Nächstes Jahr ist Schluss: Beliebter Bürgermeister geht dann zum Fliegenfischen

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Bis 2026 wird Reinald Huber noch auf dem Chefsessel im Söcheringer Rathaus sitzen. © Bernhard Jepsen

In gut einem Jahr ist Schluss für Reinald Huber. Obersöcherings Bürgermeister wird bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren. Das eine oder andere wichtige Projekt steht bei dem 72-Jährigen aber noch auf der Agenda. 

Eine gut funktionierende dörfliche Infrastruktur mit der neu gestalteten Ortsmitte (Stichwort: „Dorfladen“) als zentralem Baustein, wichtige Akzente im Bereich der Energiewende unter anderem mit den Freiflächen-Photovoltaikprojekten an der ehemaligen Kiesgrube und bald in Abertshausen, geordnete Kommunalfinanzen sowie eine komplett aufgerüstete Breitbandversorgung: Obersöchering steht als Gemeinde gut da. Das hat natürlich auch etwas mit Reinald Huber zu tun, der seit 2014 erster Bürgermeister ist. „Ich bin zufrieden“, bilanziert der Rathauschef: „Ich habe schon einiges erreicht – auch wenn ich manches nicht erledigen konnte.“

Huber war ein großer Treiber beim 2019 fertiggestellten Projekt „Dorfzentrum“. Der Neubau an der Hauptstraße beherbergt einen Supermarkt, eine Metzgerei, ein Café und mehrere Mietwohnungen „zu vernünftigen Preisen“, wie Huber betont. Doch anfangs gab es durchaus kritische Stimmen. „Ich habe schon Nächte gehabt, in denen ich nicht geschlafen habe. Die Frage war, ob der Supermarkt läuft“, erzählt Huber im Rückblick. Doch die gemeindlichen Investitionen haben sich bezahlt gemacht. Das Dorfzentrum wird laut Huber „sehr gut angenommen“ und vor allem auch der „Dorfladen“.

Für den Rathauschef ist aber 2026 Schluss. Dass er nicht mehr zur Kommunalwahl antritt, das hat Huber schon seit längerem offen kommuniziert. „Ich habe den Job wirklich gerne gemacht, aber jetzt ist es dann einfach genug“, sagt er. Hubers geradlinige, unverblümte Art kommt nicht bei allen gut an, das weiß er. Huber sieht einen Wandel in der Gesellschaft: „Ein ,Nein‘ wird von manchen Leuten oft nicht mehr akzeptiert.“ Aber Huber hadert nicht – vor allem nicht mit seinen Söcheringern: „Das sind gute Leute.“

Auf die Frage, ob er nach seinem Amtsabschied in ein Loch fallen könnte, reagiert Huber mit einem herzhaften Lachen und folgender Antwort: „Mit Sicherheit nicht. Ich habe vier Enkelkinder. Und ich will endlich meinen Hobbys nachgehen (dazu gehört auch die Fliegenfischerei; Anm. d. Red.) und wieder mehr meine Freundschaften pflegen.“

Doch bis zu seinem Abschied will Huber gemeinsam mit der Verwaltung und dem Gemeinderat („Ich bin ein Teamplayer“) noch das ein oder andere Projekt auf den Weg bringen. Dazu gehören unter anderem die Planungen für die Aufstockung des Kindergartens (Huber: „2025 wird geplant – und 2026 gebaut“), die Sanierung des Leichenhauses in Untersöchering und diverse Instandsetzungsarbeiten an Nebenstraßen: „Wir müssen die Schäden beseitigen, die durch verschiedene Leitungsausbauten entstanden sind“, erklärt Huber.

Auch das Problem mit der Niederschlagswasserbeseitigung in Untersöchering soll angegangen werden. Nach den bisherigen Überlegungen soll das Wasser nicht mehr in die Kläranlage nach Murnau, sondern in die alte Kläranlage nördlich von Untersöchering gepumpt werden. „Wir werden jetzt mal ins Verfahren einsteigen“, so Huber.

Einweihungsfeier für Freiflächenanlage

Bald stattfinden wird die Einweihungsfeier für die Freiflächenphotovoltaikanlage auf dem ehemaligen Kiesgrubengelände an der Bundestraße B 472: „Mit Vispiron und der 17er Oberlandenergie haben wir bei dem Projekt verlässliche Partner“, so Huber. Positiv fällt die erste Zwischenbilanz für den „Blaues-Land-Bus“ aus: „Der kommt sehr gut an“, freut sich Huber. Auch das E-Carsharing werde genutzt: „Söchering ist mobiler geworden“, so Huber.

Und wer führt Söcherings Geschicke nach der Kommunalwahl 2026? Huber antwortet auf diese Frage mit schelmischem Unterton: „Ich weiß nicht, wer mein Nachfolger wird. Ich lege den Rathaus㈠schlüssel auf den Tisch – und der erste, der kommt, der nimmt ihn mit.“

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