Frank Noble aus Porepunkah, Australien, ging im Alter von 55 Jahren in den Ruhestand und genießt seitdem sein Leben mit Hobbys wie Gärtnern und Golfen. Er ist heute 87 Jahre alt und bereut seine Entscheidung nicht, so früh aus dem Berufsleben ausgestiegen zu sein, obwohl das Rentenalter in Australien gewöhnlich bei 65 Jahren liegt.
Diese Erfahrung führt jedoch nicht dazu, dass seine Schwiegertochter, Melissa Noble, denselben Weg wählen möchte. Sie schätzt ihre Arbeit als Journalistin und betont, dass ihr Beruf ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist. Aus diesem Grund findet sie die Aussicht auf einen frühen Ruhestand nicht ansprechend, wie sie im "Business Insider" schreibt.
Frühzeitiger Ruhestand: Persönliche Erfüllung zählt mehr als Freizeit
Die Entscheidung ihres Schwiegervaters, mit Mitte 50 in den Ruhestand zu gehen, brachte für sie eine Lehre mit sich. Sie erkannte, dass sie diese Entscheidung nicht selbst treffen würde, da ihre Arbeit ihr sowohl Struktur als auch persönliche Erfüllung bietet.
Die Autorin, die in ihren 40ern ist, beschreibt einen typischen Arbeitstag, der mit dem Pitching von Artikeln beginnt und mit dem Schreiben und der Arbeit an Blogbeiträgen endet. Ihr Ehemann hingegen, ein körperlich stark beanspruchter Massage- und Bewegungstherapeut, fühlt sich montags oft demotiviert. Für sie jedoch stellt die Arbeit als Redakteurin Freude statt Last dar.
Arbeit als Erfüllung: Warum ein früher Ruhestand nicht für alle passt
Frank Noble konnte es sich leisten, frühzeitig in den Ruhestand zu gehen, da er schuldenfrei war und über Investitionen sowie eine Pension verfügte. Die Autorin hingegen sieht in einem stabilen Gehaltseinkommen eine wichtige Voraussetzung für den eigenen Lebensstil und die finanzielle Planung ihrer Familie.
Sie betont, dass frühzeitiger Ruhestand eine Überlegung wert sein kann, jedoch nur mit solider finanzieller Grundlage. Ein früher Ruhestand mag zwar für viele Menschen reizvoll sein, es ist jedoch wichtig, individuelle finanzielle und berufliche Ziele zu berücksichtigen, bevor man eine solche Entscheidung trifft.
5 Fakten zur Rente in Deutschland
- Rentenanpassung 2025: Zum 1. Juli 2025 steigen die gesetzlichen Renten um 3,74 Prozent; der Rentenwert erhöht sich von 39,32 Euro auf 40,79 Euro, was die Kaufkraft von etwa 21 Millionen Rentnern stärkt.
- Rentenniveau: Das Rentenniveau von 48 Prozent (Verhältnis Rente zu Durchschnittseinkommen) wird bis 2031 gehalten, um eine Abkopplung von Löhnen zu verhindern.
- Versicherte und Leistungen: Rund 36 Millionen Menschen sind obligatorisch versichert; durchschnittliche Altersrente liegt bei etwa 1500 Euro monatlich; umfasst auch Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrenten.
- Beiträge: Beitragssatz beträgt 18,6 Prozent (je 9,3 Prozent Arbeitnehmer und Arbeitgeber); Beitragsbemessungsgrenze 2025: 7300 Euro/Monat (West), 7100 Euro/Monat (Ost).
- Zukunftsperspektive: Bis 2036 wird ein Rentenanstieg von 50 Prozent erwartet; Herausforderungen durch demografischen Wandel; Ziel ist Stabilität bis 2040 mit Beitragssatz bei etwa 23,7 Prozent.