Neue Flächen für Windräder gesucht

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Auf der Suche nach Windkraft: Aktuell ist in Otterfing nur eine Vorrangfläche für Wind ausgeschrieben. Ansonsten herrscht bislang weitgehend Flaute. © Planungsverband Oberbland

In Otterfing sollen nach dem Regionalplan neue Flächen für Windräder ausgeschrieben werden. Die Gemeinde ist von den Suchgebieten nahezu „umzingelt“.

Otterfing – Der Planungsverband Oberland, zu dem auch der Kreis Miesbach gehört, ist auf der Suche nach Vorranggebieten für Windenergie – auch auf Otterfinger Gemeindegebiet. In seiner jüngsten Sitzung bereitete der Gemeinderat eine Stellungnahme zu den betreffenden Flächen vor.

Drei Suchgebiete für Windkraft liegen in der Gemeinde Otterfing

Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD) erinnerte daran, dass sich die Gemeinde bereits am Windparkprojekt im Hofoldinger Forst beteiligt, wo aktuell drei Windräder entstehen. Künftig könnten wohl noch mehr Windräder auf dem Gemeindegebiet entstehen. Denn bis 2027 sollen im Oberland 1,1 Prozent der Fläche als Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen werden. Das schreibt der Landesentwicklungsplan Bayern vor. Der Planungsverband weist deshalb aktuell Suchgebiete aus, in denen keine rechtlichen oder tatsächlichen Gründe vorliegen, die gegen eine Windenergienutzung sprechen.

Drei dieser Gebiete liegen in und um Otterfing. Das erste befindet sich laut Karte des Planungsverbandes nördlich von Otterfing in Richtung Hofoldinger Forst. Weitere Suchgebiete liegen südwestlich der Gemeinde in Richtung Dietramszell, sowie östlich in Richtung Holzkirchen. „Otterfing ist weitgehend umkreist von den Flächen“, erklärte Bauamtsleiter Hubert Zellner.

Gemeinde sieht noch viel Klärungsbedarf

Bevor Flächen als Vorranggebiete ausgewiesen werden, seien jedoch noch einige Fragen zu klären, sagte Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD). Die Suchflächen überschneiden sich beispielsweise mit der Kieskonzentrationsfläche im Norden, sowie mit einigen landwirtschaftlichen Flächen, erklärte Falkenhahn. Zudem befinde sich auch das Feld „Mühlleite“, auf dem wie berichtet nach Gas gebohrt werden soll, in einem der Gebiete. „Welche Vorrangflächen gewinnen da?“, fragte sich der Rathauschef. Das müsse die Regierung von Oberbayern zunächst noch beantworten.

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Falkenhahn ging auch davon aus, dass sich ein Großteil der Fläche, die für Windkraft ausgewiesen werden soll, auf den Norden des Landkreises konzentrieren werde. „Das macht Sinn, bei uns funktioniert es ja“, sagte er mit Blick auf den Windpark. Im Landkreis kommen insgesamt rund vier Prozent der Fläche infrage. „Ich gehe nicht davon aus, dass in Schliersee ein Windrad aufgestellt wird.“ Maria Dießl (CSU) sah auch andere Gemeinden in der Verantwortung: „Wir sollten den anderen Gemeinden im Landkreis klarlegen, dass nicht immer alles im Norden sein muss“, meinte sie mit Blick auf den Kiesabbau, die Windräder und die großen Asylbewerberheime. „Die berufen sich auf ihre Tourismusregion. Das ist schön und gut, aber andere sind auch gefordert.“

„Maß und Ziel“ bei Windkraft gefordert

Der Bürgermeister betonte auf Nachfrage, dass Otterfing nicht gegen Windkraft sei. „Das wäre widersinnig.“ Allerdings sei „Maß und Ziel“ gefordert. Es sei nicht die Aufgabe Otterfings, andere Regionen zu entlasten.

Thomas Hogger (Grüne) sprach sich dafür aus, Konzentrationszonen zu benennen, damit nicht einzelne Windräder zwischen Wettlkam und Otterfing stehen, wo ebenfalls nach Flächen gesucht wird. In der Stellungnahme, die die Verwaltung mit dem Planungsverband vorbereitet hatte, ging die Gemeinde neben den überschneidenden Vorrangflächen auch auf den Ausblick ein. Die Verwaltung legte Wert darauf, dass die Sichtachse nach Süden in Richtung Berge frei bleibe.

Auch für die Ortsteile sollte die Sichtachse verträglich sein. Flächen für Windkraft sollten zudem in engen Korridoren gedacht werden und Konzentrationszonen der „Umzingelung“ entgegensteuern. Das Gremium stimmte der Stellungnahme geschlossen zu. Bis Ende des Jahres will der Planungsverband konkrete Vorschläge liefern, in denen Vorranggebiete ausgewiesen werden sollen. (sf)

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