Apfeldorf bald in einer Vorreiterrolle bei der Wärmeversorgung

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Beim Spatenstich (v.l.): Lukas Buchner (Ingenieurbüro Buchner), Georg Kölbl (Firma Kölbl), Gerald Huber (Architekturbüro Barbist), Apfeldorfs Bürgermeister Gerhard Schmid, Michael Kießling (CSU-Bundestagsabgeordneter), Vize-Landrätin Margit Horner-Spindler, Markus Mayr (Ingenieurbüro Markus Mayr), Verena Schappele (VG Reichling), Lukas Bayer (LENA Service Gmbh), Alex Dorow (CSU-Landtagsabgeordneter), Jürgen Kling (Planungsbüro für Elektrotechnik Horst Köhler) und Wolfgang Hentschke (VG Reichling). Die beiden kleinen Baumeister sind die Söhne von Bürgermeister Schmid. © Manuela Schmid

Für das hochinnovative Modellprojekt „Dorfmitte mit Zukunft: Nachhaltige Energie für Apfeldorf“ ist jetzt der erste Spatenstich erfolgt. Die Gemeinde nimmt damit eine Vorreiterrolle ein.

Apfeldorf – Es sei ein Projekt mit „Strahlcharakter“ – „nicht nur für Deutschland, sondern auch für andere EU-Länder“, meinte Apfeldorfs Bürgermeister Gerhard Schmid beim Spatenstich, zu dem neben den Beteiligten auch einige Vertreter aus der Politik gekommen waren. Schließlich gehe es um ein „tolles Zukunftsprojekt“, wie es die stellvertretende Landsberger Landrätin Margit Horner-Spindler formulierte.

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Die Idee dahinter: Das Wasser aus der Hornbergreserve, der ehemaligen gemeindlichen Wasserversorgung, wird künftig dafür genutzt, um vier wichtige gemeindliche Gebäude in Apfeldorf mit Wärme zu versorgen: Das Dorfgemeinschaftshaus (das gerade aufwändig saniert und aufgestockt wird), das Feuerwehrhaus, die Schule und den Kindergarten. Das Wasser, das für diese Zwecke genutzt wird, würde ansonsten einfach in den Lech fließen.

Zusätzliche PV-Anlage für Feuerwehrhaus-Dach

„Es ist toll, dass wir dieses Projekt hier im Landkreis haben“, sagte der Landtagsabgeordnete Alex Dorow (CSU). Und Bundestagsabgeordneter Michael Kießling (CSU) stellte klar: „Die Wärmewende wird ohne die Kommunen nicht funktionieren. Solche Projekte sind genau die richtigen Signale.“

Auf dem Dach des Feuerwehrhauses soll auch noch eine Photovoltaikanlage errichtet werden. Damit kann dann ein Großteil des Stromes für die Wärmepumpe erzeugt werden. Der Kindergarten und die Grundschule haben bereits Solaranlagen auf den Dächern. Ursprünglich war auch auf dem Dorfgemeinschaftshaus im Zuge der Sanierung eine Solaranlage geplant, doch mittlerweile sei der Gemeinde davon abgeraten worden, dort eine Photovoltaikanlage zu errichten, wie Bürgermeister Schmid erklärte.

Sowohl thermisch als auch elektrisch

Aber auch so kann die Gemeinde vier zentrale Gebäude weitgehend mit regenerativen Energien versorgen: „Wir können dieses Quartier dann zu 92 Prozent autark betreiben – sowohl thermisch als auch elektrisch“, hob der Bürgermeister hervor.

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Die Europäische Union unterstützt die Gemeinde Apfeldorf bei dem Modellprojekt. Die Maßnahme wird voraussichtlich durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Allerdings sei es sehr aufwändig gewesen, an diese EU-Förderung zu kommen, legte Schmid dar und erklärte, dass der Gemeinde noch immer kein Förderbescheid vorliege. Kießling erläuterte dazu, dass bei solchen Projekten sehr genau geprüft werde, bevor Fördergelder ausgegeben würden.

Energetische Optimierung

Bei dem Vorhaben in Apfeldorf werden vier unabhängige kommunale Gebäude durch die gemeinsame Erschließung einer nahegelegenen Wasserquelle energetisch optimiert. Dabei werden Wasser-Wasser-Wärmepumpen eingebaut, wodurch ein bestmöglicher Wirkungsgrad der Heizungsanlagen erreicht werden und somit energie- und kostensparend Wärme erzeugt werden kann. Dafür werden Leitungen von der Wasserquelle zu den Gebäuden geführt.

Auch die Gebäude selbst müssen dazu entsprechend vorbereitet werden. Zunächst werden PE-Rohre mit einem Durchmesser von 125 Millimeter verlegt, um die Gebäude mit Wasser aus dem Brunnen zu beliefern und den Abfluss der Anlagen zu ermöglichen. Diese Arbeiten werden mit der Entsiegelung des Ortszentrums unternommen, um eine kostensparende Erschließung zu gewährleisten.

Wärmepumpen samt Pufferspeicher

In den Gebäuden selbst werden die alten Heizungsanlagen ausgebaut und die Wärmepumpen samt Pufferspeichern und Regelungstechnik verbaut. Zudem werden neue Heizungsrohre verlegt, und es wird die neueste Regelungstechnik verbaut. In der Kita und der Schule werden lediglich einzelne Heizkörper (Konvektor-Heizung) getauscht, um bei geringerer Vorlauftemperatur eine entsprechende Wärmeleistung zu bewerkstelligen.

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Beim Spatenstich war neben den zahlreichen Baubeteiligten und Politikern auch Fuchs㈠tals Bürgermeister Erwin Karg als Ideengeber vor Ort.

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