Die Olchinger Martinschule gilt als eine der größten im Landkreis. Neben einem Umbau plant die Stadt eine Reform der Sprengel ab nächstem Schuljahr. Dabei bestand nun wohl die Sorge, dass Klassen auseinandergerissen werden könnten.
Olching - Die Martinschule platzt aus allen Nähten, die Grundschule Graßlfing verzeichnet einen Schülerschwund. Deshalb besteht schon länger die Idee, die Sprengel (also den geografischen Bereich, wer welcher Schule zugeteilt wird) anzupassen. Eigentlich muss man sagen: wieder auf den alten, normalen Stand zu bringen.
Sprengel derzeit unnatürlich
Denn die Sprengel wurden verschoben, als die Grundschule Graßlfing durch das dicht besiedelte Neubaugebiet Schwaigfeld immens viele neue Schüler unterbringen hätte müssen. Es war laut Rathaus ein Sondereffekt aufgrund des Bevölkerungszuwachses. Somit wurde der Sprengel verkleinert, und der der Martinschule vergrößert. Sprich: Das Schwaigfeld wurde auf zwei Schulen aufgeteilt. Die aktuelle Lösung sei geografisch gesehen aber sehr unnatürlich.
Außerdem ist es so, dass viele Schwaigfeld-Kinder mittlerweile weiterführende Schulen besuchen. Die Grundschule Graßlfing, die eine bauliche Generalüberholung bereits hinter sich hat, muss weniger Schüler unterbringen. Es gibt nur noch drei statt vier erste Klassen.
Nord-Kinder und Süd-Kinder
Die Olchinger Martinschule hingegen ist eine der größten Schulen im Landkreis. Die Schülerzahl steigt laut Rathaus weiter. Außerdem muss die Schule auf die Ganztagsbetreuung ausgerichtet werden, auf die es in zwei Jahren einen gesetzlichen Anspruch gibt. Das Budget für den Umbau auf sehr beengtem Raum ist bereits bewilligt. Doch auch durch die Sprengeländerung soll Entlastung geschaffen werden.
Der Plan ist laut Rathaus: Der komplette Norden von Olching besucht die Grundschule Graßfling, die damit nicht weiter an Schülern verliert, und der Süden die Grundschule Olching, die damit nicht weiter wächst. Die Stadt ist bereits in Gesprächen mit dem Schulamt in Fürstenfeldbruck, das sich hierzu wiederum mit der Regierung von Oberbayern austauscht. Umgesetzt werden soll die Sprengel-Änderung ab dem Schuljahr 2025/26.
Das Vorhaben sorgte in Elternkreisen wohl schon für etwas Aufruhr. Die CSU berichtete in ihrem Sommerpressegespräch davon, dass Eltern bereits mit dem Anwalt vorstellig geworden seien. „Sie hatten Angst, dass die Kinder aus ihrer Klasse herausgerissen werden“, sagte Fraktionsvorsitzender Tomas Bauer. Das dürfe allerdings nicht passieren, es würde nur zu zusätzlicher Unruhe führen. Die CSU fordert auf jeden Fall einen sanften Übergang. Also, dass ab einem Stichtag alle Erstklässler in die eine oder eben andere Schule gehen. Die alten Klassenverbände sollen bleiben.
Meine news
Aus dem Rathaus klingt es etwas weniger aufgeregt. Es habe lediglich eine anwaltliche Anfrage gegeben, der aber ein Missverständnis zugrunde gelegen habe. „Es ist nicht geplant und wird auch nicht passieren, dass Kinder, die bereits eine der beiden Schulen besuchen, die Schule wechseln müssen“, heißt es aus dem Sozialamt.
CSU: Ganztag Sache der Schulen
Von der CSU kommt noch ein Seitenhieb in Richtung Grüne. Deren Stadträtin Marina Freudenstein hatte wiederum im Sommerpressegespräch ihrer Partei erklärt, dass es in Olching mindestens eine gebundene Ganztagsbetreuung geben müsste, nicht nur die offene, die derzeit in sei. Diese Forderung ist laut Bauer schon uralt. Die CSU sehe diese Entscheidung klar bei Schule und Eltern, nicht in der Politik.