Ukrainische Behörden haben die Evakuierung von Familien aus 40 Ortschaften rund um die Stadt Kupjansk im Nordosten des Landes angeordnet. Laut „Reuters“ ist die Sicherheitslage in der Region so kritisch, dass über 400 Familien mit rund 600 Kindern nun ihre Heimat verlassen müssen.
Die betroffenen Dörfer liegen in der Nähe der Stadt, die seit Monaten Ziel schwerer russischer Angriffe ist. Dem Bericht zufolge wurde die Liste der evakuierten Ortschaften von ursprünglich 27 auf 40 erweitert.
Kupjansk als strategisches Ziel
Kupjansk gilt als strategisch wichtig für die russischen Streitkräfte. Die Stadt war bereits kurz nach Beginn des Krieges im Februar 2022 von Russland eingenommen worden, wurde jedoch später im selben Jahr von ukrainischen Truppen zurückerobert.
Nun versuchen russische Einheiten offenbar erneut, die Kontrolle über die Region zu gewinnen. Wie „Reuters“ berichtet, sieht Moskau Kupjansk als Knotenpunkt für eine mögliche Ausweitung seiner Offensive nach Westen.

Selenskyj spricht von Gegenoffensive
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte kürzlich, dass seine Truppen wichtige Frontabschnitte, darunter auch Kupjansk, verteidigen würden. Gleichzeitig sprach er von einer Gegenoffensive in der Nähe der Stadt Dobropillja, die weiter südlich liegt. Die Frontlinie erstreckt sich laut dem ukrainischen General Oleksander Syrskyj über eine Länge von 1.200 Kilometern.