LEADER-Förderung: Fünf Kleinprojekte in Weilheim-Schongau werden bedacht
Welche Ideen aus der Region eine LEADER-Förderung erhalten, entscheidet der Lenkungsausschuss der Lokalen Aktionsgruppe Auerbergland-Pfaffenwinkel (LAG).
Landkreis - Anfang Juli kam das 17-köpfige Gremium erneut zusammen, um über drei große Projekte und mehrere Kleinprojekte im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements zu beraten. Alle wurden berücksichtigt und dürfen auf finanzielle Unterstützung zählen.
Noch ist der Fördertopf ausreichend gefüllt. „Es sind weiterhin Mittel vorhanden“, versicherte LAG-Geschäftsführerin Elisabeth Gutmann. Daher bestehe „kein Grund zur Panik, dass das Geld ausgeht“, betonte Veronika Hämmerle, die als Koordinatorin für das LEADER-Programm tätig ist. Dennoch sei ein gezielter Umgang mit den Ressourcen nötig, damit die zur Verfügung stehenden Mittel bis 2027 möglichst effektiv ausgeschöpft werden.
Sozialer Treffpunkt für alle Generationen
Mit besonders viel Herzblut präsentierte eine Gruppe aus Oberhausen ihre Idee: Unter dem Namen „WIRschaft“ soll im ehemaligen Bäcker an der Ecke Dorfstraße/Bahnhofstraße ein sozialer Treffpunkt für alle Generationen entstehen – insbesondere für Menschen ohne Vereinsbindung. Die Gemeinde stellt das Gebäude kostenlos zur Verfügung und übernimmt die ohnehin notwendige Sanierung. Vorgesehen sind unter anderem eine Spielecke, eine Werkstatt und ein Café. Feste Angebote wie Hausaufgabenhilfe oder ein Literaturtreff sind ebenfalls geplant. „Das Wir im Dorf soll gestärkt werden“, sagte Almut Angele bei der Vorstellung des Projekts. Für die Anschaffung von Möbeln sagte die LAG 4718 Euro zu.
In Eberfing wird aus dem lange ungenutzten Hartplatz ein neuer Treffpunkt für alle Generationen. Die 30 mal 60 Meter große Fläche am Sportheim soll als Multifunktionsplatz unter anderem für Basketball, Inlineskaten, Tennis oder Eisstockschießen nutzbar sein – ganz ohne Vereinszugehörigkeit. Erste Arbeiten wurden bereits in Eigenregie begonnen. 30.000 Euro gab es von der Gemeinde für den neuen Asphalt, rund 15.000 Euro werden nun für Sportgeräte benötigt. Zwei Tore können nun dank 4.240 Euro aus LEADER-Mitteln angeschafft werden. Ein Crowdfunding auf „gofundme“ läuft aktuell, um einen Zaun, weitere Geräte und Beleuchtung zu finanzieren.
Mit der Bahn durch den Pfarrgarten
Auch in Schwabbruck wird groß gedacht – im Kleinen: Eine Miniatureisenbahn soll künftig durch den Pfarrgarten fahren. Brigitte und Gerald Siegl präsentierten das liebevoll ausgearbeitete Konzept, bei dem originalgetreue Nachbildungen regionaler Bahnhöfe auf einer 250 Meter langen Strecke geplant sind. Ein von Jugendlichen produziertes Video unterstrich die historische Bedeutung Schwabbrucks im Bahnverkehr. Der Betrieb soll ehrenamtlich erfolgen, und wer ein passendes Schienenfahrzeug besitzt, darf mitfahren. Für das rund 10.000 Euro teure Projekt stellte die LAG den Höchstbetrag für bürgerschaftliches Engagement von 5.000 Euro bereit.
Eine Jurte für den Wald-Kindergarten
In Rieden entsteht derzeit ein neuer Waldkindergarten – als Aufenthaltsraum ist eine Jurte vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf 18.730 Euro, der Lenkungsausschuss genehmigte die maximal mögliche Förderung von 5.000 Euro.
Eine Aktionsgemeinschaft in Schongau möchte dort einen „Seniorenlotsen“ etablieren. Ziel ist es, älteren Menschen in persönlichen Gesprächen Rat zu geben und auf vorhandene Angebote hinzuweisen. Zunächst soll mit einem Fragebogen geklärt werden, wie die Idee bei der Zielgruppe ankommt. Für die ersten Schritte wurden 1.491 Euro bewilligt.
Drei größere Vorhaben, die ebenfalls LEADER-Fördermittel erhalten, werden in separaten Artikeln vorgestellt. Siehe hierzu auch Seite 6 im aktuellen Kreisboten.
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