Kinderfreundliche Kommune: Marktgemeinde Murnau erhält Siegel

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Über das Siegel, für das Haimo Liebich (hinten 4.v.l.), Johanna Krause (hinten Mitte), Marius Otto (hinten 3.v.l.) und Martina Schliessleder (hinten rechts) nach Murnau gekommen waren, freuten sich Jugendreferenten Stephanie Neumeir-Schrank und Martin Hutter sowie Bernhard Ulrich vom Amt für Soziales und Familie (hinten v.l.) und Bürgermeister Rolf Beuting (hinten 4.v.r.). © Reindl

Murnau ist offiziell eine „kinderfreundliche Kommune“. Die Marktgemeinde wurde von dem von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragenen Verein Kinderfreundliche Kommunen ausgezeichnet. Das Siegel wurde feierlich im Erlhaus verliehen. Haimo Liebich, Vorstandsmitglied des Vereins, lobte bei der Übergabe: „Murnau zeigt eindrucksvoll, dass die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen keine Floskel ist.“

Murnau - Voraussetzung für das Siegel war ein Aktionsplan, der von einer Steuerungsgruppe aus Jugendlichen, Marktgemeinderatsmitgliedern und Vertretern von Schulen, Gemeindeverwaltung, Streetwork und Erlhaus erarbeitet wurde. Dieser Plan, so Liebich, basiere auf der UN-Kinderrechtskonvention, die Kindern das Recht zusichert, in sie betreffenden Entscheidungen einbezogen zu werden. Murnau stelle sich dieser Verantwortung vorbildlich. Bürgermeister Rolf Beuting betonte, dass die Würdigung das Bestreben, Kinder und Jugendliche zu beteiligen, auf ein neues Niveau hebe.

Marktgemeinde Murnau erhält Siegel als kinderfreundliche Kommune - Aktionsplan als Blick in die Zukunft

Auch die Sachverständigen Dr. Martina Schliessleder und Prof. Dr. Marius Otto lobten den Aktionsplan. Schliessleder nannte die vier Programmschwerpunkte – Vorrang des Kindeswohls, kinderfreundliche Rahmenbedingungen, Kinder- und Jugendbeteiligung sowie jugendgerechte Kommunikation – als von Murnau sehr gut eingearbeitet. Man merke dem Plan die Ernsthaftigkeit und eine dahinterstehende Haltung an. Prof. Dr. Otto hob hervor, dass mit Kindern und Jugendlichen über deren Bedarfe, Visionen und auch Kritikpunkte gesprochen wurde. Der Aktionsplan sei kein Wunschkonzert, sondern ein gemeinsamer Blick in die Zukunft.

Mitglieder der Kinder- und Jugendvertretung (KJV) betonten, die Verleihung sei nicht der Höhepunkt, sondern der „Startschuss für eine Aufwärtswelle“. Der Aktionsplan umfasst 15 konkrete Maßnahmen (siehe Kasten). Beuting hob besonders den Einsatz des Gemeindejugendpflegers Bernhard Ulrich hervor. Nach der Zeremonie fand ein Kinder- und Jugendfest statt.

Aktionsplan

Sportliche und kreative Freizeitmöglichkeiten erweitern, das Sicherheitsgefühl stärken, Prüfung einer Öffnung von Schulhöfen, Stärkung der Bekanntheit der KJV, Sichtbarmachen von Kinderrechte im öffentlichen Raum, Stärkung der Gemeindejugendpflege, mehr digitale Teilhabe durch Ausbau von kostenlosem W-LAN, Erhöhung der Bekanntheit von Beratungs- und Hilfehotlines, mehr Beratungsangebote zu Drogen und Alkohol, zentraler Kanal für Jugendinfos, Beschwerdemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, zwei neue Jugendtreffpunkte, Kinder- und Jugendbeteiligung im Verwaltungshandeln, Kinderrechte-Workshops in der Verwaltung, mehr Events für Jugendliche.

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