Stadt will mit drei Parklets Innenstadt attraktiver machen

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Die Stadt will drei Parkplätze im Zentrum in Aufenthaltsorte umwandeln. Sie werden ähnlich aussehen wie die, die es in Fürstenfeldbruck schon gibt. Hinzukommen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. © Peter Weber

Die Stadt wird an drei Standorten im Zentrum Parkbuchten in sogenannte Parklets mit Sitzplätzen umwandeln. Die Kosten sind mit rund 21 000 Euro geringer als erwartet.

Die Innenstadt soll attraktiver werden. Wie dies geschehen soll, wurde unter anderem bei einer Projektwoche der Wiener Stadtplaner „Kollektiv Raumstation“ vor rund zwei Jahren getestet. Mithilfe von Passanten wurden dabei damals auch stapelbare Sitzmöglichkeiten gebastelt. Mehrere Parkbuchten vor den Geschäften wurden damit zu Treffpunkten umgewandelt. Das Angebot kam überwiegend gut an. Jetzt soll es an drei Standorten mit professionellen Parklets wiederholt werden.

Der Stadtrat hatte sich im Januar schon grundsätzlich für die Schaffung solcher Parklets in der Innenstadt ausgesprochen. Jetzt präsentierte die Verwaltung drei geeignete Standorte. Mit dem Münchner Büro „Wow!“ hat man zudem einen Anbieter gefunden, der die neuen Parklets den Wünschen der Stadt entsprechend realisiert. „Wow!“ übernimmt nicht nur die Planung, sondern fertigt auch das Mobiliar, liefert es und stellt es auf.

Kosten niedriger als gedacht

Laut OB Andreas Haas sind die Kosten dabei geringer als gedacht. Ursprünglich war die Stadt von 76 000 Euro ausgegangen, wobei die Städteförderung rund 45 000 Euro übernommen hätte. Jetzt liegen die Kosten bei insgesamt 52 000 Euro. Die Städtebauförderung übernimmt 31 000 Euro, die Stadt muss also rund 21 000 Euro selbst bezahlen. Das Geld ist schon im Haushalt eingeplant.

Aufgestellt werden die Parklets vor Niki Augenoptik (Untere Bahnhofstraße 4), Schuh Thumann (Untere Bahnhofstraße 53) und dem Weltoffen-Laden (Otto-Wagner-Straße 4). Am ersten Standort steht auf Wunsch der Inhaber von Niki Augenoptik immer noch das auffällig rote Mobiliar aus der Aktionswoche vor zwei Jahren. Es soll in ähnlicher Art und Weise durch die neue „Wow!“-Ausstattung ersetzt werden.

Vor Schuh Thumann und vor dem Weltladen sollen vor allem Abstellplätze für Räder und Lastenräder sowie Pflanztröge und eine kleine Sitzgelegenheit geschaffen werden.

Katrin Schmidt (CSU) meinte, dass sie sich über die Entscheidung sehr freue. Die Parklets seien großes Thema bei der Aktion der Wiener Stadtplaner gewesen. Die Vorsitzende des Wirtschaftsverbandes, die mit der Buchhandlung Lesezeichen selbst ein Geschäft in der Innenstadt betreibt, fügte noch an: „Ich finde es toll.“

Für OB Haas war klar, dass es eine heiße Diskussion über Sinn und Unsinn der Parklets geben wird. Es gäbe einerseits viele, die das befürworten und fordern. Andererseits werde aber auch immer wieder gefordert, dass man die Sitzmöglichkeiten doch auf dem Gehsteig, nicht auf den Parkplätzen schaffen soll. Das Problem sei dabei aber oft, dass die Stadt nicht Eigentümer der Flächen sei.

Nur fünf Jahre haltbar?

Der jetzige Vorschlag sei ein Versuch, sagte Haas zudem. Katrin Schmidt sah dies auch so und meinte, dass die Parklets überall aufgebaut werden können, falls es am gewählten Standort nicht funktioniere.

Ablehnend äußerte sich nur Lorenz Wegner (FWG). Die Freien Wähler wollen keine 20 000 Euro für einen Versuch ausgeben, der nur fünf Jahre halten soll. Er bezog sich auf die Aussage im Sitzungsvortrag, dass die von „Wow!“ vorwendeten Module nur eine Lebensdauer von fünf Jahren haben.

Stadtbaumeister Jürgen Thum, wies zwar darauf hin, dass diese Frist deutlich länger werde, wenn man die Möbel zu Beginn öle und dann weiter pflege. Wagner lehnte den Vorschlag dennoch ab.

Sonja Thiele (CSU) war der Meinung, dass es eine schöne Idee sei, die es wert sei, ausprobiert zu werden. Dafür finde sie auch 20 000 Euro angemessen.

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