Dachsanierung drastisch teurer als angenommen - doch es gibt eine gute Nachricht

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Blasenbildung im Bitumen führte immer wieder zu Rissen im Flachdach auf der in den Jahren 1974/1975 gebauten Dreifachsporthalle am Hammerschmiedweg in Wolfratshausen. © Sabine Hermsdorf-Hiss

600.000 Euro hatte der Stadtrat für die Sanierung des Dachs der Dreifachsporthalle in Wolfratshausen bereitgestellt. Nun ist bekannt: Die Arbeiten kosteten knapp 856.000 Euro.

Wolfratshausen – Das Flachdach auf der Dreifachhalle am Hammerschmiedweg war viele Jahre ein Sorgenkind. Das Regenwasser fand immer wieder einen Weg und tropfte ein ums andere Mal auf den Hallenboden – für die Sportler bedeute das erhöhte Rutschgefahr. Die Sanierung des Dachs kam die Kommune deutlich teurer als erwartet, doch in der letzten Ratssitzung im ausklingenden Jahr hatte Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) relativ gute Nachrichten für die Bürgervertreter.

Die Sanierung des Flachdachs auf der Dreifachsporthalle, die in den Jahren 1974/1975 errichtet worden ist, begann im Februar 2022. Im März dieses Jahres konnten die Arbeiten abgeschlossen werden, doch beim Blick auf die Rechnungen musste Stephanie Kaiser vom Rathaus-Referat Finanzen feststellen: Die vom Stadtrat bereitgestellten 600 000 Euro reichen nicht. Wesentliche Ursache für die Kostenmehrung „war die allgemeine Teuerung in der Baubranche“, so Kaiser. Ergo musste das Gremium heuer im Frühjahr eine sogenannte überplanmäßige Ausgabe genehmigung – und mehr als 125 000 Euro nachschießen.

Neben Massenmehrungen in einigen Positionen entstanden deutliche Mehrkosten für Abbruch und Entsorgung der Bestandsabdichtung.

Kaiser hatte die Räte zuvor darüber informiert, dass zum Gewerk Abdichtung angemerkt werden müsse, „dass zum einen Nachträge für die ursprünglich nicht geplante Absturzsicherung mit rund 55 000 Euro sowie die Ausbildung von Detailanschlüssen mit etwa 13 000 Euro zu Buche schlugen“. Nicht zu vergessen: „Neben Massenmehrungen in einigen Positionen entstanden deutliche Mehrkosten für Abbruch und Entsorgung der Bestandsabdichtung.“ Denn vor Ort war festgestellt worden, dass der überwiegende Teil der Dachfläche „nicht mit einer normalen zweilagigen Abdichtung versehen war, sondern mit drei bis vier Abdichtungslagen“.

Bürgermeister: Immer wieder Blasenbildung im Bitumen

In der jüngsten Stadtratssitzung ergänzte Rathauschef Heilinglechner, dass es sich bei der Sporthalle in der Innenstadt „um eine massive Stahlbetonkonstruktion mit Flachdach“ handelt. Die tragende Deckenkonstruktion besteht nach seinen Worten „aus einer Trapezblech-Deckung mit einer Dachhaut aus Bitumen-Bahnen“.

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Das in die Jahre gekommene Flachdach wies laut Heilinglechner an vielen Stellen der Dachhaut „trotz mehrerer aufwendiger Mängelbeseitigungen in den vergangenen Jahrzehnten eine nicht mehr tragbare Blasenbildung im Bitumen auf“. Die Folge waren Rissbildungen, sprich die Dachhaut war undicht. „Durch die umfassende Abdichtung von rund 1940 Quadratmetern Bestandsdachfläche wurde nun eine zeitgemäße und nach aktuellem Stand der Technik ausgeführte Dichtigkeit des gesamten Flachdaches hergestellt“, bilanzierte der Bürgermeister. Aufgrund des Einbaus einer neuen Dämmung geht der Rathauschef davon aus, dass sich der Energieverlust reduziert. Weniger Energieverbrauch dient dem Klimaschutz – und weniger Verbrauchskosten machen sich im Stadtsäckel positiv bemerkbar.

Zuschüsse aus dem Investitionspakt Sportstätten von Bund und Land

Apropos Stadtsäckel: Laut Rathauschef investierte die Kommune summa summarum knapp 856 000 Euro in die Dachsanierung. Die gute Nachricht: Die Regierung von Oberbayern fördert die Sanierung im Rahmen des Investitionspakts Sportstätten mit Mitteln des Landes und des Bundes. 437 000 Euro kommen aus Berlin, weitere 86 000 Euro werden aus München in die Loisachstadt überwiesen – insgesamt 523 000 Euro. Die Rechenaufgabe ist simpel: 333 000 bleiben als Kostenanteil für die Stadt. (cce)

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