Kampfjets entdecken Russen-U-Boot in der Ostsee und nehmen Verfolgung auf

Die schwedischen Streitkräfte haben ein russisches U-Boot in der Ostsee gesichtet. Das berichtet die schwedische Marine auf X. Bilder zeigen das U-Boot. 

Schwedische Kampfjets entdecken Russen-U-Boot in der Ostsee

Schwedische Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe haben das U-Boot entdeckt und sind ihm gefolgt. Das russische U-Boot sei über die Straße von Suur-Beldi in die Ostsee eingedrungen, heißt es weiter. Entdeckt habe man es dann im sogenannten Kattegat - ein Meeresgebiet zwischen Jütland in Dänemark und der schwedischen Westküste.

„Es handelt sich um eine Routineoperation, die in enger Zusammenarbeit mit unseren Verbündeten durchgeführt wird", schreibt die schwedische Marine auf X. Weiter heißt es, dass die Streitkräfte einen guten Überblick über die Lage "in unserer unmittelbaren Umgebung“ haben. 

Nato entdeckt Russen-U-Boot vor Frankreichs Küste

Zuletzt hatte die französische Marine ein aufgetauchtes russisches U-Boot vor der Atlantik-Küste der Bretagne entdeckt. Bei diesem U-Boot soll es sich um die "Noworossiysk" (B-261) handeln, das zur Schwarzmeerflotte der Russen gehört. Aus sechs Rohren können Torpedos, Minen oder Raketen abgeschossen werden.

Auch kommt es immer wieder zu Luftraumverletzungen der Nato durch russische Kampfjets und Kamikaze-Drohnen. Im September drangen 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum ein. Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten haben deshalb über eine bessere Abschreckung und Verteidigung beraten. 

Pistorius: Deutschland steigert Beitrag zur Luftraumüberwachung an Nato-Ostflanke

Deutschland wird nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) seinen Beitrag zur Luftraumüberwachung an der Ostflanke der Nato erhöhen. Die Bundeswehr werde künftig zusätzlich zum bisherigen Engagement mit "mehreren Eurofightern" in Polen im Einsatz sein, sagte Pistorius am Mittwoch am Rande eines Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. "Wir werden mit Patrouillenflügen zum Schutz der Ostflanke beitragen", erläuterte er.

Alte Einsatzregeln sollen vorerst bleiben

Zu der Debatte um eine mögliche Änderung der Einsatzregeln für Nato-Einsätze zum Schutz der Ostflanke erklärte Nato-Generalsekretär Mark Rutte, dass ein Abschuss als bedrohlich eingestufter Kampfjets bereits heute möglich sei. Dass grundsätzlich abgeschossen werden solle, finde er nicht.

Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa, der US-General Alexus Grynkewich, sieht das ebenso. Nach Angaben von Diplomaten will er Alliierte allerdings dazu bringen, nationale Einschränkungen für die Beteiligung ihrer Streitkräfte an Nato-Einsätzen so weit wie möglich aufzuheben. Diese können beispielsweise vorsehen, dass Kampfjet-Piloten sich nicht an Abschussmanövern beteiligen und nur in bestimmten Lufträumen fliegen dürfen.

Diskutiert wird zudem, ob der jüngst gestartete Nato-Einsatz zur Sicherung des Luftraums an der Ostflanke durch eine deutlich stärkere Präsenz an den Grenzen zu Russland ergänzt werden sollte - auch um es Kreml-Chef Wladimir Putin schwer zu machen, sich militärisch auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu konzentrieren. „Wir müssen dieser Eskalation mit Stärke begegnen“, sagte der britische Verteidigungsminister John Healey in Brüssel. Er kündigte an, dass Großbritannien noch mindestens bis Jahresende Jets für Kontrollflüge über Polen bereitstellen wird.

mit dpa