Russland will durch eine Gesetzesänderung bis zu zwei Millionen Reservisten für den Krieg in der Ukraine mobilisieren. Die neuen Regelungen sollen es ermöglichen, Reservisten auch in Friedenszeiten einzuberufen, berichtet der Telegraph.
Wladimir Putin könnte so eine erneute, unpopuläre Mobilisierungswelle vermeiden. Bereits im September 2022 hatte eine Teilmobilisierung zu massenhaften Fluchten russischer Männer geführt.

Reservisten als „unerschlossenes Potenzial“
Alexej Schurawljow, stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im russischen Parlament, sagte dem russischen Staatsfernsehen: „Diese zwei Millionen Reservisten sind Profis in ihrem Bereich, aber bisher ungenutzt.“
Laut dem Telegraph könnte Putin die Reservisten in den nordöstlichen Regionen Sumy und Charkiw einsetzen, wo Russland versucht, neue Gebiete zu erobern. Eine weitere Gesetzesänderung würde zudem den Einsatz der Reservisten im Ausland erlauben.
Junge Ukrainer reisen vermehrt aus
Die Zahl Schutz suchender ukrainischer Männer zwischen 18 und 22 Jahren in Deutschland hat sich unterdessen verzehnfacht, seit ihr Heimatland dieser Gruppe im August die Ausreise erlaubt hat.
„Die Aufhebung des Ausreiseverbots hat zu einer Zunahme von Schutzgesuchen nach Paragraf 24 Aufenthaltsgesetz von etwa 100 pro Woche vor Inkrafttreten der Regelung auf derzeit circa 1.000 pro Woche geführt“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der Deutschen Presse-Agentur.