Neue Zahlen vor der Bundestagswahl: Hier profitieren die Ampel-Parteien nach dem Koalitionsbruch
Die Umfragen zur Bundestagswahl 2025 sehen für die Ampel-Parteien eher schlecht aus. Bei den Mitgliederanträgen können sie jedoch deutlich zulegen.
Frankfurt – Das Ende der Ampel-Koalition hat ein Beben in Deutschlands politischer Landschaft ausgelöst. Tagelang wurde sich von den ehemaligen Koalitionspartnern die Schuld am Ampel-Bruch zugeschoben. Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz Finanzminister Christian Lindner aus seinem Kabinett geworfen und damit die Koalition beendet hat, regieren SPD und Grüne in einer Minderheitsregierung.
Während die ehemaligen Ampel-Parteien in den Umfragen aktuell deutlich geschwächt sind, könnte das Ende der Koalition an anderer Stelle einen Vorteil gebracht haben. Seit dem Koalitionsbruch verzeichnen die Parteien nämlich ein deutliches Mitgliederwachstum.
Vor der Bundestagswahl 2025: Ex-Ampel-Parteien verzeichnen Tausende Mitgliedsanträge
Auf Anfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) haben mehrere Parteien von einem massiven Anstieg der Mitgliederanträge berichtet. Allen voran die Grünen mit ihrem neu gekürten Kanzlerkandidaten Robert Habeck. Seit dem 6. November sollen rund 13.000 Menschen einen Antrag auf Parteimitgliedschaft gestellt haben. Das würde ein Mitgliederwachstum um ganze neun Prozent für die Grünen bedeuten.
Die SPD verzeichnet dagegen rund 2000 neue Anträge und liegt damit in etwa gleichauf mit der FDP. Für die Freien Demokraten würde dies ein Wachstum um rund drei Prozent bedeuten.
Doch auch Parteien außerhalb der ehemaligen Ampel-Koalition können sich über eine erhöhte Nachfrage freuen. Die Linke verzeichnet sogar 3831 neue Anträge, obwohl die Umfragen aktuell darauf hindeuten, dass die Partei den Sprung in den Bundestag wohl verpassen wird. Laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) liegt die Partei in den Erhebungen durchschnittlich bei 3,5 Prozent.
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Umfragen zur Bundestagswahl 2025: Union geht deutlich in Führung – AfD belegt zweiten Platz
In den Umfragen zur Bundestagswahl spiegeln sich die Zahlen der Mitgliederanträge jedoch nicht wider. Die Grünen, die das höchste Wachstum an Parteiangehörigen verzeichnen können, liegen im Schnitt noch bei 11,1 Prozent, berichtet das RND. Im Vergleich zum Ergebnis der Bundestagswahl 2021, muss die Partei 3,6 Prozentpunkte einbüßen.
Partei | Umfrageergebnisse in % |
---|---|
CDU | 32,6 |
AfD | 18,4 |
SPD | 15,8 |
Grüne | 11,1 |
BSW | 6,8 |
FDP | 4,2 |
Linke | 3,5 |
Quelle: RND, Durchschnitt der letzten zehn Umfragen verschiedener Meinungsforschungsinstitute (Stand: 20. November)
Am deutlichsten verliert jedoch die FDP, die in den Umfragen gerade einmal bei durchschnittlich 4,2 Prozent liegt. Damit würden die Liberalen den Einzug in den Bundestag verpassen. Die SPD kommt mit 15,8 Prozent auf den dritten Platz. Platz zwei belegt die in Teilen rechtsextreme AfD mit durchschnittlich 18,4 Prozent. Klarer Gewinner ist dagegen die CDU, die mit 32,6 Prozent die Umfragen zur Bundestagswahl deutlich anführt. (nhi)