Wegen Baustelle in Schongau: Lkw zu UPM rollen durch Peiting – Anwohner fordern Tempo 30
Da rollt was auf Peiting zu: Ab Mittwoch läuft wegen der Baustelle in Schongau der komplette Verkehr zu UPM über die Marktgemeinde. Anwohner der Füssener Straße haben sich wegen der zu erwartenden Lärmbelästigung nun mit einer Bitte an das Rathaus gewandt.
Peiting – Seitdem Ende Juni die Bauarbeiten an der Peitinger Straße in Schongau begannen, müssen die Peitinger, die mit dem Auto in die Lechstadt wollen, einen nicht unerheblichen Umweg über die Umgehung in Kauf nehmen. Daran ändert sich auch ab Mittwoch erst einmal nichts, wenn in Schongau der letzte Bauabschnitt der Großbaustelle startet.
Für den Verkehr in der Marktgemeinde hat die neue Situation allerdings durchaus spürbare Folgen. Weil die Papierfabrik in der Lechstadt wegen der Bauarbeiten zwischen dem neuen Kreisel und der Lechvorstadt-Kreuzung von Schongau aus nicht mehr wie bislang erreichbar sein wird, führt der Weg zu UPM in den nächsten Wochen nur noch über Peiting. Vor allem Lastwagen werden deshalb ab Mittwoch vermehrt auf den Straßen der Marktgemeinde unterwegs sein.
Zuletzt ließ die Stadt Schongau vor zwei Jahren den Zulieferverkehr zur Papierfabrik erfassen. Damals ermittelte man 350 Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, die UPM als Ziel hatten, wie Stadtbauamtsmitarbeiter Martin Blockhaus auf Nachfrage der SN mitteilt. Kein Pappenstiel also, der da auf die Marktgemeinde in Sachen Schwerlastverkehr zukommt. „Man muss freilich bedenken, dass seit Beginn der Baustelle alle Lkw zu UPM über Schongau gefahren sind“, sagt Blockhaus, weshalb es in Peiting auf den Straßen zuletzt ruhiger zugegangen sei.
Anwohner fürchten Lärmbelästigung
Bei den Anwohnern der Füssener Straße, die mit am meisten von der Umleitung betroffen sein werden, sind die Sorgen angesichts dessen, was da auf die Gemeinde zurollt, groß. Wie Bürgermeister Peter Ostenrieder mitteilt, haben sich acht Familien gemeinsam an die Gemeinde gewandt. Wegen der zu erwartenden zusätzlichen Lärmbelastung durch die Lkw baten sie laut dem Rathauschef darum, die Füssener Straße vorübergehend zum Tempo-30-Bereich zu erklären.
„Ich kann die Bitte natürlich verstehen“, sagte Ostenrieder im Gespräch mit den SN. Allerdings: Entsprechende Schilder will die Gemeinde dennoch nicht aufstellen. Der Bürgermeister nennt dafür gleich mehrere Gründe. „Wir haben das intensiv geprüft.“ Straßenbaulich spreche nichts für die Einrichtung von Tempo 30 auf der früheren Bundesstraße. „Lärmbelästigung allein zählt nicht, zumal die Baustelle gar nicht bei uns im Ort ist.“
Wie schwer es ist, Geschwindigkeitsbegrenzungen auf einer Hauptverkehrsachse durchzusetzen, musste die Gemeinde bereits vor zwei Jahren erfahren, als man die bis dato geltenden Tempo-30-Regelungen an der Oberen Straße, der Schongauer Straße und der Poststraße auf Anordnung der Verkehrsbehörde wieder zurücknehmen musste (wir berichteten). Ohne Rechtssicherheit könnte eine Geschwindigkeitsbegrenzung aber nicht kontrolliert und Raser zur Rechenschaft gezogen werden. „Da macht eine Beschilderung auch keinen Sinn.“
Hinzu kommt: Aus Sicht der Verwaltung müsste man aus Gründen der Fairness nicht nur die Füssener Straße, sondern auch die ebenfalls entlang der Umleitungsstrecke liegende Obere Straße und Schongauer Straße bei einer entsprechenden Regelung miteinbeziehen, gibt Ostenrieder zu bedenken. Ob ein ausreichender Verkehrsfluss angesichts der zusätzlichen Lastwagen dann noch gewährleistet sein würde, sei fraglich. So könnte die Belastung für Anwohner gar wegen Staus und anfahrender Lkw noch größer sein.
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Geschwindigkeit soll kontrolliert werden
Damit sich die Fahrer der großen Lastwagen, wenn schon keine geringere Höchstgeschwindigkeit gilt, zumindest an Tempo 50 halten, will die Gemeinde in den nächsten Wochen verstärkt Geschwindigkeitskontrollen im Ort durchführen lassen. Die Umleitungsstrecke soll zudem so gut ausgeschildert werden, dass „niemand lange überlegen muss, der sonst diese Strecke nicht fährt“, kündigt Ostenrieder an.