Vermieterin gibt 6 Insider-Tipps: So kommen Sie wirklich schneller an eine Wohnung
Die Wohnungssuche ist für viele eine langwierige und frustrierende Angelegenheit. Insbesondere in den Großstädten ist der Markt für schöne und bezahlbare Wohnungen umkämpft. Wenn man trotz aufgefeilter Bewerbungsmappe, aktivierter Push-Benachrichtigungen auf allen Plattformen und großer Flexibilität keinen Erfolg hat, dann weiß man als verzweifelter Wohnungssuchender gar nicht mehr, was man noch machen soll.
Auf der anderen Seite sieht es auch nicht immer rosig aus: Eine private Vermieterin berichtet von vereinbarten Besichtigungsterminen, bei denen sie stundenlang im Regen wartet – nur damit keiner der angekündigten Interessenten auftaucht. Sie vermietet seit 30 Jahren zentral gelegene Immobilien in einer deutschen Großstadt. Ihre Erfahrung: Immer häufiger tauchen Interessierte nicht zu den vereinbarten Terminen auf.
Das sind ihre Tipps für eine schnelle und erfolgreiche Wohnungssuche:
1. Besichtigungstermine bei Wind und Wetter wahrnehmen
Wer einen Besichtigungstermin ausgemacht hat, sollte sein Möglichstes daransetzen, ihn auch wahrzunehmen. Für den, der verzweifelt nach einer Wohnung sucht, mag das selbstverständlich erscheinen. Doch die Erfahrungen einer privaten Vermieterin zeichnen ein anderes Bild: Erst habe sie Dutzende Zusagen für einen Besichtigungstermin erhalten – doch als der Termin dann auf einen Regentag fiel, kamen nur drei der Bewerber. Egal, ob es nun also regnet, schneit und strahlenden Sonnenschein gibt: Wenn Sie einen Besichtigungstermin ausgemacht haben, dann setzen Sie alles daran, diesen auch wahrzunehmen. Unter Umständen kann Ihnen das einen Vorteil verschaffen.
2. Nachrichten lieber persönlich anstatt copy-paste
Wer eine Wohnung will, der muss schnell sein. Diesen Eindruck erwecken große Wohnungsportale mit ihren Premium-Account-Angeboten, durch die man früher als andere von neuen Inseraten erfährt. Und sich dann entsprechend schneller auf diese Inserate melden kann.
Auf Schnelligkeit kommt es bei privaten Vermietern aber nicht unbedingt an, stattdessen sei das persönliche Anschreiben und der Bezug zur inserierten Wohnung entscheidend. Auch wenn Sie sich erst ein oder zwei Tage nach Erscheinen eines Inserats melden: Mit einer persönlichen Nachricht haben Sie bei privaten Vermietern oftmals mehr Erfolg als mit einem schnell reinkopierten Standard-Anschreiben.
3. Bei Massen-Besichtigungen entspannt bleiben
Besichtigungstermine mit mehreren Interessenten sind schnell organisiert und effizient – können aber sowohl für Interessenten als auch für die Vermieter besonders anstrengend sein. Ein Tipp von der privaten Vermieterin: Nach der Besichtigung der Wohnung erst einmal wieder rausgehen, vor der Wohnung warten und zum Schluss des Termins noch einmal hereinkommen und sich unaufdringlich und freundlich mit dem Vermieter bekannt machen. Besonders bei großen Besichtigungsterminen lohnt es sich also, locker zu bleiben. Machen Sie dadurch Ihr Interesse am Ende einmal freundlich und gezielt deutlich. So hinterlassen auch bei vielen Mitbewerbern einen guten ersten Eindruck.
4. Sich auf mehreren Portalen parallel umsehen
Es lohnt sich, nicht nur auf den bekannten großen Portalen wie ImmoScout24 nach Wohnungen zu suchen. Schauen Sie auch auf anderen Immobilien-Portalen, in lokalen Anzeigen oder sogar in den sozialen Netzwerken um. Oft findet man dort Angebote von privaten Vermietern, die auf den größeren Plattformen nicht zu finden sind. Eine breitere Suche erhöht Ihre Chancen, schnell die passende Wohnung zu finden.
5. Mit dem ersten Eindruck überzeugen
Bei privaten Vermietern spielt der persönliche Eindruck eine wichtige Rolle. Das können Sie zu Ihrem Vorteil nutzen, denn Sympathie entscheidet mit – und ist oft ausschlaggebender als die Unterlagen rund um Gehaltsnachweis und Schufa-Auskunft. Schauen Sie also bewusst nach von privat vermieteten Wohnungen, wenn Sie befürchten, als Arbeiter gegenüber dem Professor den Kürzeren zu ziehen.
Für die private Vermieterin ist der erste Eindruck bei den Besichtigungen deutlich wichtiger als die Bewerbungsunterlagen. Diese würde sie erst im letzten Schritt prüfen, nachdem sie sich eigentlich schon für einen Interessenten entschieden habe. Damit ein potentieller Vermieter beim ersten Treffen einen guten und vollständigen Eindruck von Ihnen bekommt, kann es daher hilfreich sein, zu Besichtigungen nicht nur alleine, sondern mit dem Partner oder der Familie zu erscheinen. Auch bei internationalen Interessenten fällt es Vermietern oft leichter, eine Entscheidung zu treffen, wenn sie den gesamten Haushalt kennenlernen.
6. Im Zweifel einfach nochmal nachhaken
Auch wenn es nach dem Besichtigungstermin keine Zusage gab oder der Vermieter sich bisher noch nicht zurückgemeldet hat, sollten Sie nicht aufgeben. Besonders bei privaten Vermietern lohnt es sich, nochmal nachzuhaken. Denn häufig sagen Interessenten, die den Zuschlag erhalten haben, das Angebot doch noch ab, wie die private Vermieterin aus einer deutschen Großstadt berichtet. Nicht selten würden ihr die ersten drei Interessenten wieder absagen, was dazu führe, dass den Mietvertrag durchschnittlich dreimal neu aufsetzen müsse. Sollten Sie also noch keine Rückmeldung auf Ihre Bewerbung oder sogar eine Absage erhalten haben, dann fragen Sie doch ein paar Tage nach der Besichtigung noch einmal höflich nach.