Faschingsumzug trotzt Nieselregen: Tausende strömen nach Mauern
Wasserdichte Kostüme waren heuer ziemlich angebracht beim Mauerner Faschingszug im Dauer-Nieselregen. Und Regenschirme erwiesen sich gleich doppelt praktisch.
Mauern – Der Mauerner Faschingszug ist und bleibt ein Zuschauermagnet – egal, wie mies das Wetter ist. Am Sonntagnachmittag kamen Tausende Besucher, die schon weit vor dem gelben Ortsschild parkten, um eines der großen Faschingshighlights im Landkreis zu erleben. Gut 40 Gruppen zogen durch den Ort und verteilten kiloweise Süßigkeiten. Die Besucher zeigten auch die Multifunktionalität des Regenschirms, der nach unten gewölbt den Regen abhält und andersherum das Bonbonsammeln effektiver macht. Die Stofftaschen und Rucksäcke der Kinder waren am Ende prall gefüllt.
Hubsi der Putzerfisch
Moderiert wurde der Zug gegenüber des Maibaums von den beiden Ex-Prinzen Harald Filipp und Peter Schlinsog. Letzterer trug noch einmal sein Kostüm von Narrisch Mauern, als er als Hubsi, der Putzerfisch, den stellvertretenden Ministerpräsidenten Aiwanger mimte. „Ich habe eine Metamorphose durchlebt“, witzelte Harald Filipp, „aus der Qualle wurde eine Krabbe.“

Filipp geriet ins Schwärmen, als er die Besonderheiten des Mauerner Faschingszugs beschrieb: „Das hier ist ein kleines Dorf, und die Besucherzahl zum Umzug ist ein Vielfaches unserer Einwohner.“ Der Zug lebe aber nicht nur von der Menschenmasse, sondern von der Vielfalt. Den Moderator freut es, dass man nicht nur eine Aneinanderreihung von Partywägen habe, sondern auch die schön kostümierten Fußgruppen.

Den größten Wagen hatte wieder einmal die benachbarte Narrhalla Gammelsdorf mit einem rollenden Schloss. Filipp war aber auch begeistert, dass die Zuschauer zum überwiegenden Teil verkleidet kamen und auf diese Weise den Fasching leben.

In Mauern gehört es zur Tradition des seit 1885 schriftlich belegten Faschings, dass viele Vereine aus dem Ort sich kreativ beteiligen. Die Katholische Landjugend Mauern war eine von wenigen Gruppen mit politischen Aussagen. „Wenn der Bauer nicht mehr kann, muss die Ampel selber ran“, stand auf ihrem Partywagen.