Zwist um „Arzbacher Hof“-Umbau geht in nächste Runde
Hinsichtlich der Umbaupläne beim „Arzbacher Hof“ und der künftigen Nutzung des Nachbargrundstücks wurde kein Konsens zwischen den Parteien gefunden. Nun steht die Stellplatz-Frage im Fokus.
Arzbach - Erneut Anlass zu großer Diskussion gab in der jüngsten Wackersberger Gemeinderatssitzung der Bauantrag der Wirtsfamilie Linke vom „Arzbacher Hof“ sowie ein Antrag auf Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für das benachbarte Grundstück, auf dem aktuell der Campingplatz steht. Wie berichtet haben die Betreiber des Wirtshauses vor, durch eine Teilaufstockung des Seitenanbaus des Bestandsgebäudes sieben Gästezimmer zu schaffen. Weiterer Bestandteil des Antrags ist der Bau eines Salettls und einer Musikbühne im Biergartenbereich.
Wirte wollen Gästezimmer bauen
Bereits in der Mai-Sitzung war das Thema diskutiert, eine Entscheidung darüber aber vertagt worden. Denn: Die Grundbesitzer des angrenzenden Campingplatzes, den aktuell noch die Familie Linke betreibt, wollen ihren Grund überplanen. „Wir haben festgestellt, kein Baurecht zu haben, und wollen uns mit einem offiziellen Bebauungsplan absichern“, erklärt Barbara Gahr die Beweggründe.
Die Gemeinde ist mit ihrem Versuch, eine gemeinsame Lösung mit beiden Parteien zu finden, gescheitert. Er räumte den Betroffenen Rederecht ein. In den Besucherreihen waren sowohl die Grundeigentümer Tom und Michaela Linke als auch weitere Nachbarn vom „Arzbacher Hof“. Es kam zu einem längeren, hitzigen Wortgefecht. Die Grundbesitzer erklärten, sich mit ihren Plänen für die Zukunft rüsten zu wollen. Sie wollten ihren Kindern die Möglichkeit geben, auf dem Familiengrund etwas aufzubauen. Dazu sollte für einen Teil des Grundstücks ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Michaela Linke argumentierte, dass das bisherige Modell mit dem Campingplatz neben dem „Arzbacher Hof“ nur funktioniert habe, weil sie als Betreiber für beides zuständig waren.
Hintergrund: Streit um benachbarten Campingplatz
Nachbarn aus der Alpenbadstraße äußerten sich kritisch zu dem Vorhaben am „Arzbacher Hof“. Man sehe sich mit einem Parkproblem aufgrund der begrenzten Stellplätze konfrontiert. Außerdem wurde die Befürchtung geäußert, durch das Salettl könne mehr Lärm entstehen. Michaela Linke betonte, dass der Bau des Salettl auch als Lärmschutzwand für die Nachbarn diene.
Gemeinderat Nikolaus Willibald wurde die Diskussion während der Ratssitzung zu bunt. „Hier kann man nicht einfach hineinreden, wie man lustig ist“, ärgerte er sich über die immer hitziger werdende Debatte unter den Zuhörern. Barbara Camelly sagte, es würde ihr leichter fallen, wären es zwei getrennte Anträge zum „Arzbacher Hof“. „Bei dem Salettl seh‘ ich gar kein Problem, bei der Erweiterung aufgrund der Stellplatzlage aber schon.“
Stellplatz-Frage liegt nun beim Kreisbauamt
Bürgermeister Göhzold pflichtete bei, dass die Parksituation problematisch sei. „Allerdings sind wir dafür nicht zuständig, sondern das ist Sache des Landratsamtes.“ Die Räte einigten sich auf den Beschluss, dem Antrag aufgeschlossen gegenüberzustehen. Voraussetzung sei aber die Zustimmung des Kreisbauamts sowie eine noch einzuholende Einschätzung des Wasserwirtschaftsamtes in Weilheim. „Aufgrund der Nähe zum Arzbach muss das WWA sagen, ob die Musikbühne oder das Salettl unproblematisch sind“, so Göhzold. Der Beschluss wurde mit großer Mehrheit gefasst, die einzige Gegenstimme kam von Franz Demmel.
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Der Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplans der Grundeigentümer des Campingplatzes wurde einstimmig abgelehnt. „Wir brauchen dazu genauere Angaben hinsichtlich des geplanten Geltungsbereiches“, erklärte Bürgermeister Göhzold. „Dann kann man darüber in einer weiteren Sitzung neu reden.“