„Gelungener Zweckbau“ eröffnet: Multifunktionales Parkhaus beherbergt Energiezentrale

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Zur symbolischen Eröffnung des Parkhauses waren auch zahlreiche Stadträte gekommen. Am 1. Dezember geht die Garage offiziell in Betrieb. © Zerhoch

Spatenstich war am 5. Mai 2023. Jetzt wurde das neue Parkhaus mit Energiezentrale in der Krumpperstraße eröffnet. Das Gebäude bietet Platz für knapp 100 Dauerparker. Im Erdgeschoss beherbergt es 14 Stellplätze für Feuerwehr und Rotes Kreuz – und auf seinem Dach eine PV-Anlage.

„Die Zeit ist gekommen“, verkündete Weilheims Bürgermeister Markus Loth. Nach weniger als eineinhalb Jahren Bauzeit wurde das moderne Parkhaus in der Krumpperstraße am Mittwoch eröffnet: „Ein gelungener Zweckbau“, freute sich der Rathauschef. Insgesamt sind rund neun Millionen Euro in den Bau geflossen. Sämtliche Stellplätze stehen Dauerparkern zur Verfügung. Die Hälfte der Flächen ist bereits vermietet – unter anderem an Mitarbeiter der Stadtwerke. Für die übrigen Plätze kann sich derweil noch beworben werden. Von dem neuen Parkhaus erhofft sich der Bürgermeister neben „mehr Platz auf Weilheims Straßen“ auch ein größeres Parkangebot im östlichen Stadtzentrum. Einen „sicheren Parkplatz“ zu haben, das sei letztlich auch für viele Arbeitssuchende ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Firmenwahl.

Unternehmen können sich noch für Parkflächen bewerben

Der hochmoderne Betonbau verfügt derweil nicht nur über knapp 100 Pkw-Parkplätze und 14 Stellplätze für Feuerwehr und Rotes Kreuz, er beherbergt auch eine Energiezentrale mit Hackschnitzelheizung. Letztere dient der städtischen Fernwärmeversorgung. Die gesamte Konstruktion trage die „ökologische und klimafreundliche Handschrift der Stadtwerke“, lobte Loth. Für eine optimale Verbindung von Ökologie und Ökonomie sorgen darüber hinaus 13 Ladesäulen für Elektroautos, die im Parkhaus installiert wurden. Auf dem begrünten Dach der knapp 12,5 Meter Konstruktion befindet sich außerdem eine PV-Anlage mit 99 Kilowatt Maximalleistung.

70 Meter misst das Parkhaus in der Länge. Im Erdgeschoss sind 14 Stellplätze für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und des Roten Kreuzes untergebracht.
70 Meter misst das Parkhaus in der Länge. Im Erdgeschoss sind 14 Stellplätze für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und des Roten Kreuzes untergebracht. © Zerhoch

Laut Karl Neuner, Geschäftsführer der Stadtwerke Weilheim, füge sich das Gebäude trotz seiner beachtlichen Ausmaße von 70 auf 20 Metern „wunderbar in die Umgebung ein“. Verantwortlich dafür sei die ebenso „geschickte“ wie „elegante“ Außenarchitektur. „Da hätte fast noch ein Parkdeck Platz gehabt“, scherzte Neuner. Bislang noch nicht zu sehen ist die Begrünung der vergitterten Schallschutzwand an der westlichen Außenfassade. Entsprechende Pflanztröge wurden allerdings schon in den Boden eingelassen.

Westseitige Lärmschutzfassade wird begrünt

Einen besonderen Dank richtete Karl Neuner an die lärmgeplagten Anwohner: Dass sich deren Kritik in einem „überschaubaren und sehr fairen Rahmen“ bewegt hatte, sei „heutzutage kein Selbstverständnis mehr“. Den Nutzern des Parkhauses wünschte der Stadtwerke-Chef allzeit gute Fahrt und appellierte scherzhaft, beim Aus- und Einparken Rücksicht zu nehmen. Schließlich ist das Gebäude nagelneu.

Für die Feuerwehr sei die Grundsteinlegung des Gebäudes ein wahrer „Paukenschlag“ gewesen, erinnerte sich Kommandant Stefan Herbst. Dank der neuen Stellplätze – zwölf der 14 entfallen auf die Feuerwehr – ergebe sich für die Einsatzkräfte eine Möglichkeit, ihre akute Raumnot zu lösen. Schließlich lagere am Trifthof noch allerhand Material der Feuerwehr. Die Gerätschaften könnten nun an die Krumpperstraße überführt werden. Stefan Herbst sprach von einem „perfekten Standort“.

13 Ladesäulen für E-Autos

Bei der anschließenden Besichtigung des Parkhauses führten Karl Neuner und Stefan Herbst zunächst auf das Dach des Neubaus. Einer nach dem anderen stapften die Gäste durch das nasse Grün der Bepflanzung und fanden sich nach wenigen Minuten vor der PV-Anlage wieder. Während die einen die Installation ausgiebig unter die Lupe nahmen, warfen die anderen einen Blick über die Gebäudekante und bestaunten die Ausmaße des Neubaus. Scherzhafte Planungen einiger Stadträte, angesichts des Biotop-Charakters der Anlage die ein oder andere Gremiumssitzung auf das Dach des Parkhauses zu verlegen, lassen sich wohl nicht realisieren: Der Zugang zum Dach ist verriegelt. Selbst Stefan Herbst hatte einige Mühe, das Schloss für die Besucher zu öffnen.

Bezüglich der scheinbar niedrigen Deckenhöhe beider Parkdecks hegten einige die Befürchtung, größere Pkw könnten ein ernsthaftes Platzproblem bekommen. Grund zur Beunruhigung besteht aber nicht. Selbst ein VW-Bus könne in dem neuen Parkhaus abgestellt werden, hieß es.

Unter den Auffahrtsrampen versteckt sich derweil die besagte Energiezentrale zur Fernwärmeerzeugung. Ausgestattet mit Blockheizkraftwerk, Hackschnitzellager und Gaskesseln, handele es sich um einen „weiteren Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung unserer Kreisstadt“, so Neuner. Zu Spitzenzeiten“ werde man aber auch auf Gas zurückgreifen, gestand er. Zum Einsatz soll Biogas kommen. Seit einigen Wochen befindet sich die Anlage nun im Probebetrieb. In absehbarer Zeit sollen die offizielle Betriebsaufnahme sowie der Anschluss weiterer Liegenschaften folgen. Am 1. Dezember öffnet dann auch die Garage ihre Pforten.

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