„Gut, dass wir das so geheilt haben“: Stadtrat korrigiert Beschluss des Sportausschusses
Der Wolfratshauser Stadtrat hat einen Beschluss des Ausschusses für Kultur, Jugend, Sport und Soziales korrigiert: Die Sportvereine erhalten wieder mehr Geld.
Wolfratshausen – „Wir begrüßen dieses wohlwollende Signal“, sagte Jennifer Layton (Grüne). Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr einen Beschluss des Ausschusses für Kultur, Jugend, Sport und Soziales korrigiert: Die finanzielle Förderung der Nachwuchsarbeit in den hiesigen Sportvereinen wird wieder hochgefahren. Für jeden jungen Athleten in ihren Reihen bekommen die Vereine ab kommendem Jahr 24 statt 22 Euro jährlich.
Wie berichtet hatte der Fachausschuss den Betrag im Dezember 2022 mit Blick auf den Stadtsäckel – gegen die Stimmen von Layton, ihrer Parteifreundin Assunta Tammelleo und Dr. Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) – auf 22 Euro abgeschmolzen. Das hatte lautstarke Empörung bei den ehrenamtlichen Funktionären ausgelöst. Nun, ein Jahr später, kamen die Sprecher der fünf Stadtratsfraktionen sowie Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung Wolfratshausen/BVW) und seine zwei Stellvertreter in einer nicht öffentlichen Runde überein: Die Sportvereine erhalten wieder den ursprünglichen Zuschussbetrag. Das positive Votum des Stadtrats fiel einstimmig aus.
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„Durch die allgemeine Gebührenerhöhung für die Nutzung der stadteigenen Sporthallen – aber auch der Landkreisturnhalle – ist die finanzielle Belastung vor allem für Vereine mit Hallennutzung deutlich gestiegen“, erklärte Heilinglechner den Sinneswandel. Er betonte, dass es Konsens in der Fraktionssprechersitzung gewesen sei, den Beschluss des Fachausschusses zu revidieren. Aus diesem Grund wolle er „keine politische Diskussion“ über das Thema in der Ratssitzung.
Den Fraktionsvorsitzenden der BVW, Josef Praller, interessierte, ob Stadtkämmerer Peter Schöfmann „den Beschluss mitträgt“? Kleine Nachhilfelektion vom Bürgermeister: Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung „tragen das mit, was der Stadtrat beschließt“.
Stadtrat Forster beantragt Erhöhung des Zuschusses auf 30 Euro
„Ich finde das toll, dass wir den Zuschuss wieder anheben“, sagte der Fraktionschef der Wolfratshauser Liste, Helmut Forster. Der Wirtschaftsreferent des Stadtrats regte an, über eine Erhöhung des Betrags auf 30 Euro pro Nachwuchssportler „nachzudenken“. Der Rathauschef reagierte verwundert: „Ich dachte, die Wolfratshauser Liste will sparen?“, so Heilinglechner in Anspielung auf die Ankündigung seines Amtsvorgängers, dass die Liste Wor beantragen werde, gut 20 Millionen Euro aus dem Investitionsplan für 2024 zu streichen (wir berichteten).
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Forster konterte mit einem Hinweis auf die „große Integrationsleistung der Sportvereine“ und den Umstand: „Die führen einen täglichen Kampf ums Geld“, so der Vorsitzende der Fußballsparte des BCF. Kurzum: Forster stellte einen Antrag zur Geschäftsordnung, den Zuschussbetrag von aktuell 22 auf 30 Euro zu erhöhen. Er sowie sein Fraktions- und BCF-Kollege Fleischer stimmten dafür – Bürgermeister und weitere 18 Stadträte dagegen. Einstimmig fiel stattdessen der Beschluss, dass die Sportvereine – wie in den Jahren 2021 und 2022 – einen Förderbetrag von 24 Euro pro Kind/Jugendlichem im Jahr erhalten.
Fraktionschef Meixner: Fachausschuss hat „den falschen Hebel“ angesetzt
„Das begrüßen wir sehr“, kommentierte die Fraktionssprecherin der CSU, Claudia Drexl-Weile, das Votum. „Ein wichtiger Schritt, ein wichtiges Signal“, bilanzierte der Vorsitzende der SPD/FDP-Fraktion, Fritz Meixner. Es sei „gut, dass wir das so geheilt haben“. Schon vor einigen Tagen stellte Meixner im Gespräch mit unserer Zeitung fest, dass der Fachausschuss im Dezember vergangenen Jahres trotz aller Sparzwänge „den falschen Hebel“ angesetzt habe. (cce)
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