststellungsbescheid, bis wann man Rente beziehen und leben darf? Das wäre nämlich die Konsequenz. Es wird immer bizarrer mit den Ideen und respektloser gegenüber alten Menschen in diesem Land."  Zum Originalkommentar

"Abgesehen davon, dass man die individuelle Lebenserwartung glücklicherweise nicht ermitteln kann, möchte ich das auch gar nicht wissen! Es würde mir jegliche Lebensfreude nehmen! Meines Erachtens ist es auch sekundär zu wissen, wie lange man lebt, sondern es zählt nur, wie lange man gesund ist."  Zum Originalkommentar

„Regierung schont sich, Rentenzahler zahlen“ – Kritik an Politik, Migration und Rentenfinanzen

Mit einem Anteil von 12 Prozent kritisieren die Leser das Rentensystem als misswirtschaftet und fordern eine stärkere Beteiligung von Migranten und Steuerpflichtigen. Sie werfen der Politik mangelnde Sparsamkeit vor und machen politische Ausgaben für die Misere des Systems verantwortlich.

"Die Regierung möchte die Kosten für die Rente auf die Unternehmen verlagern, die dann aber nicht mehr da sein werden. Außerdem haben wir Migration ohne Ende, die sollen einen Renten-Soli bezahlen."  Zum Originalkommentar

"Bringt erst mal sämtliche Ausländer hier in steuerpflichtige Arbeit. Dann läuft der Laden wieder und es gibt Geld in die Rentenkasse, die ihr zuvor zweckfremd geschröpft habt über viele Jahre. Auch diese Gelder erst mal zurückzahlen."  Zum Originalkommentar

"Wenn die Rentenkasse leer ist, darf man keine Kriege finanzieren... Und endlich die Straßenmaut für Ausländer einführen, denn die Straßen finanzieren nur wir allein..."  Zum Originalkommentar

„Absurd, skurril, realitätsfern?“ – Vorschläge als Satire abgetan

Neun Prozent der Leser finden die Reformideen zum individuellen Rentenalter unrealistisch bis bizarr. Sie bezweifeln die Praktikabilität und empfinden den Vorschlag als absurd oder als Satire auf das Rentensystem.

"Die Vorschläge werden immer skurriler."  Zum Originalkommentar

"Mit bizarren Ideen ist er hier genau richtig."  Zum Originalkommentar

„Politik versagt bei Renten- und Steuerfragen“ – Forderung nach effizienter Verwaltung

Sieben Prozent bemängeln eine schlampige Verwaltung der Rentenbeiträge und die ausufernde Verwendung von Steuergeldern durch die Politik. Die Kommentatoren fordern mehr Verantwortung und den Blick auf funktionierende internationale Modelle.

"Solange man die Verwaltung der Renten-Milliarden den Politikern überlässt, solange wird sich nichts ändern. Sie schieben Milliarden in fremde Kriege und beglücken fremde Bürger mit Steuermilliarden."  Zum Originalkommentar

"Wie wäre es mit dem Steuergeld einfach mal sparsamer umzugehen und nicht die ganze Welt damit zu beglücken? Aber das kommt ja nicht in Frage, denn so etwas hält die Koalition nicht aus."  Zum Originalkommentar

"Warum wird eigentlich immer nur über Rentner gesprochen und nicht auch über Pensionäre? Beispiele über gut funktionierende Systeme gibt es doch."  Zum Originalkommentar

„KI entscheidet nicht über mein Leben!“ – Technik-Skepsis und Datenschutzängste

Ebenfalls sieben Prozent äußern massive Bedenken gegen den Einsatz von KI bei Rentenentscheidungen. Sorgen um Kontrolle, Datenschutz und die Würde des Menschen prägten die kritischen Stimmen.

"Die KI soll also bestimmen, wann ich in Rente gehe? Ein Algorithmus entscheidet über mein Leben? Da hat wohl jemand zu viele von den Terminator-Filmen gesehen und meint, Skynet jetzt in Betrieb zu nehmen. Ist es nicht ein Verstoß gegen die Würde des Menschen, wenn man sein Leben einem Algorithmus unterordnen soll?"  Zum Originalkommentar

"Eine KI-geführte Patientenakte wird kommen und die KI bestimmt, was mit den Menschen passiert."  Zum Originalkommentar

"KI wird am besten gleich nach der Geburt eingesetzt. Dann kann man durch Medikamente das Alter auf 60 Jahre begrenzen. Da braucht dann gar keiner mehr eine Rente. Silent Green rückt immer näher."  Zum Originalkommentar

„Seit Cannabis-Freigabe werden die Ideen immer lustiger“ – Ironie, Spott und Galgenhumor

Die übrigen 38 Prozent setzen sich aus sarkastischen und unterhaltsamen Kommentaren zusammen, die die Vorschläge als absurd karikieren und das gesellschaftliche Klima zugespitzt kritisieren.

"Seit der Freigabe von Cannabis werden die Ideen auch immer lustiger …"  Zum Originalkommentar

"Mit so einer ähnlichen Idee kam der Postillon schon vor ein paar Jahren um die Ecke - in die gleiche Ecke sortiere ich diesen Vorschlag auch ein."  Zum Originalkommentar

"Nehmen wir doch freiwillig den Boden aus dem Fass - kann man noch Holz sparen - was trinken eigentlich so manche Menschen? Diese Ideen benötigen eine separate Unterkunft - sind sonst gefährlich für die Allgemeinheit ..."  Zum Originalkommentar

Wie sollte das deutsche Rentensystem der Zukunft aussehen? Welche Alternative halten Sie für sozial gerecht – eine KI-Musterung, höhere Steuern oder strukturelle Reformen? Diskutieren Sie mit: Ihre Meinung ist gefragt!

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