Studie belegt: Merkur ist ausgewogenstes Medium Deutschlands

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Der Münchner Merkur (Merkur.de) berichtet am ausgewogensten. Das ist das Ergebnis der wissenschaftlichen Untersuchung der Universität Mainz. © Max Litzka / IPPEN.MEDIA/DALL·E (maschinell erstellt*)

In Zeiten wachsenden Misstrauens haben Wissenschaftler die Ausgewogenheit deutscher Medienhäuser untersucht. Das Ergebnis: Merkur steht an der Spitze und gehört zu einem besonderen Netzwerk.

Das Vertrauen vieler Menschen in die Medien sinkt. Das gilt besonders für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR), dessen Bild in der Bevölkerung seit einigen Jahren zunehmend leidet. Ein häufiger Vorwurf: ARD, ZDF und Co. seien zu links, berichten nicht mehr ausgewogen. Laut einer Insa-Umfrage vom Sommer 2023 hielten nur 34 Prozent der Befragten den ÖRR für „ideologisch ausgewogen“. Ein Forscherteam der Uni Mainz hat das umfangreich untersucht und kommt zum Ergebnis, dass die meisten deutschen Medien eher links sind.

So stellen Medien Parteien dar © IPPEN.MEDIA Daten-Team, Quelle: Maurer, Kruschinski u. Jost. „Fehlt da was? Perspektivenvielfalt in den öffentlich-rechtlichen Nachrichtenformaten“. Uni Mainz (2024).

Merkur berichtet laut Studie am ausgewogensten

Neben den öffentlich-rechtlichen beschäftigt sich die Studie des renommierten Instituts für Publizistik der Johannes Gutenberg Universität Mainz auch mit den größten privaten Medienhäusern des Landes und untersucht unter der Fragestellung „Fehlt da was?“, welche Perspektivenvielfalt sie jeweils bieten. Eines der zentralen Ergebnisse: Der Münchner Merkur (Merkur.de) berichtet am ausgewogensten. Und das sogar in doppelter Hinsicht.

IPPEN.MEDIA ist Netzwerk der Meinungsvielfalt

Sowohl der ausgewogene Münchner Merkur wie die linksliberale Frankfurter Rundschau sind Teil von IPPEN.MEDIA, dessen Anspruch es ist, ein Netzwerk der Meinungsvielfalt zu sein. Ziel von IPPEN.MEDIA ist es, in seiner Berichterstattung Menschen aus allen demokratischen Lagern anzusprechen, zu Wort kommen zu lassen und damit Lesern die besten Möglichkeiten zur Bildung einer eigenen Meinung zu bieten.

Zum einen sind die Forscher durch die Analyse von über 11.000 Artikeln zum Schluss gekommen, dass der Münchner Merkur von allen 47 untersuchten Medien über Parteien aus beiden politischen Lagern – also links und rechts der Mitte – am ausgewogensten informiert. Dazu gehört, dass der Münchner Merkur im Gegensatz zu anderen Medien über beide Lager im gleichen Maße kritisch berichtet. Das zeigt sich schon seit langem, weiß Studienleiter und Professor für politische Kommunikation, Marcus Maurer: „Der Münchner Merkur ist bei allen Studien und Befunden immer nahe an der Mitte“, sagt Maurer unserer Redaktion.

Professor wünscht sich zwar ein Mediensystem, dass sich mehr zur Mitte hin bewegt

Über die reine Parteienberichterstattung hinaus, untersuchten die Mainzer Medienforscher außerdem, wo sich die Medien gesellschaftspolitisch einordnen. So wird etwa die Frankfurter Rundschau als liberal-progressives und sozialstaatsorientiertes Medium eingestuft. Am anderen Ende der Skala, also besonders konservativ-autoritär und marktliberal wird das Meinungsmedium „Tichys Einblick“ genannt. Auch hier ergab die wissenschaftliche Untersuchung, dass der Münchner Merkur neben der Welt sowie der Augsburger Allgemeinen „insgesamt am ausgewogensten berichtete.“

Bezogen auf die Kritik an einem „zu linken“ ÖRR kommt die Studie zu zwei Schlüssen. Professor Maurer sagt: „Die Berichterstattung der meisten Medien ist eher progressiv und sozialstaatsorientiert. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk fällt nicht als ‚zu links‘ auf.“ Der Professor wünscht sich zwar dennoch ein Mediensystem, das sich mehr zur Mitte hin bewegt, betont aber, dass die deutsche Medienlandschaft davon trotz linker Tendenz nicht weit entfernt sei.

Das Mainzer Forschungsteam hat für die Studie drei Monate lang die wichtigsten deutschen Zeitungen, Nachrichtensendungen und Onlinebeiträge untersucht. Auch Beiträge von Medien am linken Rand (Neues Deutschland, Junge Welt) ebenso wie am rechten Rand (Junge Freiheit, Tichys Einblick) wurden von März bis Mai 2023 hinweg analysiert. Maurer und sein Team untersuchten Inhalte von Berichten, Einordnungen des Tagesgeschehens und, wie oft Politikerinnen und Politiker unterschiedlicher Parteien Erwähnung fanden.

Neben dem Münchner Merkur war auch die Frankfurter Rundschau (FR.de), die sich als bewusst linksliberales Medium sieht, Teil der Untersuchung. Dieser Anspruch wurde in der Studie bestätigt. „Die Frankfurter Rundschau gehört zu den progressivsten und sozialstaatsorientiertesten Medien, die wir in Deutschland überhaupt haben“, sagt Professor Maurer dazu.

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