Liebe auf den ersten Besuch: Speeddating für Kitapersonal in Allershausen
Kitapersonal wird nahezu überall dringend gesucht. In Allershausen machte die Not erfinderisch: Dort landete man jetzt einen Volltreffer – mit Speeddating.
Allershausen – In den Allershausener Kitas war am Samstag ganz schön was geboten: Einem gut besuchten Tag der offenen Tür für Eltern am Vormittag folgte von 12 und 14 Uhr ein Speeddating für all jene, die sich vorstellen können, selbst in einer kommunalen Kindertagesstätte zu arbeiten – Quereinsteiger inbegriffen. Zur großen Überraschung aller waren das nicht wenige: Gut ein Dutzend Interessierte ließ sich die Einrichtungen zeigen und alles erklären, was es mit dem Berufsbild der Erzieherin auf sich hat.
Überrascht vom Interesse
Im Kindergarten „Pusteblume“ zeigte sich Anna Gillhuber, Ideengeberin und Initiatorin der Aktion, erfreut über die Resonanz. Auch in der Pusteblume machten sich mehrere Interessierte ein Bild von der Einrichtung und dem, was eine Tätigkeit in einer Kita so mit sich bringt. Gillhuber, die Vorsitzende einer Elterninitiative im Kinderhaus Pusteblume ist, erklärte dem FT kurz nach 13 Uhr, dass vier oder fünf Interessenten schon da gewesen seien und sich in der „Pusteblume“ und in der Krippe „Fridoline“ umgeschaut hätten. Später zog sie nicht ohne Stolz ein Fazit: „Es ist insgesamt gut gelaufen, mit so viel haben wir nicht gerechnet.“
Zu festen Zusagen kam es in der „Pusteblume“ zwar nicht, aber einige der Teilnehmerinnen können es sich laut Leiterin Anita Ziegner durchaus vorstellen, in einer Allershausener Kita anzufangen. Darunter seien nicht nur Quereinsteigerinnen, sondern auch Fachkräfte, die noch anderweitig beschäftigt, einem Wechsel aber nicht abgeneigt seien. „Schnell mal schauen und reinschnuppern“, sei deren Intention gewesen.
Zwei Frauen sagen sofort „Ja“
Im Kindergarten „Spatzennest“ dagegen, das ebenso wie der Kindergarten St. Josef und der Johanniter-Kinderhort am Speeddating teilnahm, konnten Leiterin Marion Ellenbrock und ihr Team ihr Glück kaum fassen. Nach noch nicht einmal einer Stunde war die Aktion schon von Erfolg gekrönt.
Von fünf oder sechs Interessierten hatten sich drei mehr oder weniger spontan dazu entschlossen, eine entsprechende Umschulung zu machen. Mit einer alleinerziehenden Mutter, die in Kranzberg wohnt, war man sich schon im Vorfeld einig geworden. Die Tiermedizinische Fachangestellte Stefanie Stauber (39) und die Logopädin Eman Mahdy (34) entschlossen sich noch während eines Rundganges spontan zu einer Umschulung zur Erzieherin. „Das ist perfekt, besser hätte es nicht laufen können“, sagte Ellenbrock über das Speeddating.
Kein Wunder also, dass auch die Bilanz von CSU-Gemeinderätin Bianca Kellner-Zotz, die Anna Gillhuber bei der Aktion unterstützte, positiv ausfällt. „Alle waren total begeistert und zufrieden über die Resonanz“, stellte sie auf FT-Nachfrage fest. Für das erste Mal sei das ein toller Erfolg gewesen und ein Modell, das Schule machen könnte.
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Neuauflage gut vorstellbar
Die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Neuauflage des Speeddatings gibt, ist laut Kellner-Zotz groß. Kita-Personal könne man in Allershausen gar nicht genug haben. Aktuell ist beispielsweise eine neue viergruppige Kita geplant, die den Namen „Amperspatzen“ tragen und quasi eine Zweigstelle vom „Spatzennest“ werden soll. Bürgermeister Martin Vaas hatte dazu jüngst erklärt, alle Hebel in Bewegung setzen zu wollen. Unter anderem hat man einen Imagefilm dafür gedreht, der auf www.spatzennest-allershausen.de zu sehen ist.