„Immer wertschätzend, gut gelaunt und gelassen“

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Ein Präsent zum Abschied gab es von Regierungspräsident Konrad Schober (l.) für Dieter Link. © Friedbert Holz

Dieter Link, Leiter der Berufsschule Erding, geht in Ruhestand

13 Jahre lang hat er die Dr.-Herbert-Weinberger-Schule geleitet, das Staatliche Berufliche Schulzentrum Erding. Jetzt wurde er im Rahmen einer Feierstunde offiziell verabschiedet: Dieter Link, seit 35 Jahren im Lehramt, geht Ende des Monats in Altersteilzeit. Bevor er sich aber mehr seinen Hobbys und der Familie widmen kann, wurde er in der Sporthalle der Schule vor rund 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft und „seiner“ Schule geehrt, mit Reden und zünftiger Musik.

Er sei quasi der „Betreuungspräsident der Familie Link“, stellte sich Konrad Schober, Regierungspräsident von Oberbayern, vor. Erst vor einigen Tagen habe er Ingrid Link, die Frau des scheidenden Schulleiters, bei einer Feier gewürdigt, jetzt ihren Mann. „Sie wurden stets als ein vorbildlicher Vorgesetzter geschätzt, als ein konservativer Mensch im besten Sinne. Ihr Weg wird sie jetzt vermutlich zu neuen, spannenden Ufern führen.“

Links beruflicher Werdegang habe gar nicht als Lehrer, sondern als Maschinenbauer begonnen, erst drei Jahre später zog es ihn wohl in eine Schule zurück, nun als Berufsschullehrer. „Sie arbeiteten als Fachbetreuer für Metall- und Qualitätstechnik, wurden 2011 zum Schulleiter bestellt. 2016 kam sogar ein Härtetest auf sie zu, weil sie neben ihrer Position sich auch noch um die Berufsschule München Land kümmern mussten“, lobte Schober den hohen Einsatzwillen Links, der stets vom Motto „machen und nicht lamentieren“ geprägt gewesen sei.

Die Schule werde ihn in Erinnerung behalten als einen Schulleiter, der seinen Beruf sichtlich geliebt habe, der als Mensch stets wertschätzend, gut gelaunt und gelassen agiert habe. Ob seine Familie dies allerdings privat auch immer so empfunden habe, wisse er nicht – spannend sei jene gemeinsame längere Autofahrt hinter einem Lkw, um dessen Windschatten spritsparend zu nutzen, aber doch sicher gewesen.

Als „Symbol der Standfestigkeit“, eine Eigenschaft, die ihm Schober zuschrieb, überreichte er Link eine kleine Rosette. Dessen Nachfolger im Amt, Christian Käser, schenkte der Präsident einen Regenschirm der Regierung: „Damit stehen Sie immer unter unserem Schutz.“

Die ganzheitliche Entwicklung im Blick

Franz Hofstetter als Vertreter des Landrats würdigte die Leistungen des Schulleiters, der mit seiner Kreativität viel für seine Schule gegeben habe: „Nicht nur die Vermittlung von Wissen stand auf ihrem Plan, sondern auch die ganzheitliche Entwicklung von Menschen.“

Florian Köhler, der Personalratsvorsitzende der Schule, dankte Link dafür, der Schule, dem Lehrerkollegium und den Schülern immer Halt gegeben zu haben. Er habe ihn dafür geschätzt, auch in manchmal schwierigen Situationen, etwa bei Flüchtlingskindern oder im Homeschooling, stets souverän gehandelt zu haben. Deshalb widme ihm die Schule nun einen nach ihm benannten Raum: Die Sporthalle heiße jetzt Dieter-Link-Halle.

Der so Geehrte konnte die vielen guten Wünsche kaum fassen, er sei „geflasht“ von der großen Schar der Gäste. In seinem letzten Schuljahr habe er ein Kunstwerk geschaffen, aufgereihte Papier-Blüten in einem Holzrahmen. „Die symbolisieren die vielen positiven Ereignisse, die ich hier erfahren durfte, der heutige Anlass ist selbstverständlich auch einer davon.“

Er selbst, so outete er sich, sei beim Übertritt in die Realschule stark gefährdet gewesen, denn er habe damals mehr Zeit mit Sport und anderen Genüssen zugebracht als mit Lernen. Schließlich habe ihm seine Familie – nach einer Rüge – aber den Rücken gestärkt, und er habe es geschafft. Auch heute noch sei die Familie für ihn der wichtige Ruhepol, und es sei wichtig, auch über sich selbst zu lachen. Seinem Nachfolger wünschte er die gleiche Freude im Beruf nach dem weisen Spruch, nicht nach einem Amt zu streben, sondern ihm würdig zu werden.

Jetzt durften die Moderatoren der Feierstunde, Manuela Schropp und Günther Mittermaier, die launig durchs Programm geführt hatten, den musikalischen Herzenswunsch Links an die Lehrerband Teachers Finest verkünden: „Hotel California“ von The Eagles – der Beschenkte und das Publikum tobten vor Begeisterung. Auch der Lehrerchor unter Leitung von Peter Heger brachte ein Ständchen. Mit dem Lied „Pfiat di Gott, Dieter“ verabschiedeten sie ihn, bevor die Band noch einmal, ganz passend, zum Titel „School's Out“ von Alice Cooper rockte. Da standen sogar die Ehrengäste auf und schwangen ihre Hüften.

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