So kämpft der Vogelpapa gegen das Schwalbensterben

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Gerhard Wendl mit geretteten Schwalben. © kürzl

Gerhard Wendl hat reichlich zu tun: Fast minütlich kommen Hilferufe von Menschen, die geschwächte oder verletzte Schwalben gefunden haben.

Viel zu tun hat Wendl in seiner Auffangstation nahe des Olchinger Sees auch deshalb, weil die Vögel mächtig Hunger haben. 50 Mehlwürmer am Tag und je Tier verfüttert Wendl. „So päppelt man die Schwalben auf.“

Damit sie stark genug sind, ihren Weg in afrikanische Winterquartiere fortzusetzen. So gibt es jedes Mal bange Momente, wenn ein Vogel abgeliefert wird. Schluckt der so einen Mehlwurm, ist das ein gutes Zeichen, dass noch Leben da ist, die Verdauungsreflexe funktionieren.

Kälte und Nässe

Denn der Kälteeinbruch in Kombination mit den Regenfällen hat den Schwalben eine wichtige Nahrungsquelle genommen. „Insekten fliegen bei so einem Wetter nicht mehr.“ Die Folge: Die Vögel werden immer schwächer, selbst erwachsene Tiere. Erschwerend kommt noch ein Phänomen hinzu, das die Natur und das warme Wetter gesetzt haben. „Viele haben noch ein drittes Mal im Jahr gebrütet“, so Wendl. Das sei ungewöhnlich. Doch seien nun diese Jungvögel schwach und daher von Kälte und Nässe besonders betroffen.

Bis aus Tölz

Obwohl Wendl fast rund um die Uhr Tiere entgegennimmt und füttert, liegt ihm deren Not am Herzen: „Ich bin froh, wenn die Leute die Vögel hierher bringen.“ Wendl hat ein großes Einzugsgebiet. Für etliche Landkreise ist er die einzige Auffangstation. Das Tierheim in München nimmt zwar auch Schwalben auf, doch das hat nur bis 16.30 Uhr offen. Doch viele entdecken die Tiere erst, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen. Dann wird Wendl zum ersten Anlaufpunkt. Bis aus Bad Tölz würden die Menschen zu ihm kommen, erzählt er..

Tipps für den Transport

Wendl bietet seine Hilfe auch deshalb an, weil dringend angeraten wird, dass nur Fachleute das Füttern übernehmen sollen. Gleichwohl können die Menschen schon eine Menge tun, während sie die Vögel in die Auffangstation bringen. Eine kleine Box mit Löchern und einem ausgelegten. Handtuch kann den Tieren bereist die dringend benötigte Wärme geben. Genauso geht eine Mini-Wärmflasche, die in einen Waschlappen gewickelt ist.

Dann haben die Vögel eine Chance. Drei bis vier Tage verbringen sie zum Aufpäppeln bei Wendl, der zudem auf wärmeres Wetter hofft. „Denn dann sind sie kräftig genug ihre Reise fortzusetzen.

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