„Es macht uns Spaß“: Familie sammelt mit Weihnachtshaus Spenden für die Forschung

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Von oben bis unten auf Weihnachten eingestellt ist nicht nur Familie Voß aus Hohenlinden, sondern auch ihr festlich geschmücktes Haus samt Garten. Mit dem Lichterspektakel sammelt die Familie Geld für herzkranke Kinder. © J.Dziemballa

Über 30 000 Lichter leuchten bei Familie Voß aus Hohenlinden im Advent. Mit ihrem Weihnachtshaus sammeln die Hohenlindener Spenden für die Forschung. Und das nicht ohne Grund.

Hohenlinden – Es regnet an diesem kühlen Dezemberabend in Hohenlinden. Mit einem Schirm in der Hand wartet eine Mutter zusammen mit ihren beiden Kindern vor dem Haus der Familie Voß. „Wie spät ist es?“, fragt der Bub, während er ungeduldig von einem Bein aufs andere hüpft. „Gleich ist es soweit“, besänftigt ihn seine Mutter, indem sie ihm sanft über den Kopf streichelt.

Ein letzter Blick auf die Uhr, ein zustimmendes Nicken und schon landet der Finger des Buben auf einem Knopf am Gartenzaun. Darunter steht: „Drück mich und lass die Show beginnen.“

Über 30 000 Lämpchen bringt die Familie jedes Jahr zur Weihnachtszeit an ihrem Haus an

Mit einem Mal erstrahlt der sonst so düstere Abendhimmel rund um die Neubausiedlung am Hupfauer Anger in bunten Farben. Überall blitzen und blinken bunte Lichterketten, Sterne, Schneemänner, Rentiere und beleuchtete Bäume. Im Hintergrund erklingt leise Weihnachtsmusik, in der Mitte des Hauses erstrahlt ein großes, rotes Herz.

Volle Strahlkraft auf Knopfdruck: Das Weihnachtshaus von Hohenlinden.
Volle Strahlkraft auf Knopfdruck: Das Weihnachtshaus von Hohenlinden. © J.Dziemballa

Über 30 000 Lämpchen bringt Familie Voß jedes Jahr zur Weihnachtszeit an ihrem Haus an. „Es macht uns einfach Spaß und wir freuen uns über jeden begeisterten Besucher“, erklärt Mama Mariola Voß (44) das Lichterspektakel auf ihrem Anwesen. Zusammen mit ihren fünf Kindern und Ehemann Sebastian (47) steht sie seit dem 1. Dezember täglich ab 17 Uhr als Weihnachtsmann verkleidet vor ihrem Gartentor und verteilt Glühwein und Punsch an vorbeikommende Besucher.

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Lichtershow mit ernstem Hintergrund: Tochter hat schweren Herzfehler - Familie sammelt Spenden

Wer will, kann anschließend eine Spende in die dafür aufgestellte Keksdose werfen. Denn die Lichtershow hat auch einen ernsten Hintergrund: Mit der bunten Adventskulisse unterstützen die sieben Weihnachtsmänner, wie sich die Familie selbst nennt, die Forschung für kranke Kinderherzen – und das nicht ohne Grund.

2001 kam Yasmin Voß, die Älteste der insgesamt fünf Kinder, mit einem schweren Herzfehler zur Welt. Innerhalb von nur drei Jahren hatte sie bereits ihre fünfte offene Herz-Op hinter sich. Als 2010 ein sechster Eingriff nötig wurde, rettete die moderne Medizin ihr Leben. Anstelle einer für den Körper stark belastenden Operation am offenen Herzen konnten ihr die Ärzte am Deutschen Herzzentrum in München (DHZ) mithilfe eines minimal-invasiven Katheters helfen. Der Forschung sei Dank.

„Sie ist ein Leben lang auf Operationen am Herzen angewiesen“: Familie ist auf Forschung angewiesen

Seither sammelt die Familie mit ihrer Lichtershow spenden für das DHZ. „Uns ist es wichtig, die Forschung dahingehend zu unterstützen“, berichtet Mariola Voß. Ihre Tochter Yasmin nickt ihr zustimmend zu. Denn für die 22-Jährige war das längst nicht der letzte Eingriff. „Sie ist ein Leben lang auf Operationen am Herzen angewiesen“, betont Mariola Voß und greift nach der Hand ihrer Tochter.

„Um eine Minute zu choreografieren, brauche ich circa drei Stunden“

Damit nun aber pünktlich zum ersten Advent die ersten Besucher vor dem Gartentor stehen können, läuft die Planung der Show schon seit dem Sommer auf Hochtouren. „Da programmieren wir die einzelnen Lieder“, erklärt Sebastian Voß. Und das hat es in sich: „Um eine Minute zu choreografieren, brauche ich circa drei Stunden“, sagt der Familienvater.

Weihnachtshaus in Hohenlinden: Über einen Monat dauert der Aufbau

Bei insgesamt 15 Liedern kommt er so auf über 200 Stunden, in denen er in seiner Freizeit Lichterketten lötet, den Rhythmus festlegt und am Ablauf tüftelt. Unterstützt wird er dabei von Sohn Leander (11). „Mit neun Jahren hat er sein erstes Stück programmiert“, berichtet der 47-Jährige stolz.

Ab Ende Oktober beginnt die Familie dann mit dem Aufbau. Über einen Monat hinweg befestigen sie zahlreiche Lichterketten, Sterne und Herzen an Dach und Hausfassade. Die dafür anfallenden Stromkosten von knapp 200 Euro zahlen Mariola und Sebastian Voß aus eigener Tasche. Denn für sie geht es vor allem um eins: Herzen zum Leuchten zu bringen.

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